P.R.-Stammtisch 2003

Eine Hitzewelle führt in Europa zu zehntausenden Todesopfern. Es werden Temperaturen über 40 Grad gemessen und Deutschland erlebt das heißeste Jahr seit 1540.

 

Die USA beginnen den Irakkrieg. Jugoslawien wird in Serbien und Montenegro umbenannt und in der Türkei wird Recep Tayyip Erdoğan Ministerpräsident. Auf Arkon besteigt Orcast XXII. als 495. Imperator den Thron und Arnold Schwarzenegger wird Gouverneur von Kalifornien.

 

Die WHO teilt mit, dass ein Coronavirus Auslöser der Infektionskrankheit SARS ist, die sich zur Pandemie entwickelt hat. Am Boden rollt der letzte VW-Käfer vom Band, am Himmel fliegt zum letzten Mal die Concorde. Die Raumfähre Columbia verglüht kurz vor der Landung.

 

Das Element Darmstadtium (Ds) mit der Ordnungszahl 110 wird offiziell getauft und der Planet Siga wird besiedelt. Auff Terra kommt es zu einem spektakulären Fund in der Karsthöhle Hohler Fels auf der Schwäbischen Alb – die dort entdeckten Figuren aus Mammut-Elfenbein zählen zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit.

 

Geboren wird in diesem Jahr Greta Thunberg, verstorben sind Gregory Peck, Charles (sieht rot) Bronson, Edward Teller (Vater der Wasserstoffbombe), Johnny Cash, Bob Hope, Idi Amin, Robert Palmer (Johnny and Mary) und Gunther Philipp.

Fan-Summary

Ort: Neubauschenke

 

Anzahl der Gäste: 215

 

Ehrengäste: Michael M. Thurner, Leo Lukas, Michael Wittmann, Ernst Vlcek, Reporterteam KURIER

 

Der Wr. PR-Stammtisch beim Garching-Con
Der Wr. PR-Stammtisch beim Garching-Con

76. PR-Stammtisch im Jänner 2003


Erwartungsgemäß war nicht viel los an diesem ersten Freitag des noch jungen Jahres 2003. Einige weilten im wohlverdienten Urlaub, andere mussten vielleicht noch ihren versäumten Schlaf von Silvester nachholen. Das Ausschlafen eines Rausches dürfte als Verhinderungsgrund allerdings wegfallen, da die Runde der Stammtischgäste aus zumindest 50% Antialkoholikern besteht, die nicht einmal um Mitternacht des 31. Dezembers ein Sektglas zur Hand nehmen, geschweige denn mehrere. Als weiteren Grund könnte man sicher noch gelten lassen, dass sich einige der Gäste unsicher über den eher ungünstig gelegenen Termin waren, jedoch hätte ein Blick auf die Stammtisch-Homepage alle Zweifel beseitigt. Zu hoffen war nur, dass keiner der Stammtischrunde aufgrund eines guten Vorsatzes für das neue Jahr abwesend war. 

 

Wer war denn nun da? Roman, Manfred, Martin, Karl-Heinz, Andreas, Thomas, Erich, Wolfgang, Michael R. und Christoph. Nun ja, immerhin zehn Mann hoch, und wir lieferten uns hinsichtlich der Besucherzahl einen harten Kampf gegen den Kleinwagenverein auf der anderen Seite des Raumes, aber zuletzt dürfte es wohl ziemlich unentschieden ausgegangen sein. 

 

Was gibt es denn nun zu berichten über diesen Abend? 

 

Zunächst einmal dürften die Wirtsleute trotz unserer kleinen Runde nicht mit einem solchen Ansturm an einem solchen Tag gerechnet haben. Martin musste fast zwei Stunden auf sein „Ham and Eggs“ warten, bevor dann endlich der altgewohnte Kellner, den man wohl kurzfristig aus seinem freien Tag gerissen hatte, in Freizeitkleidung auftauchte und die Sache etwas beschleunigte. Aber grundsätzlich hatten wir sowieso Zeit, sonst wären wir ja nicht gekommen, und das Thema des Abends war, wie seit mehr als fünf Jahren schon, „PERRY RHODAN“ und kein kulinarisches. 

 

Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man, und auch: „Glücklich ist, wer vergisst“, aber abgesehen davon, dass ich keine Verletzung hatte, bin ich gerade nicht sehr glücklich darüber, dass ich jetzt beim Schreiben des Berichtes schon viele der Ereignisse des Stammtischabends nicht mehr wiedergeben kann. Zwar liegt ein kleiner Schummelzettel vor mir mit ein paar kargen Notizen, aber selbst diese vermögen nicht mehr alle Lichter in meinem Gehirn anzuzünden und die Sache etwas zu erhellen. 

 

Was heißt das hier? Mittermaier & Friends – ich kann mich gar nicht erinnern, dass die da waren .... Ach nein, hier geht es noch weiter: „Show 31.12. auf SAT 1“ Genau, Karl Heinz erzählte, dass in dieser Show die Gruppe „Mundstuhl“ (Ob das stimmt? Seltsamer Name!) gemeinsam mit diesem Mittermaier ein Lied über eine Marsreise zum Besten gab, und im Hintergrund der Bühne stand ein – Papp-Perry! 

 

Gut, die nächste Notiz auf meinem Zettel: Warum haben Taucher immer ein Messer mit? Nun, das haben sie deswegen mit, falls sie Haien begegnen – „Lebend kriegt ihr mich nicht!“ Hm, muss wohl lustig gewesen sein, sonst hätte ich es nicht aufgeschrieben, aber den Zusammenhang kann ich jetzt beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren. 

 

Dann habe ich die Namen der Anwesenden notiert. Christoph steht als Letzter auf der Liste – er kam erst, als die Ersten schon gegangen waren und brachte wieder einmal ein paar Neuigkeiten über das PERRY RHODAN-Sammelkartenspiel mit, kurz auch als PRSKS bezeichnet. Er ist ja einer der Hauptakteure der PRSKS-Szene, hatte aber leider keine allzu guten Nachrichten über die langerwartete Fortsetzung des Spieles. Interne Streitigkeiten und nicht näher zu hinterfragende Umstände verhinderten bisher, dass sich die Sammler und Spieler wieder über neue Karten freuen können. Zwar kommen die etwa 80 bis 90 gelisteten Spieler, von denen zurzeit etwa 30 aktiv sind, auch mit den Phasen I bis IV aus, aber ein bisschen Abwechslung könnte nicht schaden. 

 

Also, damit habe ich jetzt nicht gerechnet – gerade beim Abschluss dieses Berichtes, drehe ich zufällig meinen Schummelzettel um und entdecke noch eine zweite Seite! (Puh, zum Glück ist mir dieses Bonmot jetzt noch rechtzeitig aufgefallen, bevor Michael Marcus es entdeckt – natürlich war damit gemeint, dass auch die Rückseite noch beschriftet war) Also, weiter geht’s! 

 

Gut, diesen Punkt könnte ich eigentlich überspringen – wann haben wir das letzte Mal im Kino geweint? Also, Leute, wirklich, das ist schon etwas peinlich, erwartet euch nicht, dass ich jetzt etwas darüber schreibe, E.T. hin oder her. 

 

Nicht zum Weinen war das neue FUTURE MAGIC, das Andreas mit erschreckender und beängstigender Regelmäßigkeit herausbringt. 

 

Apropos „erschreckend und beängstigend“ – auch über einen mögliche P.R.-Con der österreichischen Fans wurde wieder gesprochen, wobei neben allen möglichen Witzchen auch durchaus ernstgemeinte Ansätze dabei waren. Wie gesagt, erschreckend und beängstigend! 

 

Auch der Garching-Con geistert schon in den PERRY RHODAN-Stammtischgemäuern umher. Einige der Fans haben bereits fix reserviert, und es werden wieder einige von uns dort vertreten sein. 

 

Und noch ein Beitrag zum Thema „erschreckend und beängstigend“ – ich hatte das erste Mal Werbematerial aus Rastatt bekommen, zur Verteilung unter den Gästen des Stammtisches. Dummerweise war noch immer die Anweisung von Michael Marcus aufrecht, der den Bollinator gebeten hatte, immer um ein paar Exemplare weniger zu schicken als Gäste anwesend sind, sodass auch er seinen Spaß hat, wenn sich die anderen um das bedruckte Altpapier raufen, das er in die Mitte des Tisches wirft. Nun war mir diese Aufgabe zugefallen, und es ist wahrlich keine leichte – hat irgendwer von den werten Lesern schon einmal versucht, Piranhas zu füttern? Nun, ich habe überlebt, sonst könnte ich jetzt nicht diesen Bericht schreiben, aber es liegt bereits das nächste Päckchen bei mir, das dieser Tage eingetrudelt ist, und – es ist wieder zu wenig da! Das kann ja heiter werden ... 

 

Eines der letzten Themen war der Präsentationsstand des Stammtisches bei der Wiener Comic-Börse. Dort wurde nicht nur einiges an PERRY RHODAN Material verteilt, sondern es waren auch Michael Wittmann und Reinhard Habeck anwesend, um sich mit den Besuchern zu unterhalten und kleine Zeichnungen anzufertigen. 

 

Als allerletzte Notiz finde ich hier, dass Roman den „Othello“ in der Fassung von 1862 gelesen hat. Eine Analyse über die Unterschiede zur bearbeiteten und korrigierten Version wird er beim nächsten Stammtisch vortragen. Beginn des Stammtischabends ist wie üblich 19:00 Uhr, der Vortrag von Roman findet von 17:00 bis 19:00 Uhr statt.

77. PR-Stammtisch am 7. Februar 2003


[Bericht von Eric]

 

Hach, ist das schön – da gibt es doch tatsächlich jemanden, dem dieser Bericht abgegangen ist: 

 

Lieber Erich! 

Ich weiß ja eh, dass Du immer viel um die Ohren hast,

aber diesen Freitag haben wir wieder einmal ein

Stammtischtreffen (ja, ja, wie die Zeit vergeht) und der

Februarbericht steht nicht im Netz. 

Gruß, Manfred

 

Ich gebe zu, es ist wohl eine gewisse „Stammtischberichterstattungsmüdigkeit“ eingetreten, und wenn man sich dann noch zu fragen beginnt, ob diesen Käse, der hier verzapft wird, überhaupt jemand liest, sind solche Mails wie das obere - auch wenn sie ganz subtil mit dem Zaunpfahl winken – gerne willkommen. 

 

Ein Grund für die Verspätung war wohl auch, dass ich den Text ohne die dazugehörigen Fotos nicht ins Netz stellen wollte. Zwar kann ich mich jetzt nicht auf die Firma Niedermeyer ausreden (die waren eh in zwei Tagen fertig mit der Entwicklung), aber bis ich mich endlich dazu aufgerafft hatte, den Film hinzubringen, waren bereits drei Wochen seit dem letzten Stammtischtreffen vergangen. Nicht, dass es dieser Abend nicht wert gewesen wäre, rasch darüber zu berichten – waren doch mehrere Ehrengäste anwesend – aber ab und zu muss man sich auch mit so Dingen wie Schlafen, Essen, Arbeiten, Kinderzimmer umbauen, Anime Cels sortieren, Fernsehen, Internetsurfen, Lesen, Nixtun, Altpapier entsorgen, Chauffeur spielen und noch vielen mehr, beschäftigen. 

 

Doch jetzt, an diesem Mittwoch, den 5. März 2002, um 21:51 Uhr habe ich mir Zeit und Lust genommen, ein paar Sätze zum PERRY RHODAN-Stammtisch vom Februar zu Papier zu bringen. Ich bitte an dieser Stelle gleich, kurze Unterbrechungen zu entschuldigen, da ich nebenbei auch noch die Fotos einscannen und bearbeiten muss. 

Fröhliche Runde mit Autoren
Fröhliche Runde mit Autoren
Michael R., Michael "Witti" Wittmann und Leo Lukas
Michael R., Michael "Witti" Wittmann und Leo Lukas

So, jetzt geht es weiter. Wer war aller da an diesem Abend? Fast hätten wir einen neuen Rekord geschafft, aber 25 Gäste waren leider 3 zu wenig, um ins Stammtischbuch der Rekorde zu kommen: Manfred mit Tochter Bettina, Emanuel, Roman, Alfred, Kurt und Christine, Heimo, Andreas, Gerti und Raimund, Charly, Martin, Hermann, Erich, Michi R., Franz, Wolfgang sowie unser neuer Gast Gottfried und last but not least die Autoren Ernst Vlcek samt Gattin Regina und Leo Lukas, weiters der Jungautor Michael Marcus Thurner mit Gattin Hakikat und der Zeichner und Illustrator Michael Wittmann mit Ingeborg (die übrigens heute auch ihre Premiere bei einem regulären P.R.-Stammtisch gab). Und wenn ich jetzt richtig gezählt habe, müsste die oben erwähnte Zahl herauskommen ... okay, ihr habt recht, das waren 26 und somit nur zwei zu wenig, um den alten Rekord einzustellen. 

 

Gesprächsstoff gab es ja an diesem Abend genug. Zunächst wäre da einmal die ATLAN-Miniserie, und hier im speziellen der Roman Nummer 3 „Gefangen im Hypersturm“ von einem gewissen Michael Marcus Thurner, der schon seit vielen Jahren regelmäßiger Stammgast und ein Eckpfeiler der österreichischen PERRY RHODAN-Szene ist. Zwar wurde der Roman schon am Tisch herumgereicht, aber dieser war so frisch, dass ihn noch keiner der Anwesenden gelesen hatte und sich so die dazugehörige Konversation auf „Aaah“ und „Oooh“ beschränkte. Auch die Titelbilder der Serie sind sehr ansprechend und werden von einem neuen Zeichner gemacht, zu dessen Namen uns Hakikat aber eine Nachhilfeviertelstunde in richtiger Aussprache geben musste. 

Zwischen ihnen liegen Stammtischwelten - Alfred (zum 2. Mal da) und Roman (zum 70. Mal da)
Zwischen ihnen liegen Stammtischwelten - Alfred (zum 2. Mal da) und Roman (zum 70. Mal da)
Charly und Leo Lukas sowie Gottfried, der zum 1. Mal da ist
Charly und Leo Lukas sowie Gottfried, der zum 1. Mal da ist

Alles in allem kann man den Roman IMHO (in my humble opinion) und ITHOOTPRHU (in the humble opinion of the Perry Rhodan homepage users) als sehr gelungenen Einstieg (wenn man jetzt einmal vom P.R.-Fanroman absieht) in die PERRY RHODAN-Gesamtserie bezeichnen. Und weiteres Lesefutter von Michael Marcus kommt in Kürze in Form der Serie „Bad Earth“, für die er einen Doppelband verfassen wird – man darf gespannt sein. 

 

Auch die Andromeda-Serie wurde in höchsten Tönen gelobt. Damit dürfte dem Verlag ein guter Wurf gelungen sein, wenn man dem fachkundigen Publikum glauben darf. 

 

Nur für kurze Zeit begannen die Gäste, zu Themen wie „Herr der Ringe“ oder „Euromünzensammeln“ abzuschweifen, doch dann kam Ernst Vlcek und lenkte die verirrten Schäfchen wieder auf die richtige Bahn. Alle waren sehr froh, dass es ihm gesundheitlich wieder gut ging und er ankündigte, ab jetzt keinen Roman mehr abzugeben. 

 

Leo Lukas komplettierte schließlich die Autorenrunde, und Michael „Witti“ Wittmann ergänzte die schreibende Zunft noch um die zeichnende. Hier waren die Autoren eindeutig im Vorteil an diesem Abend. „Schreib mir doch rasch eine Geschichte“ hat wohl noch niemand zu einem Autor gesagt, aber gegen ein „Mach mir doch bitte eine kleine Zeichnung“ kann man sich nicht verwehren. 

 

Neben den intensiven P.R.-Gesprächen, über die noch unser „Mister 1000“ im Anschluss berichtet, gab es auch eine kleine Anime/Manga-Runde, die sich sehr angeregt über japanische Comics und Zeichentrickfilme unterhielt. Aber auch die Comic-Freunde kamen auf ihre Rechnung – Wolfgang und Martin hatten eine Woche in Angoulême beim diesjährigen Comic-Festival verbracht und einiges an Anschauungsmaterial mitgebracht. 

 

22:58 Uhr. Wenn ich jetzt richtig rechne, sitze ich schon über eine Stunde und bin weder mit dem Schreiben fertig noch habe ich die Fotos gescannt. Aber ausgerüstet mit einer Einliterbox „Yo Vital“ und einer Packung „New Yorkers chocolate cookies“ sollte das noch bis Mittenacht zu schaffen sein. 

 

Die Sitzordnung war an diesem Abend wohl etwas unglücklich, weil wir an einer langen Tafel aufgefädelt waren und man vom einen Ende gerade noch erkennen konnte, wer am anderen Ende saß und so die Gespräche örtlich sehr begrenzt waren. Dass wir uns nicht so ausbreiten konnten, wie wir wollten, lag hinter uns am Kleinwagenverein und neben uns am Kleinbahnverein, die justament an diesem Abend ebenfalls ihre Treffen veranstalten mussten. 


Doch im weiteren Verlauf des Abends lockerte die Gästeanzahl auf und es lockerten auch die Gespräche auf. Während sich die einen über Kartenspiele und „Raub-Römme“ unterhielten und die anderen ihre Narben untereinander verglichen, versuchte Ernst Vlcek zu erklären, was ein „Lercherlschaß“ ist. Bankgeschäfte wurden abgewickelt und .... tja, das war es dann. 

 

Um zum Schluss noch einmal auf den Anfang dieser Zeilen zurückzukommen – wer liest denn nun diese Berichte hier? Wo ist die schweigende Mehrheit? Oder gibt es die gar nicht? 

 

Werte Leser, ich will es jetzt wissen, und wenn die Wahrheit vielleicht eine fürchterliche sein wird. Wenn mir bis zum nächsten (bzw. übernächsten, weil der nächste ist ja schon in zwei Tagen) Stammtisch nicht mindestens 20 Leute - okay, bleiben wir realistisch, sagen wir fünf Leute (und es müssen fünf verschiedene sein!) – ein Mail geschrieben haben, in dem sie Feedback zu diesem Bericht geben oder den Bericht vom März einfordern, wird es im April keinen Bericht geben (das ist kein Aprilscherz!). Also, strengt euch an, ich tue es auch ;-) 

Michael Wittmann mit Frau, Franz, Andreas (Future Magic)
Michael Wittmann mit Frau, Franz, Andreas (Future Magic)
Leo Lukas und Ernst Vlcek mit Frau
Leo Lukas und Ernst Vlcek mit Frau

[Bericht Roman]

 

Lieber Eric, es freut mich, dass du dich aufgerafft hast, den Februar-Stammtischbericht zwei Tage (!) vor (!) dem März-Stammtisch zu schreiben und ins Netz zu stellen. Aufgrund verschiedener privater Aktivitäten (z.B. emotionale Hilfestellung für ein paar Freunde) und beruflichen Seminarerfahrungen (Eigenzitat: „Die Organisation wird durch die von ihr vergebenen Funktionen beeinflusst. Die Funktionen selbst werden von den handelnden Personen nur temporär beeinflusst, da die Personen bei Nichterfüllen der Organisationserwartungen in die auszuübende Funktion eliminiert werden“) liefere ich den versprochenen Stammtischteilbericht erst heute, am Tag des März-Stammtisches, ab. 

 

Leider muss ich mich deinen Ausführungen hinsichtlich der Stammtischberichtsmüdigkeit anschließen. Mehr als sechs Jahre hämmern wir beide nun für die Nachwelt in die Tasten. Die Frage, die ich mir nun stelle, ist, ob der immer geringer werdende Informationsgehalt der Berichte mit unserer Berichtsmüdigkeit oder mit der Dauer des Bestehens des Stammtisches zusammenhängt.

Hm ... okay, okay ... ich bin noch seminarbeeinflusst. 

 

Also ... ich saß zwar in der Nähe von Ernst, aber viel kann ich diesmal nicht schreiben.

Die Erzählungen vom Prag Con enthalten dermaßen viel Brisanz, dass selbst KNF es vorzog seinen Bericht in einem Punk-Magazin anstelle im P.R.-Logbuch zu veröffentlichen. Um es vorsichtig zu beschreiben: Selten wurde ein mündlicher Bericht mit so viel Ungläubigkeit und Kopfschütteln begleitet. 

 

Ernst’ Weg der Gesundwerdung war geschmückt mit einigen Bonmots (Was macht eine Krankenschwester, die im Dienst nicht rauchen darf, wenn sie den Patienten, dem es ebenso verboten ist, beim Rauchen erwischt? Richtig. Den Patienten um eine Zigarette anschnorren!) gespickt. Ernst lässt es beim Schreiben langsam angehen. Schließlich ist es nach einem Jahr nicht so leicht wieder in den Arbeitstrott zu kommen. Seinen – Zitat: „Gastroman“ - hat er von Anfang Dezember bis Ende Februar geschrieben. Ernst ist aber zuversichtlich, dass er bald wieder seine alte Arbeitsgeschwindigkeit erreicht. 

Michael R., Michael Wittmann, Franz (verdeckt), Andreas, Martin, Raimund (unser Modellbauer) und Gerti.
Michael R., Michael Wittmann, Franz (verdeckt), Andreas, Martin, Raimund (unser Modellbauer) und Gerti.
Emanuel, Manfred und Bettina ... man beachte dieses für einen PERRY RHODAN-Abend wirklich stimmige Bild im Hintergrund
Emanuel, Manfred und Bettina ... man beachte dieses für einen PERRY RHODAN-Abend wirklich stimmige Bild im Hintergrund

Ernst und Regine erzählten von ihrem Besuch bei dem Freund und Autorenkollegen Mommers auf Mallorca. Der P.R.-Stammtisch hat Ernst und Mommers auf der Sechziger-Feier von Ernst zusammengebracht. Mommers schreibt nun wieder Kurzgeschichten. Gemeinsame Projekte sind derzeit zwar nicht geplant ... aber wer weiß, was die Zukunft bringt. 

 

Über Leo Lukas kann ich nur sagen, dass er sich in der Horde sichtlich wohl gefühlt hat. Leider saß er zu weit weg von mir, daher kann ich nichts über seine Aussagen beim PR-Stammtisch berichten. 

Ah ... bevor ich es vergesse: Danke, dass ihr meinen "70er" mit einem Aufgebot an P.R.-Stars gewürdigt habt!

 

Jetzt bin ich gespannt, wann der Haus- und Hofberichterstatter des PR-Stammtisch meinen Teilbericht an seinen anfügt. Und ... hm ... Erich, wir sollten die Berichte weiterhin verfassen. Also, ich meine, *wir* zwei müssen es nicht machen, es können ja auch mal andere Mitglieder unserer illustren Runde für die Allgemeinheit in die Tasten hauen. Schließlich sind wir eine Gruppe und eine Gruppe besteht aus einzelnen Mitgliedern. Und diese Mitglieder erfüllen ihre jeweiligen Rollen innerhalb der Gruppe, können jedoch ihre Rollen wechseln. Um diese Verhaltensänderung einzelner Mitglieder zu bewirken, bedarf es verschiedener Interaktionen, die einzeln durchaus konträr gelagert sein können, in Summe jedoch sehr wohl eine bestimmte Richtung für einzelne Gruppenmitglieder vorgeben können. 

 

Und ... was ich noch sagen wollte: So trocken war mein Seminar mit Namen Interaktionsdynamik gar nicht …. 

 

* * * * *

 

[Nachwort der Red.: Soeben wurden sieben Mails mit positivem Feedback und dem Wunsch, auch weiterhin Stammtischberichte lesen zu wollen, zurückgezogen. Die aktuellen Wahrscheinlichkeitswerte für einen März-Stammtischbericht liegen somit bei etwa -87%]

78. PR-Stammtisch am 7. März 2003


[Bericht von Martin]

mit einem Nachtrag von Eric - Mathe-Test - Danksagung

 

Freitag, der 14. März, Telefon, genauer Handy, läutet, das Display zeigt „ERIC ruft an“, mir schwant schon übles. „Du, Martin, hast du nicht Lust den Stammtischbericht zu schreiben?“ 

 

"Wer, ICH! Bist du dir da sicher?"

 

"JA!!"

 

Gut, nach einem stressigen Wochenende ist jetzt Montag. Ich sitze vor einem Kast’l namens Computer und denke schnell nach, was alles am Freitag vorgefallen ist. 

 

Als ich zirka um 19 Uhr gekommen bin, waren schon Karl Heinz, Erich, Charly mit seiner Frau Lisi, Roman und Manfred mit seiner Tochter Bettina anwesend.

Während Manfred und seine Tochter sich über ein Cordon Bleu hermachten, las Erich das neue „Graphic Attack“, und Karl Heinz bekam von mir das neue „Comixene“, so als Einstieg, um ein paar Gesprächsthemen in die Runde einzustreuen. 

 

Nach und nach kamen dann weitere Stammtischler wie Andreas, Heimo, Michael R. und ein Besucher des Austria Cons! Erich konnte sich sogar noch an den Namen erinnern [Klar, das war der Günter, der heute bereits zum dritten Mal da war!

 

Als sich die meisten von uns etwas aus der reichhaltigen Speisekarte ausgesucht hatten und es zu verzehren begannen - wobei zu erwähnen ist, dass die Küche schneller war als zwei Monate zuvor, denn Erich bekam seine Ham & Eggs nach zehn Minuten, Andreas ging es noch besser, denn er bekam eine Speise, die gar nicht in der Karte vermerkt war – bildeten sich die ersten Gesprächsrunden.

Es wurde über „Andromeda“ und ATLAN diskutiert. Bei „Andromeda“ war man schnell bei der Thematik, welcher Roman denn bis jetzt der Beste gewesen sei, bei ATLAN hielt man sich zu diesem Thema zurück und war nur der Meinung, dass man mit Ertugrul Edirne einen guten Titelbildzeichner an Land gezogen hatte. 

 

Inzwischen waren Wolfgang, Teresa, Hermann und Michael Marcus eingetroffen, letzterer durfte gleich zum Aufwärmen ein paar seiner ATLAN-Romane signieren. Dann erzählte einer der Gäste (wer, weiß ich nicht mehr), dass im aktuellen „Comixene“ über die PERRY RHODAN-Hörbücher berichtet wird. Und es tauchte die Frage auf, ob eigentlich schon jemand die CD-Box der „Silber Edition“ gesehen hat bzw. ob noch jemand die Vorzugsausgaben bekommen hat. 

 

Nach einem Tischwechsel wechselten auch die Themen, wie etwa zu „Elektra hätte ich nie erkannt“, „Alle warten gespannt auf Herr der Ringe Teil 3“ oder „The Ring ist ein cooler Film“. Roman erinnerte Michael Marcus, dass sein Roman für die Schreibwerkstätte in einer Woche fertig sein müsse, woraufhin Michael uns erzählte, was er alles gelesen hatte, um seinen Roman fertig zu bekommen. Und Hermann hatte wieder Bücher zum Verkaufen mit. 

 

Zu später Stunde bildete sich noch eine kleine Runde zum Thema MADDRAX - alle sind schon gespannt auf die Überraschung am Kratersee!

Wolfgang hatte diverse Comicszeitschriften dabei, in denen schon Berichte über Angoulême enthalten waren, die er auch gleich kommentierte. 

 

Nun, jetzt ist bereits Mittwoch, der 19. März, aber es gibt noch ein paar Dinge, die ich aus meinem Gehirn rausschütteln und in kurzen Worten fassen kann: 

  • Michael Marcus hatte Romane zum Verkaufen mit
  • Andreas L. hat Terminprobleme mit „Future Magic“ 
  • Wer kommt aller auf die Film- und SF-Börse?
  • Wer fährt nach Graz zur Schreibwerkstätte? 
  • Dachte ich mir doch, dass die Mädels auf den MADDRAX-Heften nach dem Zeichner Luis Royo ausschauen
  • Comic-Börse Köln
  • Reinhard entschuldigte sich über Handy für sein Fernbleiben

So, das war es, sollte noch jemandem etwas einfallen bzw. auffallen, das ich vergessen habe, so kann die betreffende Person ein E-Mail an Eric senden, auf dass er es nachtragen soll *gg* 

 

PS: Eric, da dieser Mist ... ups ... Stammtischbericht rein aus meinem Gedächtnis geschrieben worden ist und ich keine Notizen gemacht hatte, weiß ich nur, dass eine Person in dieser Liste fehlt, das Gesicht habe ich im Kopf, allerdings nicht den Namen, wenn du das ergänzen würdest. DANKE!

[Kein Problem, da meinst du sicher unseren Sammelkartenspieler Christoph. Aber im obigen Bericht ist mir noch einer abgegangen, nämlich „Eyes without a face“ Werner] 

 

Nachtrag: Kurz nach meinem E-Mail an Eric ist mir doch noch eine Ergänzung eingefallen - "Was sind Rudiment-Soldaten?" lautete meine Frage an die Stammtischrunde. Danach folgten längere Diskussionen, ob die Gehirne der Soldaten nun geklont sind oder nicht. An der endgültigen Beantwortung wird zurzeit noch gearbeitet.

[Vielen Dank für den Nachtrag. Das nenne ich Mitarbeit! ^^]

 

* * * * *

 

Nun, ich denke, es gibt nicht viel nachzutragen, weil Martin den Ablauf des Abends sehr ausführlich beschrieben hat, ohne Notizen hätte ich das wohl nicht so hinbekommen. Was ist mir zu diesem Abend noch in Erinnerung geblieben – ein angeregtes Gespräch mit Bettina über den Manga „Inu Yasha“ und andere japanische Comics, zwei Schachteln mit altem SF-Spielzeug von Wolfgang, ein paar Euro-Münzen die den Besitzer gewechselt haben und ein Artikel über PERRY RHODAN in der Tageszeitung KURIER, von dem Manfred tolle Farbkopien für die Anwesenden gemacht hatte. Und in Anlehnung an die Sendung „Was bin ich“, wo die Gäste eine typische Handbewegung machen mussten, machte Michael Marcus die Bemerkung „Ich weiß nicht, was ihr wisst“ zum Thema MADDRAX. Zuletzt quälte uns Christoph noch mit einem Mathematiktest, den er uns für eine Erhebung im Rahmen seines Studiums ausfüllen ließ. Und mit diesem anschließenden Test möchte ich meinen kleinen Nachtrag beschließen (die Lösung dazu verschicke ich gerne per E-Mail) 

 

* * * * *

 

Der Mathe-Test für Testpersonen jeder Alters- und Ausbildungsstufe. Viel Spaß damit!

 

  • Frage 1.) Stellen Sie folgende Beziehung als Gleichung dar:
    "Auf einen Universitätsprofessor entfallen sechs Studenten."
    (Hinweis der Red.: Verwendet für die Professoren die Variable "x" und für die Studenten
    die Variable "y"; bei einer Gleichung steht in der Mitte immer ein "=" Zeichen)
  • Frage 2.) Angenommen, in einem Raum befinden sich x Männer und y Frauen.
    Was bedeutet die Gleichung  x = y + 2
  • Frage 3.) Lösen Sie folgende Gleichung nach d auf:
    a = b/(c+d)

* * * * *

 

Zuletzt noch eine Danksagung an jene Leser, die sich die Mühe gemacht haben, mir auf den Aufruf im letzten Stammtischbericht hin elektronische Briefe mit Feedback, Aufmunterungen und Drohungen zu schicken. Hier ein paar Auszüge aus den Briefen:

 

  • Karl Heinz S. schrieb: Heh, die Stammtischberichte sind das Salz in der Suppe, der Stachel im Fleisch… ne, jetzt hab ich was durcheinandergebracht! Kann's kaum erwarten den neuesten zu lesen, dauert meistens viel zu lang!! Außerdem ist es schon Tradition, und die gehören weitergeführt. 
  • Michael Marcus T. schrieb: Der Stammtisch-Bericht ist nicht nur immer wieder amüsant zu lesen; er ist für mich auch ein Tagebuch, was ich persönlich so Monat für Monat erlebt und wie ich mich verändert habe. Von den Spinnereien, die passiert sind, will ich gar nicht reden. Wenn also die Stammtisch-Berichte wegfallen, wird ein Teil meines Lebensberichtes verschwinden und dem Vergessen anheimfallen. Das fände ich sehr traurig. Deswegen also, lieber Eric, die Bitte, unbedingt weiterzumachen. Und wenn's nur für mich alleine ist. 
  • Andreas F. schrieb: Ja sag mal, seid Ihr des Monos? Die Stammtischberichte einstellen? Das kann nicht Euer Ernst sein! Also: Bitte bitte gebt Euch einen Ruck und liefert uns vielen stillen Lesern da draußen weiter atemberaubende Berichte und sensationelle Fotos vom wichtigsten monatlichen SF-Ereignis in Österreich.
  • Kurt W. schrieb: ... kann ich Dir versichern, dass ich immer wieder gerne Deine Berichte lese. Das gibt mir die Möglichkeit, auch Geschehnisse nach meinem leider immer zwangsläufig frühen Aufbruch zu erfahren.
  • Manfred A. schrieb: Sag an, ist es wahr, oder was dünkt mich, WENN DU ES WAGST, KEINE BERICHTE MEHR ZU SCHREIBEN, DANN hau.......... Entschuldige bitte, mit mir sind meine Gefühle durchgegangen. Aber - und ich glaube nicht, dass ich diese Zeilen beenden kann, da meine Augen tränenerfüllt sind (liest sich doch gut, nicht wahr?) ... aber diese Berichte waren mit ein Grund, warum ich überhaupt zum Stammtisch gekommen bin, bzw. gehe.
  • Michael W. schrieb: Aus gegebenem Anlass (Stammtischbericht vom Februar 03) möchte ich darauf hinweisen, dass ich den Käse, der dort verzapft wird, immer wieder gern und mit großem Vergnügen lese! Wahrscheinlich ist der Wiener Stammtisch der bestdokumentierte RHODAN-Stammtisch der Welt, und dabei sollte es m.E. auch bleiben! Also: Bitte, bitte, bitte weitermachen! 

Was soll man da noch viel sagen - THE SHOW WILL GO ON! ^_^

79. PR-Stammtisch am 4. April 2003


Wahnsinn! So einen gewaltigen Auflauf hat es bisher noch nie gegeben beim PERRY RHODAN-Stammtisch. Die Tische im Hinterzimmer der Neubauschenke sind U-förmig aufgestellt und rundherum sitzen und stehen die Gäste. „Mehr als dreißig Besucher“, sage ich fassungslos zu Michael Marcus. „Ja“, antwortet dieser, „und dabei hat der Abend gerade erst begonnen. Viele unbekannte Gesichter sind zu sehen. Rechts von mir stehen drei Fans, die auf den ersten Blick gleich angezogen bzw. verkleidet sind, und zwar als Echsen. „Seid ihr Topsider?“ drängt sich mir die Frage auf. Auf der gegenüberliegenden Raumseite ebenfalls unbekannte Gesichter. Woher kommen die Leute alle? Irgendetwas ist hier seltsam, das spüre ich, auch wenn ich nicht sagen kann, was genau und warum. Der Rest verschwimmt, weil ich durch einen starken Drang, auf die Toilette gehen zu müssen, aufwache. 

 

Ob mich da wohl das schlechte Gewissen geplagt hat, noch keinen Stammtischbericht geschrieben zu haben? Aber es war wirklich keine Zeit bisher, und auch der einwöchige Osterurlaub war zur Erholung gedacht. Jetzt, nach dem Urlaub, gibt es allerdings keine Ausreden mehr – also rekapitulieren wir. Es war an einem Freitagabend …. 

 

Ein langes, blinkendes Lichtschwert aus STAR WARS wird in der Runde weitergegeben, einige versuchen, ein MADDRAX-Poster zusammenzusetzen, und auf dem Tisch liegt ein großer Stapel STAR TREK-Taschenbücher – jawohl, es ist wieder PERRY RHODAN-Stammtischabend! 

 

Als ich das Hinterzimmer der „Neubauschenke“ betrete, ist es jedoch noch sehr ruhig.

Gedämpftes Licht vermittelt eine wohlige Atmosphäre, durch den Raum ziehen schwer die mystischen Nebel von Avalon. Als ich näher an den Tisch trete, schälen sich aus dem Nebel ein paar Gestalten, deren Gemurmel an das beruhigende Rauschen eines träge dahinfließenden Flusses erinnert. 

 

„Na, ihr pofelt’s ganz schön“, platzt der Kellner in die romantische Stimmung und reißt ein paar Fenster auf. Als die Sicht wieder mehr als eine Tischbreite beträgt, erkenne ich Manfred, Karl Heinz und Franz. Hustend setze ich mich dazu, und gleich nach mir verstärkt Martin die Runde. Er hat nicht nur für Karl Heinz mehrere Aufbewahrungsboxen für P.R.-Taschenbücher gebastelt, sondern auch bereits Überlegungen zum Aruula-Poster aus den MADDRAX-Heften angestellt – zunächst löse man vorsichtig die Umschlagseite von den Heften (die Poster sind nämlich auf die Innenseite des Umschlagblattes gedruckt) und mache dann eine Farbkopie mit 130% Vergrößerung. Danach kann man das Heft wieder komplettieren, und die gesammelten Posterteile setze man schließlich zusammen und erhalte so ein haargenau lebensgroßes Bild von Aruula, das man sich an die Wand pinnen kann. 

 

Mittlerweile wächst die Runde immer mehr, bis schließlich insgesamt die beachtliche Anzahl von 22 Gästen eingetroffen ist. Neben den oben erwähnten sind das noch Michael Marcus, Thomas, Kurt und Christine, Raimund und Gerti, Erich, Roman, Hermann, Andreas, Charly und Lisi, Alfred, Wolfgang mit seinem Bekannten namens Michi aus Deutschland, Michael R. und Christoph. Und einen Neuzugang gibt es ebenfalls zu verzeichnen: Heinz, der schon längere Zeit Leser ist und sogar auf beiden Wiener PERRY RHODAN-Cons war. Aus diesem Grund wird auch von der gefürchteten Aufnahmeprüfung abgesehen. 

 

Eigentlich müsste man ja die Teilnehmerzahl des heutigen Abends noch leicht nach oben korrigieren, da ein Gast des Kleinwagenvereins, der sich im selben Hinterzimmer wie wir versammelt, kurz fremdgeht, um sich bei uns P.R.-Material zu besorgen. Außerdem sind da noch Michael und Petra zu nennen, die ihres Zeichens ebenfalls Kleinwagenfans von „gegenüber“ sind, aber für ein kurzes Pläuschchen mit Bekannten vom P.R.-Stammtisch die Seiten wechseln. 

 

Während Manfred nach dem Genuss eines scharfen Schnitzels beim Kellner einen Feuerlöscher ordert, wird als eines der ersten Themen wieder der „Andromeda-Zyklus“ angeschnitten, der bei den meisten sehr gut angekommen ist. Aber auch der Garching-Con ist ein Dauerbrenner, und es werden schon eifrig Pläne geschmiedet, wer wann mit wem wie lange und wieso hinfährt. 

 

Für die literarische Untermalung des Abends sorgen heute neben Hermann auch Andreas, der wieder eine neue Nummer seines Fanzines „Future Magic“ aus dem Boden gestampft hat, und Michael Marcus, der eine Kurzgeschichte über einen außerirdischen Motorradfreak dabeihat (nein, es war keine Autobiographie). 

 

Geld regiert die Welt, warum nicht auch den PERRY RHODAN-Stammtisch? Neben der Abwicklung von Bankgeschäften wird darüber diskutiert, ob man mit den österreichischen 10-Euro-Münzen auch in anderen EU-Staaten zahlen könne. Die Meinungen gehen auseinander, bis uns schließlich Roman ein paar Paragrafen um die Ohren schmettert: Nach §231 Absatz 3 Ziffer 1 der EZB-Statuten ist das nicht möglich! Auch wenn diese Aussage sehr, sehr stark angezweifelt wird, es kann ihm leider niemand das Gegenteil beweisen. 

 

Jedenfalls ein Zahlungsmittel ist die griechische 1-Euro-Münze, die den Besitzer wechselt und sicher nicht mehr dazu dienen wird, die Konsumationen des heutigen Abends zu bestreiten. 

 

Ein Blick zu den Nachbarn auf der anderen Seite des großen Hinterzimmers zeigt, dass sie bereits den Tisch vermissen, den wir zu Beginn des Abends auf unsere Seite entführt haben, und das in weiser Voraussicht, da die Besucherzahl diesmal fast rekordverdächtig ist - zwar nicht die dreißig Gäste, die ich in meinem Traum gezählt habe, und zum Glück sind auch nicht diese Topsider gekommen, aber es ist schon beachtlich. 

 

Kleiner Exkurs – jetzt habe ich gerade in einer Schreibpause ein paar Minuten von diesem neuen Magazin „25“ gesehen (ich weiß, ich weiß, ich bin eigentlich ein paar Jährchen zu alt dafür) und da ist ein herrliches Bonmot gefallen: „Vor den Augen seiner schlafenden Kameraden sprang er aus dem Fenster.“ Exkurs Ende. 

 

Wer hat nun noch etwas zum Abend beigetragen außer seiner Anwesenheit? Raimund hat einen ganzen Ordner mit seinen Modell- und Grafikarbeiten dabei. Unter anderem kann man das Modell eines Raumschiffes sehen, das erst in Garching offiziell präsentiert wird, das aber einige Fans bereits im Vorjahr bei Huberts Geburtstag bewundern konnten, aber: Psssst! 

 

Christoph kann endlich eine Erfolgsmeldung zum PERRY RHODAN-Sammelkartenspiel machen: Es wird eine Phase V geben! Die Rechte dafür sind abgeklärt, die Entwürfe für die Karten gibt es ja schon seit längerer Zeit, und somit können sich die Spieler und Sammler auf Nachschub für ihre Leidenschaften freuen. 

 

Martin hat eine der neuen PERRY RHODAN-CDs mit älteren Musikstücken dabei, die sich jedoch auf dem Weg zu mir in die Hände von Karl Heinz verirrt. 

 

Zuletzt möchte ich noch auf die neue Serie BAD EARTH hinweisen, die dieser Tage erscheint und bei der ja unser Jungautor Michael Marcus mitschreibt. Also, kauft euch insbesondere von den Heften 3 und 4 gleich einen ganzen Stapel und lasst sie bei einem der nächsten Stammtische signieren. In 50 Jahren sind die Dinger ein Vermögen wert! 

 

Und noch ein Hinweis: Der nächste Stammtisch wird übrigens wieder zweigeteilt sein – die „Daheimgebliebenen“ sitzen wie üblich in der „Neubauschenke“, die „Schreiberlinge“ sitzen im Schloss Retzhof bei der Science-Fiction-Schreibwerkstatt. 

 

Ganz zuletzt (weil ja schließlich dieses Monat Ostern ist) noch ein netter Cartoon:

80. PR-Stammtisch am 2. Mai 2003


[Bericht Eric]

 

Da in letzter Zeit vermehrt Stimmen laut geworden sind, die das späte Erscheinen der Stammtischberichte kritisieren, möchte ich all denen folgendes Zitat entgegenschleudern: 

 

Werke dauern lange, so lange, wie sie uns beschäftigen. Je länger sie dauern, umso reicher können sie werden. Was fertig ist, was niemanden mehr berührt, ist am Ende. 

[Günter Behnisch (*1922), dt. Architekt u. Hochschullehrer] 

 

Und um gleich bei der Kritik zu bleiben - es gab am heutigen Abend einige sehr laute Stimmen (und das, obwohl Roman gar nicht da war *eg*), die vehement gefordert hatten, Nicht-Anwesende nicht in die Statistiken miteinzubeziehen, sprich, unsere Schreibwerkstatt-Teilnehmer werden nicht berücksichtigt, was von diesen wiederum einige sehr hart treffen würde. Deshalb wurde von mir folgende Regelung beschlossen (1 JA-Stimme, 0 NEIN-Stimmen, 0 Enthaltungen): 

 

Unter folgenden Voraussetzungen erfolgt eine Berücksichtigung in den Statistiken: 

 

  1. Der "externe" P.R.-Stammtisch muss zur selben Zeit stattfinden wie der reguläre P.R.-Stammtisch 
  2. Es muss zumindest 1x das Thema PERRY RHODAN angeschnitten werden 
  3. Es müssen mindestens drei PERRY RHODAN-Fans anwesend sein, die bereits in der Statistik geführt werden 
  4. Es ist ein Stammtischbericht zu schreiben und innerhalb einer Woche (Datum des E-Mail Headers) hier abzuliefern 
  5. Innerhalb von drei Wochen nach der Veranstaltung ist zumindest 1 Beweisfoto beizubringen 
  6. Diese Bestimmungen gelten bis auf Widerruf und können jederzeit abgeändert werden. Es besteht deshalb kein Rechtsanspruch auf die Berücksichtigung in den Statistiken. 

Dazu erreichte mich folgendes offenes E-Mail von Roman, das jeweils beim betreffenden Punkt abschließend und endgültig kommentiert wird (d.h. kein weiterer Rechtsweg mehr möglich). 

 

Ad. 1) Was machen wir, wenn am externen Stammtisch mehr Anwesende sind als beim regulären P.R.-Stammtisch? Ich führe hiermit gleich einen Präzedenzfall an: Am 02.05.2003 fand im Retzhof ein P.R.-Stammtisch (er wurde ordnungsgemäß mit den Worten "Ich begrüße alle Anwesenden zum P.R.-Stammtisch" eröffnet!) statt, an dem in Summe 19 Personen (inklusive 2 (!) Autoren und 1 Ex-Autor) anwesend waren! 

 

Spruch: „Es kann nur EINEN geben“, sagte schon der Highlander, und ich sehe hier eine direkte Rechtsanalogie zum gegenständlichen Fall. Das heißt, alles, was nicht am ersten Freitag des Monats ab 19:00 Uhr unter dem Motto PERRY RHODAN in Wien stattfindet, ist definitiv kein P.R.-Stammtisch. Diese Regelung kann nur hinsichtlich eines Punktes gebeugt werden – des Ortes, und auch nur dann, wenn drei oder mehr in seinem Namen versammelt sind. 

 

Ad. 2) Wurde erfüllt! 

 

Ad. 3) Es müssen mindestens drei PERRY RHODAN-Fans anwesend sein, die bereits in der Statistik geführt werden, wobei hier zu ergänzen ist, dass ein aktiver P.R.-Autor zwei P.R.-Fans ersetzt und ein Ex-P.R.-Autor einen aktiven Fan. Die Frage, wie mit einem Ex-PR-Autor, der P.R.-Fan ist, umzugehen ist und ob er einen halben Fan oder einen halben Autor ersetzt, stelle ich zur Diskussion. 

 

Spruch: Keine Diskussionen! Die Regelungen in ihrer ursprünglichen Form werden beibehalten. Keine Klassenunterschiede, weil: „Nur der Mensch zählt“ bzw. nur die Menschen, die bereits in der Statistik geführt werden, und auch nur dann, wenn es drei oder mehr sind. Die Berücksichtigung anderer anwesenden Fans würde das Ergebnis zu sehr verwässern bzw. die Führung der Statistik zu sehr verkomplizieren. Ich verweise hier auf einen Referenzfall, nämlich den Stammtisch anlässlich des Austria Cons IV, bei dem ebenso verfahren wurde. 

 

Ad. 4) Nun, damit hast du den regulären Stammtisch soeben für ungültig erklärt, da nach mehr als einer Woche immer noch kein Stammtischbericht ins Netz gestellt wurde.

Und da deine Regeln erst für zukünftige externe Stammtische gelten, existiert diese einwöchige Frist nicht, abgesehen davon, dass du voraussetzt, dass man täglich deine Seiten besucht, was angesichts der zeitlich höchst unregelmäßig erscheinenden regulären Stammtischberichte nicht erwartet werden kann.

 

Spruch: Die Regelungen gelten nur für den Nebenstammtisch, nicht für den regulären Stammtisch! Hinsichtlich der Einhaltung der einwöchigen Frist wird dem Einspruch jedoch insofern stattgegeben, dass die diesbezügliche Regelung erst ab dem nächsten Fall zur Anwendung kommt. Es wird jedoch hiermit eine Frist bis zum 25. Mai 2003 gesetzt, die erforderlichen Unterlagen einzureichen. 

 

Ad. 5) Beweisfotos: http://members.aon.at/siment/sfswst/sfswst03_bilder.htm [Anmerk. d. Red.: Das Foto war zum damaligen Zeitpunkt online, mittlerweile gibt es diese Seiten leider nicht mehr]

 

Ad. 6) Ja, ja, so sind sie die rechtschaffenden Bürger ... ;-) 

 

Spruch: Einer muss ja hier für Recht und Ordnung sorgen. Die Verfahrenskosten werden mit gesondertem Mail vorgeschrieben. Da das für Amtsanmaßung vorgesehene Strafausmaß von fünf Minuten Redeverbot beim nächsten P.R.-Stammtisch vom Gericht als zu hart angesehen wurde, kann der Verurteilte auch wahlweise eine lebenslängliche Haftstrafe mit täglicher achtstündiger Folterung (u.a. durch Musikantenstadl, Mangas, etc.) in Anspruch nehmen. 

 

Nun aber wirklich zum heutigen Stammtischabend mit den Gästen Manfred, Martin, Erich, Thomas, Reinhart, Andreas, Heimo, Heinz, Kurt und Christine, Max, Wolfgang, Karl Heinz, Christoph und dem Stargast *trommelwirbel* Aruula! 

Martin hat die schöne Wilde aus MADDRAX von den Umschlagseiten der Hefte abkopiert, auf 130% aufgeblasen und dann auf dem Tisch ausgebreitet. Angesichts der nahenden anderen leiblichen Genüsse musste sie jedoch bald wieder in eine große Kartonmappe weichen. Wie Aruula am Ende der Bastelstunde aussah, kann man im Anschluss an diesen Bericht erfahren.

 

Tja, und das waren dann eigentlich schon die beiden Höhepunkte des heutigen Abends, wobei man aber im gleichen Zug vielleicht auch noch die köstlichen Schweinsmedaillons mit Marchfelder Solospargel erwähnen sollte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. 

 

Ansonst das Übliche – Werbeflyer, Comics, am Tisch tanzende nackte Go-Go-Girls, Euro-Münzen, Verraten der aktuellen P.R.-Handlung und mehr. Michael Wittmann ließ übrigens vermelden, dass er auf der nächsten Comic-Börse mit einem Tisch präsent sein würde, wo man neben seinen Comic-Beständen auch wieder Portrait-Zeichnungen erwerben könne. 

 

Was tat sich noch an der P.R.-Front? Kurt hat sich schon bis zur Nummer 1990 an die aktuelle Handlung herangelesen, während Erich noch immer bei 1983 herumtümpelt, aber dafür bei der ATLAN-Miniserie fast up-to-date ist. Es wurde auch geklärt, wie der Elefant von Mondra Diamond heißt. 

 

Dann ging in der Runde noch ein Herr der Ringe Buch herum, allerdings nicht gefüllt mit Seiten, wie das bei Büchern so üblich ist, sondern mit Überraschungseiern, und die wiederum waren, wie das bei Ü-Eiern so üblich ist, mit Figuren gefüllt, und zwar mit Figuren, die in Österreich nicht erhältlich waren. 

 

Ganz druckfrisch hingegen erhältlich in Österreich ist der erste BAD EARTH-Roman, den einige der Gäste mithatten. Hier darf man insbesondere auf die ersten Romane von Michael Marcus Thurner gespannt sein, die in Kürze erscheinen werden, und es darf damit gerechnet werden, dass sich BAD EARTH nach MADDRAX eine feste Nische am PERRY RHODAN-Stammtisch erobern wird. 

 

Zum Abschluss noch Aruula in voller Lebensgröße:

  • Wenn Du noch nicht 18 Jahre alt bist, bitte das linke Bild betrachten: Aruula light
  • Wenn Du älter als 18 Jahre bist, darfst du auch das rechte Bild betrachten: Aruula 18+

[Bericht Roman]

 

Retzhof Reloaded 2003 - Das Gemetzel geht weiter

 

Die Bandenmitglieder schlugen sie zusammen und traten auf sie ein,

obwohl sie schon am Boden lagen.

 

Alltag im Häftlingsblock C?

Nein! 

 

Die Rede ist vom verbalen Massaker am zweiten Tag des SF-Schriftstellerseminars, als die Vortragenden (Andreas Findig, Uwe Anton und Leo Lukas) auf die Geschichten der Teilnehmer stürzten und sie zerpflückten. Auch wenn der achtsame Zuhörer das eine oder andere Lob erhascht haben mag, so fiel die Gesamtkritik vernichtend aus. 

 

Gehässige Zeitgenossen werden nun anmerken, dass somit die richtigen Leute das Seminar besucht haben, nämlich jene, die wenig Ahnung vom Schreiben haben. Letztendlich brachten die Vortragenden Licht ins Dunkel – anwendbar in Theorie und Praxis. 

 

Bereits Donnerstagabend klärte Andreas Findig die im Vorfeld des Kurses aufgetauchten Fragen nach dem Begriff Mythos. Und damit lernten die Teilnehmer ihre erste Lektion. Wem ein Wort unklar ist, der schlage nach im Duden oder im Internet. Hier ein paar Beispiele, was man zum Beispiel auf der hervorragenden Homepage „Wortschatz Deutsch“ der Universität Leipzig nach Eingabe von „Mythos“ findet: 

 

Synonyme: Aberglaube, Götterdichtung, Göttersage, Naturreligion, Volksglaube.

wird referenziert von Göttersage, Heldensage. 

 

Der interessierte Leser möge sich die halbseitige Liste der linken und rechten Nachbarn samt Kollokationen selbst auf der Homepage der Uni Leipzig ansehen.

 

Lektion Zwei entführte die Teilnehmer ins Reich der Psychologie.

Warum faszinieren uns weltweit identische Geschichten? Warum findet sich Odysseus’ Abenteuerfahrt in neuem Gewand, mit anderen Helden, anderen Bösen und in anderer Umgebung jedes Jahr in einigen hundert Büchern wieder? Warum gelingt es Hollywood, uns seit Jahrzehnten mit Variationen ein und derselben Handlung ins Kino zu locken? 

 

Glaubt man der Psychologie, gibt es sogenannte Archetypen und sobald wir diese in einer Story erkennen, schlägt unser Herz höher.

Wir fiebern mit, wenn der Held sein gewohntes Umfeld verlässt, in ein für ihn fremdes Land zieht, dort mit seiner dunkelsten Seite konfrontiert wird und danach den Bösewicht besiegt, um als neuer Mensch in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren.

An diesem Schema orientieren sich alle erfolgreichen Bücher und Filme. Leo Lukas präsentierte das detaillierte Grundmodell, herausgearbeitet von Christopher Vogler in seinem Buch „Die Odyssee des Drehbuchschreibers“, anhand zahlreicher Beispiele. 

 

Lektion Nummer Drei war kurz und bündig: Es gibt nur einen Helden! 

 

Uwe Anton erklärte uns, welche Formalkriterien für eingereichte Geschichten einzuhalten sind: 1800 Zeichen pro Seite, ergeben 30 Zeilen à 60 Anschläge in gut lesbarer Schriftgröße. Neben dem Exposé empfiehlt es sich die ersten dreißig Seiten der Geschichte mitzuschicken.

Und wer gleich den kompletten 689 Seiten starken Roman abliefert, versehe ihn zuvor mit Seitennummern. Es soll nämlich schon vorgekommen sein, dass ein Verlagsmitarbeiter stolpert und den literaturpreisverdächtigen, nicht durchnummerierten Roman auf dem Boden verteilt hat ... 

 

Lektion Nummer Vier: Zeige und erzähle nicht. 

 

Was damit gemeint war, demonstrierten uns die Vortragenden am Freitag anhand der eingereichten Geschichten.

In der Fehlerliste aller Teilnehmer fanden sich nicht konsequent durchdachte Geschichten, langweilige, weil konfliktlose Szenen, falsch gewählte Story-Einstiege, unpräzise Sprache, Rückblenden, Plusquamperfekte, Bestiarien (kreischte, fauchte, grunzte etc.), Perspektivenwechsel usw. usw. usw. 

Hier ein paar Kostproben, wie man es nicht macht:

 

„Sie wollte ihm ins Gesicht fahren, ihn schlagen, ihm weh tun.“ 

Originalton Uwe Anton: Interessant, sie will ihm ins Gesicht fahren. Frage: Womit? Mit dem Fahrrad, dem Auto ...?

Der Autor nickte. 

 

„In Gedanken erinnerte sie sich an heute Morgen.“

Originalton Uwe Anton: Sie erinnert sich in Gedanken. Frage: Wie denn sonst, als in Gedanken? 

Auch diesmal nickte der Autor. 

 

„Es war zuviel. Einfach zu viel!“

Originalton Uwe Anton: Vierte Seite, erster Satz. Entscheidest du dich bitte, wie du zu viel schreiben willst! 

Diesmal lachte der Autor, schließlich waren zehn Testleser über die Stelle gefallen. 

 

Für Lektion Nummer Fünf trat Leo Lukas Freitagabend vor die Gruppe. Er fesselte die angehenden Profischriftsteller mit seinem Thema „Plot-Planung“. So einfach die Reihenfolge „Idee/Thema, Höhepunkt, Schluss, Anfang und dazwischen ein paar Szenen“ klingt, so schwierig ist sie umzusetzen. Was nützt einem die beste Idee, wenn sich daraus kein Höhepunkt ergibt? Was nützen die besten Szenen, wenn das Ende nicht zur Idee passt? Was nützt der gefinkeltste Anfang, wenn er nicht mit dem Höhepunkt in Verbindung steht?

Diese Probleme muss ein Schriftsteller lösen, bevor er überhaupt eine Zeile seines neuen, grandiosen Romans in den PC tippt.

 

Lektion Nummer Sechs streute Andreas Findig quasi nebenbei ein: In der Kurzgeschichte geht es um den Mord, im Roman um den Mörder. 

 

Lektion Nummer Sieben, vorgetragen Freitagnacht, beschäftigte die Gruppe den kompletten Samstag. Dialog muss indirekt sein, Konflikt enthalten und die Handlung vorantreiben. Oder um es kriegerisch zu sagen: Dialog ist ein Kampf der Worte. 

 

Während die Vortragenden Samstagvormittag in Graz aus ihren Werken vorlasen, sie signierten und mit Lesern diskutierten, benutzten die Teilnehmer ihr Gehirnschmalz, um zwei Aufgaben zu lösen: Die eigene, am Vortag vernichtete Geschichte, musste mit einem Dialog versehen und eine Gruppenaufgabe mittels Dialog bewältigt werden. (LINK) 

 

Lektion Nummer Acht bezog sich am Sonntag auf die Perspektive. Es gibt die Erzählperspektive (Ich-Form, Er/Sie-Form und den allwissenden Erzähler) und eine Person, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Das kann irgendeine Nebenfigur genauso sein, wie der Hauptheld. 

Zur Übung mussten die Teilnehmer unter Zeitdruck ein und dieselbe Szene aus zwei gegensätzlichen Perspektiven schreiben; einmal aus Sicht des Helden und dann aus der des Antihelden.

 

Nachdem diese Szenen vorgetragen wurden, endete das Seminar mit der Nachbesprechung. Das Urteil der Teilnehmer reichte von „Super!“, „Ich muss das alles erst verarbeiten!“, „Das Seminar ist für mich ein Ansporn!“ bis zu „Jetzt beginne ich richtig mit dem Schreiben“. Eines jedoch sagten alle:

 

„Ich komme nächstes Jahr wieder!“

 

81. PR-Stammtisch am 6. Juni 2003


Traurig, traurig, aber das wird ein ganz kurzer Stammtischbericht diesmal. Nicht, dass hier wesentliche Dinge nicht zur Sprache kommen, aber das Ergebnis der Aufsummierung meines Notizzettels und Romans Brainstorming ergab gerade noch einen Wert, sprich Bericht, der größer Null war. Aber kommen wir trotzdem gleich zur Sache ohne unnötige Ausschweifungen:

 

Was fällt mir drei Wochen nach dem Juni-Stammtisch noch ein? Ah ... etwas unglaubliches ist passiert! Wir haben doch tatsächlich - angeführt von unserem Duisburger - über PERRY RHODAN geredet! Welch ungeheuerliches Vergehen!!!!! Die Spekulationen drehten sich um den Chef der Inquisition, konkret gesagt, warum man den Typen nicht ansehen darf. Ich bevorzuge immer noch die Überlegung, dass unser emotionaler Mhaak der Boss ist. Verdächtig war, dass Wepe verschmilzt gelächelt hat. 

 

Soweit zu Romans Versuch, etwas Licht in das Dunkel des Stammtischabends zu bringen. Der aufmerksame Stammleser wird sich an zwei Wörtern gestoßen haben: Duisburger und Wepe. Ersteres war ein deutscher Gast, der einen Wienaufenthalt dazu genutzt hat, den Wiener PERRY RHODAN-Stammtisch zu besuchen! Und zweiteres - ist er auch, weil er nämlich mit Vorname Werner heißt, und das Pe steht für den Nachnamen, der hier traditionellerweise aus Datenschutzgründen nicht genannt wird (außer natürlich es handelt sich um eine im öffentlichen Interesse stehende und bekannte Person, das ist i.d.R. jeder Autor und Zeichner)

 

Mein Notizzettel ist ein noch erbärmlicherer Anblick als Romans karge Zeilen - neben den Namen der anwesenden Gäste stehen nur ganze drei (in Ziffern: 3) Wörter, die da sind: Krüger, Bad Earth, Forum.

 

Sebastian Krüger ist Karikaturist, dem es insbesondere die Rolling Stones angetan haben. Wolfgang war bei einer seiner Ausstellungen und hat ein paar nette Bilder mitgebracht.

 

BAD EARTH ist eine neue Romanserie und natürlich auch immer ein Thema, da ein PERRY RHODAN-Stammtischler an dieser Serie mitschreibt und diesmal auch gleich seinen ersten druckfrischen Roman mit der Nummer 3 dabeihatte. Natürlich wusste er auch einiges zu erzählen, und demnächst stehen noch weitere Projekte, wie etwa MADDRAX, auf dem Programm. Dass seine Romane gut sind, darüber waren sich alle einig, aber an seiner Signatur muss er noch etwas arbeiten *g*.

 

Forum - ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, was ich mir mit diesem Stichwort wieder ins Gedächtnis zurückrufen wollte. Falls es mir noch einfällt, werde ich diesen Bericht ergänzen!

82. PR-Stammtisch am 4. Juli 2003


Eine Posse in vier Aufzügen. Sehr frei nach Ferdinand Raimunds

„Der Verschwender“ und RTL II’s „Big Brother. The Battle“ 

 

 

PERSONEN 

 

Fee Cheristane, Azur, Julius von Flottwell, Wolf, Valentin, Rosa, Chevalier Dumont, Herr von Pralling, Herr von Helm, Herr von Walter, Sockel, Fritz, Johann, Dienerschaft, Gäste in Neubauer’s Schenke 

 

 

ERSTER AUFZUG

 

 

ERSTER AUFTRITT

 

Vorraum in Neubauer’s Schenke. Mit Mittel- und zwei Seitentüren, rechts mehrere Fenster. Dienerschaft in schwarzen Livreen ist im Gastraum beschäftigt. Einer von ihnen trägt auf weißen Tabletts Tee, Bier und Beef Tartar nach den rückwärtigen Gemächern. Ein paar Gäste stochern in ihren Zähnen. Man schreibt den 4. Juli. 

 

Chor (aus dem Hintergrund):

Hurtig, hurtig, mach’ doch weiter!

Hol uns Bier und Tee und Ham and eggs! 

Die Stimmung hier ist gut und heiter, 

Doch die Warterei, die geht uns auf den Keks. 

 

(Beim Eingang ertönt ein Klingeln. Herr von Helm, Herr von Walter und Sockel betreten den Vorraum) 

 

Bediensteter (sehr freundlich): Guten Abend, die Herrschaften! Wenn Sie bitte weitergehen wollen in den Extraraum, es sind schon einige da von ihnen! 

 

Sockel: Guten Abend mein Guter! Und bring er mir gleich ein Bier, Fotografieren macht durstig! (lacht) 

 

Walter (stellt kurz zwei große, prallgefüllte Säcke ab): Ja, mir auch bitte. Und merk er sich gleich für jede weitere Stunde ein weiteres Bier vor. 

 

Helm: Und ich krieg’ bitte hurtig die Karte nach hinten! Ich bin so hungrig, dass ich glatt den Nächstbesten auffressen könnte! Ha, ha! (lacht laut) 

 

Die drei Männer gehen in den hinteren Bereich des Raumes, wo der Durchgang zum Nebenzimmer zu erkennen ist. Man sieht Licht und hört Stimmfetzen. Nacheinander treten die Neuankömmlinge ein, man hört herzliche Begrüßungen, Sessel und Tische werden gerückt. Der Bedienstete folgt kurz darauf mit einem vollen Tablett. 

 

 

ZWEITER AUFTRITT

 

Vorige. Johann, Fritz, Herr von Pralling, Azur

Schwenk ins Hinterzimmer von Neubauer’s Schenke. Die Gäste sitzen an einem langgezogenen Tisch, der mit Büchern, Heften und Gläsern bedeckt ist. 

 

Pralling (schiebt sich einen Knödel in den Mund): Jawohl! Das nenne ich eine gute Küche. Hier kann man satt werden! 

 

Walter: Liebe Kollegen, ich habe euch heute wieder viel Lesestoff mitgebracht (legt zwei große Stapel mit Taschenbüchern auf den Tisch). Wer mag, kann sich das ganze .... 

 

Johann (reißt einen der beiden Stapel an sich): ... anschauen. Anschauen! Nein, nein, nein, ja, ja, …. 

 

Azur (wirft einen strafenden Blick auf Johann und nimmt sich den zweiten Stapel und stöbert ihn lustlos durch): Nun, was gibt es Neues in der Welt? Wer weiß was zu erzählen? 

 

Helm: Im Fernsehen ist eine neue Staffel von „Big Brother“ angelaufen. Dort muss um alles gekämpft werden, sogar um ausreichendes Essen ... 

 

Fritz: Das müssen wir hier zum Glück nicht. Wir rufen, und das Essen kommt! 

 

Azur: Und eingesperrt sind wir auch nicht! Und rauswerfen (hustet) müssen wir auch keinen. 

 

Pralling (hat das Essen mittlerweile beendet und sich eine große dicke Zigarre angezündet. Der Rauch ermöglicht eine maximale Sichtweite von einer halben Tischplatte): Was siehst du mich so an, Azur? 

 

Johann: Stellt euch vor, denen geht das Essen in diesem abgeschlossenen Container aus. Was würden die dann machen? 

 

Azur (grinst teuflisch): Was glaubst du? Ist doch ganz einfach, man sucht sich die Nahrung unter seinesgleichen ... 

 

Pralling (lässt gerade seinen Knödelteller abservieren): Was seht ihr mich so an? 

 

 

DRITTER AUFTRITT

 

Vorige. Valentin, Julius von Flottwell, Rosa. 

 

Chor:

Lasst brausen im Glase das perlende Bier,

Wer schlafen kann, ist ein erbärmlicher Wicht! 

Wegen uns’rem Hobby PERRY RHODAN sind wir hier,

Wir machen durch bis zum Morgenlicht!

Ha! Ha! Ha! Ha! 

(Schallendes Gelächter)

 

Der Bedienstete (zugleich mit dem Chor)

Für euch, da reiß’ ich mir aus die Haxn und die Händ’, 

Aber um Mitternacht hat die Quälerei ein End’! 

(Das Gelächter beantwortet gleichsam seinen Ruf)

 

Sockel: Ja seht, unser Herr Flottwell ist auch wieder einmal hier! Halt still, ich mache ein Foto von dir! 

 

Flottwell (schließt geblendet vom Blitz die Augen): Grüß euch Burschen ... und natürlich auch die Mädels (wirft einen Seitenblick auf Rosa, die hinter ihm den Saal betreten hat) 

 

Valentin (hat Platz genommen und beginnt in einem Roman zu blättern): Also, diese Geschichte hier erinnert mich stark an die aus Heft Nummer 367. 

 

Walter: Meinst du die Nummer 367 der ersten oder der zweiten Auflage? 

 

Valentin: Nun ja, ich würde sagen, von beiden etwas. Nicht zu vernachlässigen natürlich die fünfte Auflage, die geringfügig .... 

 

Es entspannt sich ein philosophisches Gespräch über PERRY RHODAN im Besonderen und Science Fiction im Allgemeinen. 

 

 

VIERTER AUFTRITT

 

Vorige. Wolf, Chevalier Dumont 

 

Es ist spät geworden, aber die Stimmung hat noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. 

 

Dumont: Freunde, ich habe hier ein paar Werbematerialien aus Rastatt bekommen. Wer möchte ... 

 

Chor:

Ich! Ich! Ich will haben, 

Was du im großen Sacke hast! 

Will mich an Perry-Devotionalien laben, 

Befrei’ dich also von der Last! 

(Schallendes Gelächter)

 

Alle stürzen sich auf Chevalier Dumont und reißen ihm die Werbefolder aus der Hand, er kann sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. 

 

Wolf (geht in den Vorraum, kommt aber gleich wieder zurück): Weiß einer von euch, wo der Bedienstete ist? Draußen ist alles dunkel, und die anderen Gäste sind auch fort? 

 

Rosa: Jetzt weiß ich, warum mein Almdudler nicht kommt. Und Sockels Eierspeise ist auch noch ausständig. 

 

Azur: Die werden uns doch nicht hier allein gelassen haben. Womöglich noch eingesperrt ... und keiner hat heute ein Handy mit! 

 

Helm (betroffen): Ich gehe einmal nachsehen (trippelt ab) 

 

Rosa (für sich, gekränkt): Also, wenn ich keinen Almdudler krieg’, dann geh’ ich wieder heim. 

 

Sockel: Achtung, bleib so! Foto! (weicht einem Bierdeckel aus, den Rosa nach ihm wirft) 

 

Helm (kommt angerannt, atemlos): Wir sind eingesperrt. Alles zu, alle weg! 

 

Wolf: Also los, wir organisieren ein paar Spürtrupps (teilt die Anwesenden in kleinere Gruppen auf). In fünf Minuten treffen wir uns wieder hier! 

 

Alle gehen ab oder verteilen sich entlang den Wänden des Raumes. 

 

 

FÜNFTER AUFTRITT

 

Chor:

Gefangen, wir sind gefangen an diesem Ort! 

Jede Tür und jedes Fenster sind zu! 

Auch nach außen dringt kein Wort, 

Finden wir hier unsere ewige Ruh’? 

 

Wolf: Ich rekapituliere – alles ist verschlossen, Eisen, Panzerglas, Schlösser. Entweder man hat uns wirklich vergessen oder ihr habt den Bediensteten zu sehr gehetzt heute. 

 

Fritz: Ich habe niemanden gehetzt. 

 

Azur (panisch): Und was machen wir jetzt? Es gibt zwar draußen eine Wasserleitung, aber keine Vorräte. Was sollen wir essen, wovon sollen wir leben? Und auch die Luft (hustet) wird immer schlechter! Hunger! 

 

Alle blicken ans Ende des Tisches, wo Herr von Pralling sitzt und gerade beginnt, den Raum mit einer Zigarre zu vernebeln. 

 

Pralling (noch ruhig): Was seht ihr alle mich so an? 

 

 

ZWEITER AUFZUG

 

11. Juli - eine Woche später 

 

 

ERSTER AUFTRITT

 

Vorige, ohne Herrn von Pralling. 

 

Es stinkt erbärmlich im Hinterzimmer von Neubauer’s Schenke. Die Bücher und Hefte, die auf dem Tisch lagen, wurden zweckentfremdet und befinden sich in einer Ecke des Zimmers, auf die nicht näher eingegangen werden soll. Stattdessen ist der Tisch jetzt mit Knochen und schmutzigen Tellern übersät. 

 

Walter: Ich glaube, es war doch die dritte Auflage. 

 

Valentin (etwas lauter): Nein, du irrst dich, es war sicher die zweite! 

 

Walter (auch lauter): Keinesfalls! Perry Rhodan kam in diesem Heft überhaupt nicht vor! 

 

Valentin (schreit): Und ob! Ich lass mich hier (zeigt auf seinen Hals) reinstechen, wenn das nicht stimmt! 

 

Walter: Und ich lasse mich hier (zeigt auf seinen Bauch) reinstechen, wenn das stimmt! 

 

Dumont (tritt hinzu und sieht die beiden hungrig an): Ich erkläre hiermit, dass ihr beide unrecht habt. Meine Freunde (wendet sich an Azur und Johann, die hinter ihm stehen, jeder mit einem Messer in der Hand) geht ans Werk, aber hurtig! 

 

Sockel (stürmt hinzu): Bitte langsam, bitte langsam, der Blitz muss erst noch aufladen. Ja, jetzt geht es. Könntet ihr die letzten Stiche bitte noch mal nachstellen? Ja, danke! 

 

 

ZWEITER AUFTRITT

 

Vorige ohne Valentin und Herrn von Walter. Alle sitzen am Tisch beim Essen. 

 

Wolf: Dumont, gibst du mir bitte noch ein Stück rüber? 

 

Dumont: Ein Stück Valentin oder ein Stück Walter? (grinst schelmisch) 

 

Rosa: Dumont, sarkastisch wie immer. Iss einfach und sei ruhig! Übrigens danke für den Tomatensaft! 

 

Dumont: Aber gerne! (grinst nochmals schelmisch) 

 

 

DRITTER AUFTRITT 

 

Flottwell: So, gegessen haben wir, jetzt hätte ich noch Lust auf etwas anderes! 

 

Azur: Ja, ich denke, einige andere auch! 

 

Mehrere Augenpaare richten sich auf Rosa, die an ihrem Tomatensaft nuckelt. 

 

Rosa: Was seht ihr mich so an? (bekommt einen ängstlichen Gesichtsausdruck) Ihr werdet doch nicht .... 

 

Chor der Männer:

Die Weibersleut, die Weibersleut, die haben es uns angetan,

Sie lassen uns nur an das Eine denken. 

Das starke Geschlecht, das ist der Mann, 

Das Weibe muss sich nun ihm schenken! 

 

Rosas Schrei geht im Gejohle der Männer unter, Sockel versucht Fotos zu machen, legt dann jedoch entnervt die Kamera weg und stürzt sich auch ins Getümmel. 

 

Azur (sehr befriedigt): Das hat gut getan! 

 

Fritz (zündet sich eine Zigarette an): Ja, das war ein Genuss nach dem zähen Valentin. Schmeißt mir doch noch ein Stück rüber! 

 

Dumont (an einem kleinen Knochen nagend): Ja, ich muss sagen, das hat vorzüglich gemundet. 

 

 

DRITTER AUFZUG

 

18. Juli - zwei Wochen später 

 

 

ERSTER AUF'TRITT

 

Vorige, ohne Rosa, Wolf und Fritz. 

 

Helm (resignierend): Also, wenn das so weitergeht, kommt hier keiner von uns mehr raus. Die Vorräte sind schon wieder aufgebraucht – Gott hab’ sie selig – und es wird Zeit, die Speisekammer wieder neu zu füllen. 

 

Johann (ebenfalls niedergeschlagen): Ja, so lustig hat es begonnen und so schlimm und ... barbarisch (wirft einen scheuen Blick auf Rosa beziehungsweise das, was von ihr noch übriggeblieben ist) endet es.

 

Flottwell (tritt hinzu): Meine Herren, es wird Zeit. Kommt bitte zum Battlefield! Lasst uns die Gewinner eruieren, die speisen dürfen und die Verlierer, die verspeist werden. 

 

Am Tisch warten bereits Azur und Sockel. Sockel hat mit seiner Kamera Aufstellung genommen, während Chevalier Dumont noch damit beschäftigt ist, auf einem Tablett abgenagte Rippenknochen einzusammeln. 

 

Azur: Mach weiter, Dumont! Es ist bald Essenszeit! 

 

Dumont (murmelt ein paar schlecht verständliche Schimpfwörter, kommt dann aber doch zum Tisch) So, ab nun gilt es. Mögen die Hungrigsten gewinnen! (mit diesen Worten leert er das Tablett auf den Tisch, sodass in der Mitte nun die Knochen wahllos neben- und übereinander liegen) 

 

Der Reihe nach treten die um den Tisch Versammelten vor und entfernen vorsichtig ein Knochenstück. Sockel hält alles mit seiner Kamera fest. Nachdem Azur mit Schweißperlen auf der Stirn soeben sein drittes Knochenstückchen entfernt hat und es triumphierend in die Höhe hält, setzt Gemurmel unter den anderen ein. 

 

Flottwell (erhebt schließlich die Stimme): Warum macht eigentlich der Sockel nie mit? Ich finde das ungerecht! 

 

Alle (außer Sockel): Ja, warum macht der Sockel nie mit? Sockel, komm her da! 

 

Sockel (jämmerlich): Aber ich muss doch fotografieren! 

 

Johann: Los, zier dich nicht. 

 

Sockel (streckt zögernd seine zittrige Hand nach den Knöchelchen aus): Ich ... ich kann das glaube ich nicht (macht ein konzentriertes Gesicht, seine Hand wird merklich ruhiger) 

 

Azur (sehr laut): Buh! 

 

Sockel erschrickt. Seine Hand, die gerade versucht, eines der Rippchen aus dem Knochenberg zu ziehen, zuckt und ... 

 

Flottwell (triumphierend): ... er hat gewackelt! Ich habe es genau gesehen! 

 

Dumont (klopft Sockel tröstlich auf die Schulter): Mach dir nichts draus, mein Freund, du dienst einem guten Zweck 

 

Sockel (weinerlich): Aber, aber, wer .... einen Moment noch! (er läuft zu seiner Tasche und holt daraus ein Stativ hervor, auf das er seinen Fotoapparat montiert. Dann hantiert er noch am Gerät herum und kommt wieder zurückgelaufen) Bitte rasch, ich habe den Selbstauslöser auf vier Sekunden eingest ...... aaaaaaaaaaaaaaaaah! 

 

 

ZWEITER AUFTRITT

 

Vorige, ohne Sockel. Anhand des weiterentwickelten Bartwuchses kann man feststellen, dass mittlerweile wieder ein paar Tage vergangen sein müssen 

Chor:

Ene, mene, muh, 

Im Topf bist du! 

Einer muss der Nächste sein, 

Doch wer ist das arme Schwein?

 

Alle stehen im Kreis, jeder zeigt mit dem Finger auf einen anderen und es wird durcheinandergeredet. Plötzlich stürzen sich alle auf einen aus ihrer Mitte, man kann jedoch nicht erkennen, wer es ist. Eine Glühbirne, die plötzlich kaputt geht, legt einen wohligen schwarzen Schleier über die Szenerie, nur ab und zu sieht man Gabeln und Messer aufblitzen. Nach einem lauten Rülpser fällt der Vorhang. 

 

 

VIERTER AUFZUG 

 

2. August – ein Monat später 

 

 

ERSTER AUFTRITT

 

Azur und Chevalier Dumont 

 

Azur: Ja, ja, jetzt sind nur noch wir beide übrig, mein Freund Dumont. 

 

Dumont (schleudert einen Knochen in die Ecke des Raumes): Aber ich fürchte, nicht mehr lange, mein Freund Azur. Die Vorräte sind so gut wie aufgebraucht, und auch einer von uns gibt maximal eine Woche aus. 

 

Azur: Nun denn, so ist es schlecht bestellt um uns (verbessert sich) – um einen von uns. Werfen wir eine Münze? 

 

Dumont (resignierend): Vergiss die Münze! Lass es uns nun gemeinsam aussitzen. (Für sich, ohne dass Azur es hören kann) Mir scheint, dieser Mensch meint, mir graust’s vor gar nix. 

 

Azur geht ab, Chevalier Dumont nimmt sich ein Messer, spitzt ein paar der herumliegenden Knochen an wirft sie lustlos auf eine Dartscheibe, die an der Wand hängt. 

 

 

ZWEITER AUFTRITT

 

Vorige. Die Fee Cheristane 

 

Azur sitzt in einem Nebenraum von Neubauer’s Schenke, vor sich auf dem Boden einen Teller mit einem riesigen Schnitzel, von dem er mit bloßen Händen bereits Stücke abgerissen hat und sich diese gierig in den Mund stopft. Daneben steht eine weibliche, wunderschöne Gestalt, in ein lichtblaues faltiges Gewand gehüllt, welches mit Zaubercharakteren geziert ist. Das Haupt ist mit einer goldenen Krone geschmückt, in der linken Hand hält sie ein goldenes Buch, in der rechten Hand einen Zauberstab. Chevalier Dumont, vom Geruch des Schnitzels angelockt, betritt soeben den Raum. 

 

Dumont (entgeistert): Was ist DAS? 

 

Azur (schmatzend): Dasch schiehst du dosch. Ein Schnitschl. 

 

Dumont (fassungslos): Und was ist DAS? (zeigt auf die ihm unbekannte Frauengestalt) 

 

Azur (rülpsend): Asch dasch, dasch ist Fee Cherischtane. Isch hatte einen Wunsch bei ihr frei. 

 

Dumont (noch fassungsloser): Was!? Und da wünscht du dir nur etwas zum Essen? Wir könnten jetzt ... wir hätten jetzt ... (stammelt einige unverständliche Worte) .. du ... du Idiot! Man sollte dich in eine Zwangsjacke stecken und verkehrt herum an Ketten aufhängen (die letzten Worte gehen fast in einem Schluchzen unter) 

 

Cheristane (singend und ihren Zauberstab schwingend): Gut, so sei es! 

 

Im nächsten Moment steckt Azur in einer ledernen Zwangsjacke und baumelt an schweren Eisenketten, die um seine Füße geschlungen sind, von der Decke. 

 

Dumont (stammelnd): Das gibt es doch nicht! Sag bloß, es war noch ein Wunsch frei! 

 

Cheristane: Doch, mein Lieber. Es hatte mich nur keiner von euch danach gefragt! 

 

Dumont (schreit): Nein! (bricht schluchzend zusammen) 

 

Azur (versucht gerade das letzte Stück Schnitzel hinunter- bzw. hinaufzuschlucken) Wer ist nun der Idiot von uns? Eigentlich solltest du auch hier hängen, du Riesenidiot! 

 

Cheristane (singend und ihren Zauberstab schwingend). Gut, so sei es! 

 

Azur und Dumont (jetzt gemeinsam von der Decke baumelnd): Nein!!! 

 

Dumont (kurz vor dem Wahnsinn stehend): Es war noch ein Wunsch frei? Wieso? Sag bloß nicht, wir .... 

 

Cheristane: ... haben nicht gefragt, ja. Tut mir leid, wirklich. Aber jetzt muss ich gehen. 

 

Azur: Halt, warte! Mir kommt da ein verwegener Gedanke – ich frage dich: Haben wir noch einen Wunsch frei? 

 

Cheristane (bedauernd): Nein, leider nicht, drei Wünsche sind das Maximum. Aber einen Moment (scheint in sich hineinzuhorchen, blickt kurz gen Himmel und zieht dann eine goldene Taschenuhr aus ihrem Kleid) Doch es scheint, ihr beiden Herren habt heute das große Los gezogen. Alle 1.000 Jahre darf ich einen vierten Wunsch gewähren, und heute (blickt nochmals auf ihre Taschenuhr) ist es soweit! 

 

Azur und Dumont wollen sich gegenseitig den Mund zuhalten, bemerken dann jedoch, dass ihre Arme fest in den Zwangsjacken stecken.

 

Chor:

Schweig, schweig, Brüderlein schweig still,

Und überleg’, was du jetzt sagen willst! 

Entscheide weise und sei klug,

Dann geht an uns vorbei der Krug!

 

Dumont (wieder mit fester Stimme): Gut, jetzt gilt es! Wir wünschen uns, dass du die Zeit zurückdrehst bis zu jenem verhängnisvollen Abend, uns damit gleichsam alles vergessen lässt von diesen Geschehnissen, aber uns einen Schlüssel auf den Tisch legst, mit dem wir dann die Schenke verlassen können! 

 

Cheristane (singend und ihren Zauberstab schwingend): Gut, so sei es! 

 

Rauch beginnt aufzusteigen, der sich langsam über die ganze Szenerie legt. Blitze zucken, Donner grollt, und als sich der Rauch wieder verflüchtigt, schwebt nur mehr die goldene Taschenuhr der Fee Cheristane scheinbar im Nichts, mit sich rückwärts drehenden Zeigern. 

 

 

 

DRITTER AUFTRITT

 

VERWANDLUNG 

 

in den Vorraum in Neubauer’s Schenke. Mit Mittel- und zwei Seitentüren, rechts mehrere Fenster. Dienerschaft in schwarzen Livreen ist im Gastraum beschäftigt. Einer von ihnen trägt auf weißen Tabletts Tee, Bier und Beef Tartar nach den rückwärtigen Gemächern. Ein paar Gäste stochern in ihren Zähnen. Man schreibt den 4. Juli.

 

Chor (aus dem Hintergrund):

Hurtig, hurtig, mach’ doch weiter!

Hol uns Bier und Tee und Ham and eggs! 

Die Stimmung hier ist gut und heiter, 

Doch die Warterei, die geht uns auf den Keks.

 

Bediensteter (jongliert mehrere Teller): So, die Eierspeis bitte sehr. Und hier kommt das Beef Tartar. Haben die Herrschaften sonst noch Wünsche? 

 

Azur: Ja, servieren sie bitte diese leeren Gläser hier ab und auch den Teller, damit wir Platz haben. Und nehmen Sie auch den Schlüssel da mit, den muss ein vorheriger Gast wohl vergessen haben! 

 

Bediensteter (grinst schelmisch): Sehr wohl der Herr, wie der Herr wünschen! 

 

Aus dem Off hört man die Fee Cheristane laut und tief seufzen. Dann fällt der Schlussvorhang. 

 


 

BESETZUNG 

 

[in alphabetischer Reihenfolge]

 

Azur                      ................................ Roman

Chevalier Dumont ................................ Michael Marcus

Bediensteter       ................................ himself

Fee Cheristane    ................................ herself

Fritz                   ................................ Max (eingesprungen für Franz)

Herr von Helm    ................................ Andreas

Herr von Pralling ................................ Manfred

Herr von Walter         ................................ Hermann

Johann               ................................ Karl Heinz

Julius von Flottwell ................................ Thomas

Rosa                  ................................ Claudia (eingesprungen für Teresa)

Sockel                ................................ Martin

Valentin              ................................ Michael R.

Wolf                         ................................ Wolfgang

Die Gäste           ................................ Kurt und Christine, Werner, Erich, Nicole

 

© 2003 by ERiC Productions, Vienna

 


 

Nach der ausverkauften und vielbejubelten Vorstellung zog sich das verbliebene Ensemble noch in das Lokal "Neubauschenke" zurück, um den Erfolg ausgiebig zu feiern. Zu essen gab es Eierschwammerl in allen Variationen und viele Palatschinken. Gesprächsthema war natürlich der Garching-Con, bei dem die Österreicher sehr stark vertreten gewesen waren. Man gab persönliche Erlebnisberichte zum Besten, verteilte Mitbringsel und zeigt stolz seine Neuerwerbungen her.

Andreas, einer der Daheimgebliebenen, hatte die Zeit jedenfalls sinnvoll genutzt und eine neue Ausgabe des FUTURE MAGIC produziert.

Aber auch Hermann versorgte uns mit Lesestoff - mehrere Stapel uralter Leihbücher warteten auf Abnehmer, und Comics lagen ebenfalls auf den Tischen umher.

 

Zuletzt ging es noch um Stammtisch-Interna. Soll das kleine Guthaben auf dem Konto sinnlos verprasst werden oder fällt uns dafür eine sinnvolle Aktivität ein? Nach einigem Hin- und Herüberlegen kam schließlich der verhängnisvolle Vorschlag von Erich auf den Tisch, der völlig unerwartet bei allen Gästen Anklang fand. An dieser Stelle darf leider nicht allzu viel verraten werden, aber ...

 

... ES wird nicht heuer sein, ES wird nicht nächstes Jahr sein, aber ES kommt ......!

83. PR-Stammtisch am 1. August 2003


Beim PERRY RHODAN-Con im Juni 2003 in Garching war Leo Lukas’ Auftritt unbestritten der Höhepunkt der Veranstaltung. Schon damals versprach er, im August beim PERRY RHODAN-Stammtisch vorbeizuschauen, um exklusiv sein neues Buch „All inclusive“ zu präsentieren. 

 

Ein Mann, Autor, Kabarettist, etc. – ein Wort! Pünktlich auf die nicht angekündigte Minute erschien Leo und hatte zwei größere und offenbar schwere Päckchen dabei.

Zunächst war jedoch einmal das leibliche Wohl vorrangig, und auch ein bisschen PERRY RHODAN-Plauderei durfte nicht zu kurz kommen. Von oben erwähntem Con wurden Fotos herumgereicht und auch sonst noch etwas Nachbereitung betrieben. 


Ebenfalls heute anwesend der Zeichner Michael Wittmann (mit Gattin Ingeborg), der einige seiner P.R.-Innenillustrationen dabeihatte und Michael Marcus Thurner, der mit erschreckender Regelmäßigkeit neue Romane vorlegt, diesmal seinen MADDRAX Nummer 91, den er auch gleich mehrmals signieren musste. Der Rest der Runde, das gemeine Fanvolk, waren diesmal Karl Heinz, Wolfgang, Manfred mit Tochter Bettina, Michael R., Martin, Roman, Franz, Thomas, Kurt und Christine, Erich, Heinz, Max, Andreas, Werner und Christoph. 

 

Nachdem das meiste Besteckgeklimper verklungen war, begann Leo Lukas mit der Lesung – und natürlich durfte in einer der beiden ausgewählten Geschichten Perry Rhodan nicht fehlen. Nach diesen launig vorgetragenen und heftig beklatschten „Appetitanregern“ wurden endlich das braune Packpapier der mitgebrachten Pakete entfernt und die Bücher für die Gäste freigegeben. Und dann wurde signiert bis zum Abwinken, aber dafür konnte Leo dann mit (fast) leeren Händen nach Hause gehen.

Leo Lukas beim professionellen Öffnen eines plastikverschweißten Buches
Leo Lukas beim professionellen Öffnen eines plastikverschweißten Buches
... und nach der Lesung beim Signieren
... und nach der Lesung beim Signieren

Was konnte man sonst noch nach Hause tragen? Manfred hatte einige alte Risszeichnungsbände mit und Andreas Exemplare von „Pjotr Rhodanov“, die man für wohlfeiles Geld erstehen konnte. 

 

Auch die Comicfreunde kamen nicht zu kurz. Karl Heinz hatte einen ganzen Karton mit Heften dabei, die er allerdings selbst gerade gekauft hatte und nur herzeigte, wie etwa ein telefonbuchgroßes und –dickes Batman-Comic. Wolfgang hatte sein Zeichenbuch dabei, in dem er beim Comicfestival in Contern wieder einige schöne Beiträge gesammelt hatte. 

 

Leo Lukas wurde schließlich mit eifrigem Tischgeklopfe verabschiedet und er versprach, bei Gelegenheit wieder einmal vorbeizukommen. 

 

Michael Wittmann kann man übrigens auf der Jubiläumsveranstaltung der Wiener Kohlmus Comic & Figurenbörse am 27. und 28. September 2003 treffen, wo er als Ehrengast zeichnen wird und auch einige seiner Comic-Bestände los werden möchte.

 

Michael Marcus Thurner und den Rest des P.R.-Fan-Volkes kann man sicher beim nächsten P.R.-Stammtisch am 5. September wiedersehen. 


Und hier noch zwei Fotos, die beim diesjährigen Sommerurlaub geschossen wurden, in einem kleinen verschlafenen Örtchen irgendwo in Österreich - und was glaubt ihr, wen wir da unerwarteter Weise getroffen haben? Zwar nicht leibhaftig, aber doch sehr präsent:


84. PR-Stammtisch am 5. September 2003


„Auch sehr schön, auch sehr heiß“ – eine Textzeile aus einem McDonalds Fernsehwerbespot, die im heurigen Sommer quasi zu einem geflügelten Wort wurde und hier für die eiligen Leser als Kurzzusammenfassung des diesmaligen Stammtischberichtes stehen soll. 

 

Wer noch etwas mehr Zeit hier verbringen möchte, kann gerne weiterlesen, aber er sei versichert, dass der folgende Text keine wesentlichen, über obige Textzeile hinausgehenden, Informationen mehr enthält. 

 

Und die folgenden Personen können sich das weitere Lesen dieses Berichtes ebenfalls sparen, weil sie ohnehin dabei waren: Manfred und Bettina, Werner, Andreas, Erich Hermann, Teresa, Roman, Max, Michael R., Kurt und Christine, Heinz, Michael Marcus, Heimo, Thomas, Martin, Archy, Wolfgang und Christoph. Hermanns Gattin und Sandra würden ebenfalls zu diesem Kreis zählen, da sie jedoch heute das erste Mal dabei waren, kann es nicht schaden, zumindest ein Mal einen solchen Bericht zu lesen, um dieses Thema zukünftig abhaken zu können. 

 

So, jetzt aber zur Sache – zentrales Thema war heute sicher der PERRY RHODAN Band 2200 bzw. Spekulationen zur Person des darauf abgebildeten Arkoniden. Zur Veranschaulichung hatten mindestens vier Gäste die neue ComiXene dabei, in der eine ganzseitige Werbung das Geheimnis um den bald erscheinenden Band enthüllt. 

Der Mann von Band 2200
Der Mann von Band 2200
Der Mann von Seite 47
Der Mann von Seite 47

Keine Spekulationen gab es hingegen zur Person, die auf der Innenillustration des PERRY RHODAN-Bandes 2194 auf Seite 47 von Michael Wittmann dargestellt wurde, war doch darauf unser allseits bekannter und langjähriger Stammtischgast Wolfgang verewigt. Ins Reich der Fantasie zu verweisen ist jedoch das Gerücht, dass es sich bei der Zeichnung um eine neue Abbildung der Figur des Perry Rhodan handeln würde. 

 

Für kurzzeitige Verwirrung sorgten ein paar Info-Folder zum mittlerweile legendären Austria Con IV, die ich daheim beim Ausmustern noch gefunden und jetzt am Tisch für Interessierte bereitgelegt hatte – „Was, machen wir wieder einen Con!???“ Nachdem die in Ohnmacht Gefallenen gelabt und einige spontane Nervenzusammenbrüche behandelt worden waren, konnten wir den ansonst relativ ruhigen Abend wieder fortsetzen. 

 

Es war fast zu ruhig, als fast jeder Zweite am Tisch die saisonbedingte Kürbismahlzeit einnahm, Michael R. mit seinem lila Milka-Schirmkapperl bereits die Vorfreude auf den Nachtisch weckte und Roman Kochrezepte für Cremetorten austauschen wollte. 

 

Ein bisschen Schwung kam in die Runde, als Martin, seines Zeichens terranischer Buchbindermeister, einen Teil seiner gebundenen PERRY RHODAN-Sammlung präsentierte – jeweils 10 Hefte in andersfarbigen Buchkarton gebunden machten nicht nur optisch etwas her, sondern lagen auch bequem und praktisch in der Hand. Die Feuerfestigkeit der Einbände wurde mit einer Kerze getestet – das Material brennt nicht, das Wachs kann man einigermaßen gut abkratzen, aber es bleibt ein bräunlicher Brandfleck auf dem Einband. Also, Kinder – nicht nachmachen. Wir wollten es auch nicht ... 

 

Anschließend war der Tisch in drei große Themengebiete aufgeteilt – im nördlichen Distrikt ging es um japanische Mangas und Animes, wobei die Beteiligten enormes und unerschöpfliches Spezialwissen ins Rennen warfen. Im Zentrum wurde ausführlich über den „Herrn der Ringe“ und alles, was dazugehört, geplaudert, nur kurz unterbrochen von einigen PC-spezifischen Ausrutschern, und im südlichen Territorium beherrschten Jerry Cotton und John Cloud das Geschehen. Der BAD EARTH-Roman Nummer 2 wird nach wie vor dringend gesucht (sachdienliche Hinweise bitte an die nächste E-Mail-Adresse), aber wenigstens war der Autor der Nummern 3 und 4 (und jetzt ist gerade ganz aktuell seine Nummer 11 „Architekten der Zeit“ in den Trafiken zu haben) anwesend, der jedoch auch trotz Androhung von Daumenschrauben nur sehr spärliche Infos beisteuern konnte. 

 

Die von der Fanzentrale geschickten Broschüren zur P.R.-Autorenbibliothek gingen zwar gut weg, aber alles verlief ungewohnter Weise sehr gesittet, und am Ende blieben sogar noch einige Exemplare über. Auch eine Anfrage gab es, nämlich, ob die PRFZ schon den IBAN-Code und den BIC-Code für Überweisungen aus dem Ausland angegeben hat. 

 

Am Nebentisch hatte sich wieder der Kleinwagenverein breit gemacht. Da es hier zufällig entdeckte Überscheidungen aus dem privaten Freundeskreis gab, wurden Andrea und Viktor kurzzeitig abtrünnig und wechselten zu unserem Tisch, jedoch nicht so lange und intensiv, um sie als Besucher unseres Stammtisches anführen zu können. 

 

Und um es mit Henry Wadsworth Longfellow (1807-1882, US-amerikanischer Dichter von Verserzählungen und Übersetzer) zu halten „Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds. Der Zurückbleibende leidet“, brachen wir schließlich alle gemeinsam auf. Roman versuchte noch vergeblich, sich in die Statistik der nächsten Stammtischrunde hineinzureklamieren, da er zu dieser Zeit auf Urlaub in fernen Landen weilen würde, aber sofern er dort nicht mindestens zwei Fans auftreiben kann (siehe dazu die näheren Erläuterungen im Stammtischbericht vom Mai 2003) oder als erleichterndes Entgegenkommen per Live-Cam am Wiener Stammtisch teilnimmt, wird es keine Extrawürste geben. 

 

Fast hätte ich es vergessen – um auf die eingangs erwähnte McDonalds Werbung zurückzukommen – wer diesen Text hier mit gelber Schrift auf schwarzes Papier ausdruckt und dann bei der Kassa von McDonalds während des dreimaligen Aufsagens von „Auch sehr schön, auch sehr heiß“ präsentiert und auf dem Pult einen dreiminütigen Kopfstand macht, bekommt einen Gratis-Hamburger – vielleicht ... 

85. PR-Stammtisch am 3. Oktober 2003


"Kjfkdjfnc jfdsopiujvsio vfoijfiovh iäoeju oipfewjf erpoif jiorewäjf fepowjfoejjmv jmpäyß´2woe0 o94ejfd vkofkvo fkpokjbmxy#Ä_x.se üfpwejfßpw4ekpof, fdklfkfdn repüjkfdslom lfdsgvdfkm frlom äüpöwot9g0ß30954j r9tuj9fdkjgk koioifüp 09fooogdlkdpükvf ü#de9fr04efrol0"

 

... übersetzt heißt das soviel wie „Herzlich willkommen zum PERRY RHODAN-Stammtisch“. Zum Glück hatten wir unsere Translatoren dabei, als Ggrnkypüezunklertu vom Planeten Quadrigonah IV Grußworte an die versammelte Fan-Truppe (Andreas, Werner, Manfred, Wolfgang, Karl Heinz, Martin, Heinz, Kurt und Christine, Erich, Michael Marcus, Michi R., Michael „Witti“ Wittmann) richtete. Ggrnkypüezunklertu war auf persönliche Einladung von Erich gekommen – die beiden hatten sich über das Internet kennengelernt, einige Mails ausgetauscht und schließlich hatte sich der Quadrigonaher in sein Raumschiff gesetzt und war zur Erde gedüst. Zwar hatte er wie alle anderen Gäste Probleme, bei der Neubauschenke einen Parkplatz zu finden, aber schließlich hatte er noch ein freies Plätzchen vor dem Wiener Rathaus gefunden, in das er sich mit Müh’ und Not hineinzwängen konnte. Aber zurück zur Stammtischrunde – der Ober war etwas verdutzt, als unser weitgereister Gast Küfterlüften mit Grantinikosul bestellte, aber hier werden auch kulinarische Wünsche erfüllt, die nicht auf der Speisekarte stehen. 

 

Was hatte sich sonst noch getan? Auch ein zweiter neuer Gast war diesmal anwesend, seines Zeichens Terraner und Science Fiction Fan, was außer PERRY RHODAN auch Star Wars und Star Trek inkludierte – Andreas2. 

 

Nicht da war hingegen Roman, der sich gerade „down under“ aufhielt und deshalb hier zwar eine lobende Erwähnung erhält, aber leider keine Wertung. 

 

Während die einen fasziniert Ggrnkypüezunklertu beobachteten, wie er eines seiner Augen in das Glas Grantinikosul hängen ließ und damit die Flüssigkeit verdampfte, unterhielten sich die anderen über Susan Schwartz alias Uschi Zietsch, die seit kurzem nicht mehr dem RHODAN-Team angehört. Das Forum war ja von Protest- und Sympathiekundgebungen überflutet worden, änderte aber nichts an der Tatsache ihres Ausstieges, späteres Wiederkommen allerdings nicht ausgeschlossen. 

 

Ebenso ein Dauerbrenner am Stammtisch die beiden Serien „Maddrax“ und „Bad Earth“, nicht zuletzt, weil Michael Marcus – der übrigens gerade verzweifelt versuchte, Ggrnkypüezunklertu daran zu hindern, ihm ein Stück Küfterlüften ins Ohr zu schieben – bei diesen Serien mitschreibt und immer ein paar wohldosierte News zum Besten gibt. 

 

Auch das Thema Comics durfte wie üblich nicht fehlen. Zurzeit ist ja ständig irgendwer auf irgendeiner Comic-Convention, bringt aber dankenswerterweise immer interessante Infos und Werbematerial mit. Sogar über Mangas konnte man sich diesmal unterhalten, und zwar mit dem Neuzugang Andreas. 

 

Zu etwas späterer Stunde beehrte uns seit längerer Zeit wieder einmal Karl Heinz aus Graz. 

Hier war einiges an Überzeugungskraft nötig, um dem Quadrigonaher klarzumachen, dass es sich dabei um einen Stammtischgast und nicht um die Nachspeise handelte. Ggrnkypüezunklertu schmollte zwar daraufhin eine Weile, aber als Manfred Farbkopien von Modellbaubögen für Raumschiffe austeilte, war er rasch wieder versöhnt und meinte dann, er habe schon lange nicht mehr so etwas Gutes gegessen. 

v.l.n.r.: Erich, Perry Rhodan (Pappkamerad) und Ggrnkypüezunklertu
v.l.n.r.: Erich, Perry Rhodan (Pappkamerad) und Ggrnkypüezunklertu

Nun, zum Glück war der Quadrigonaher so halbwegs satt, als Christoph noch kurz vor Mitternacht kam und von unserem außerirdischen Freund aufgeklärt wurde, dass auf seiner Heimatwelt das Essen nicht gehen könne. Christoph berichtete über den aktuellen Stand des PRSKS und nahm Bestellungen für die Sammelkarten auf, die im November nach mehrjähriger Wartezeit endlich vorliegen sollen. 

 

Langsam wurde es Zeit zum Heimgehen. Das Zahlen ersparten wir uns diesmal, da uns Ggrnkypüezunklertu alle einlud, indem er den Kellner auffraß und uns dazu erklärte, das wäre bei ihm daheim so üblich. Andere Planeten, andere Sitten. Wir verabschiedeten uns, wünschten unserem neuen Gast einen guten Heimflug und nahmen ihm das Versprechen ab, beim nächsten Mal wieder zu kommen.

86. PR-Stammtisch am 7. November 2003


Alle waren gespannt, ob Ggrnkypüezunklertu, unser außerirdischer Freund, auch heute wieder kommen würde. Zum einen wäre es uns ganz recht gewesen, da sich ein KURIER-Reporter für diesen Abend angekündigt hatte und das sicher eine gute Story abgeben würde, zum anderen konnte man schwer sagen, welchen Unsinn der Quadrigonaher vielleicht wieder in seinem - nun ja, Kopf - hatte. So ließen wir – Manfred, Emanuel, Hermann, Archy, Andreas, Roman, Erich, Kurt und Christine, Michael Marcus und Christoph - die Dinge einfach auf uns zukommen, und als Erster kam dann Michael Huber, der KURIER-Reporter. 

 

Es entwickelte sich rasch ein Gespräch, in dem die Welt des Perry Rhodan näher beleuchtet wurde. Michael wurde zunächst regelrecht überschüttet mit Informationen über den Werdegang des Erben des Universums, und er versuchte, sich das Wichtigste davon auf einem kleinen Block zu notieren. 

 

Leider wurden wir heute von einem Aushilfskellner etwas im Stich gelassen, der auf die Hälfte der Bestellungen vergaß, und wenn er endlich etwas brachte, bekam es garantiert der falsche Gast serviert. Wir ließen uns davon aber nicht stören und führten Michael immer weiter in das Perryversum ein. Was macht die Faszination bei PERRY RHODAN aus? Warum liest man PERRY RHODAN? Viele Fragen, viele Antworten. Zum Glück hatten wir heute auch Hermann in der Runde, der seit Heft Nummer 1 dabei war und nicht nur Zeitgeschichte in die Diskussion einbringen konnte, sondern auch interessante Betrachtungen zur Science Fiction und zum Heftroman im Allgemeinen. 


Interessant war auch ein Ansichtsexemplar zum Thema „Spurensuche im All – Perry Rhodan Studies Band 1“, herausgegeben von Bollhöfener/Farin/Spreen. Martin hatte dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse um wohlfeile 20 Euro erstanden, Bestellungen werden noch entgegengenommen. 

 

Apropos Martin, apropos Deutschland – heute war wieder einer der seltenen Fälle, wo es eine PERRY RHODAN-Stammtisch Außenstelle gab! Martin war gemeinsam mit Wolfgang und Karl Heinz auf der Comic-Börse in Köln, wo die drei nicht nur dem Comic-Vergnügen frönten, sondern auch ein bisschen den „Sense of Wonder“ hochleben ließen. 

 

Michael hatte mittlerweile seinen halben Block vollgeschrieben und verriet uns, dass der Beitrag über Science Fiction und Heftromane im allgemeinen und PERRY RHODAN im Besonderen bereits am Sonntag, dem 23.11.2003, in der KURIER-Beilage „Korso“ erscheinen solle. Auch ein Fototermin wurde noch ausgemacht, der einen kleinen Einblick in die Welt eines PERRY RHODAN-Sammlers und –Lesers geben sollte. 


Wie es aussah, hatte wir diesen Abend gut hinter uns gebracht, ohne dass unser – zugegeben, sehr netter, aber auch sehr, sehr anstrengender und eigenwilliger – außerirdischer Freund Ggrnkypüezunklertu aufgetaucht war. 

 

Als sich jedoch Michael bedankte und verabschiedete und meinte, er würde uns alle einladen, schwante uns böses. Als er dann den Aushilfskellner zu sich rief und ihn auffraß, wussten wir Bescheid. Manfred steckte seine Geldbörse wieder ein und Ggrnkypüezunklertu entledigte sich seiner unbequemen Maske, wie er sagte. Außerdem beschwerte sich der Quadrigonaher noch, dass sein Parkplatz vom letzten Mal mit Holzhütten verbaut gewesen war und er sich mühsam einen anderen Platz hatte suchen müssen. 

 

Als wir etwa um elf Uhr zu ungewohnt früher Stunde die Neubauschenke verließen, zeigte sich ein prachtvoller Sternenhimmel. Ggrnkypüezunklertu war ganz begeistert und begann sofort, uns zu erzählen, wo er schon überall gewesen war. Danach zog er seine Beine und Arme ein, klappte die Hörner um rollte davon, nicht ohne uns vorher zu versprechen, dass er auch beim nächsten Stammtischtreffen wieder dabei sein würde. 

 

* * * * *

 

Schneller als gedacht erschien der Bericht von Michael Huber über PERRY RHODAN und die Faszination des Heftromanes in der KURIER Sonntagsausgabe vom 23. November 2003 in der Beilage "Korso" auf der Titelseite als ganzseitiger Beitrag. Auf einem großen Farbfoto ist Thomas gemeinsam mit unserem Papp-Perry abgebildet, und auch ein Bild von Leo Lukas ist zu finden. Leider wurde die Internet-Adresse für diese Seiten hier falsch angegeben, ich hoffe, es findet trotzdem jeder hierher.

87. PR-Stammtisch am 5. Dezember 2003


Der letzte Stammtischabend im Jahr 2003 begann wie üblich um etwa 19:00 Uhr im Lokal „Neubauschenke“, wo sich diesmal Manfred, Emanuel, Michael Marcus, Karl-Heinz, Erich, Martin, Roman, Thomas, Hermann, Christoph, Michael R., Franz (back again), Karl-Heinz aus Graz, Wolfgang und unsere Damenquote Teresa trafen. Weiters waren zwei Altleser erstmals gekommen, von denen außer dem Kürzel „NT“ leider keine Namen bekannt wurden. Und natürlich durfte Ggrnkypüezunklertu vom Planeten Quadrigonah IV nicht fehlen, der abgesehen von seinem Herflug schon eine lange Anreise hinter sich hatte, da er mangels einer geeigneten Parkfläche sein Raumschiff in einer anderen Stadt abstellen musste. Aber wenigstens war er heute am Krampustag nicht so sehr aufgefallen, auch wenn er immer wieder von Kindern gefragt wurde, warum er denn grün und nicht rot sei. 

 

An diesem Abend wurden wir vom Wirt persönlich bedient, weit und breit war kein Kellner zu sehen. Ggrnkypüezunklertu bestellte wie üblich Küfterlüften mit Grantinikosul und trällerte dabei ein Liedchen durch eine seiner anderen Körperöffnungen. 

Gesprächsthema waren zunächst Produkte aus dem PERRY RHODAN-Universum: Auf der Homepage konnte man sich Bastelbögen für ein Modellraumschiff herunterladen, und Martin hatte die neue ATLAN-Hörspiel-CD mit „Admiral der Sterne“ und „Sturm auf die PADOM“ (ISBN 3-936337-41-1) dabei. Erich hatte jede Menge an Werbematerial mitgebracht, das sich in letzter Zeit angesammelt hatte, aber auch neuer Stoff aus Rastatt war dabei. Käuflich erwerbbar waren signierte Titelbildkopien von Swen Papenbrock, die von einigen der anwesenden Fans aus Deutschland mitgebracht worden waren. Sogar eine streng geheime Zeichnungskopie wurde ganz kurz hergezeigt, nähere Informationen dazu dürfen hier aber nicht gegeben werden.

 

Ggrnkypüezunklertu war heute verdächtig ruhig. Laut wurde es nur kurz, als er laut schmatzend eines von Wolfgangs Originalbildern verspeiste, und dann gleich darauf noch einmal, als Wolfgang das Fehlen eines Großteils des Bildes bemerkt hatte. Auch die Bemerkung des Quadrigonahers, das Küfterlüften besser und billiger seien, trug nicht gerade dazu bei, die Situation zu entspannen. 

Dann legte Christoph seine Karten auf den Tisch, bzw. die Päckchen bzw. die Schachteln, in denen die Päckchen drinnen waren. Mehrere Fans hatten bei ihm ein komplettes Display des PERRY RHODAN-Sammelkartenspiels, kurz „PRSKS“, geordert, das nun nach einer mehrjährigen Verzögerung und diversen Problemen endlich vorlag. Michael R. zog sich gleich an einen der Nebentische zurück und begann, die Karten zu sichten und zu sortieren, assistiert von Christoph, der mit Hilfe von mathematischen Algorithmen versuchen wollte, hinter das System der Kartenverteilung zu kommen. Jedenfalls folgte die Enttäuschung auf den Fuß, da nach dem Auspacken von zwei Displays (= 20 Päckchen = 1.400 Karten) noch immer 20 der insgesamt etwa 75 Rare-Cards fehlten. Das lag insbesondere in der schlechten Verteilung der Karten, da in einem Päckchen neben 28 Common-Karten, 17 Uncommon-Karten, 17 Fixkarten und 4 Aktionskarten nur 4 Rare-Karten enthalten sind, wovon maximal eine Rare-Karte eine „R1“ Karte ist. Dazu vielleicht eine kurze Erklärung: Ein Druckbogen besteht aus 121 Karten; eine R1-Karte ist nur einmal in diesem Bogen enthalten, eine „R2“-Karte ist zwei Mal im Bogen enthalten. Wenn man jetzt ungefähr davon ausgeht, dass 400 Bögen gedruckt wurden, heißt das, dass von den „R1“-Karten jeweils maximal 400 Stück existieren, und das ist verdammt wenig. Zieht man jetzt noch die beiden „R1“-Karten von Michael R. ab, die Ggrnkypüezunklertu kurz begutachtet und anschließend in seinem Grantinikosul aufgelöst hatte, waren es gar nur mehr 398. 

 

Ansonst waren die Karten aber alle wunderschön. Erstmals bei den Zeichnern dabei war der österreichische Maler Franz Miklis, der einige sehr schöne Motive abgeliefert hatte, unter anderem etwa auch „Mirsal III“ (siehe Abbildung unten). Seine Homepage findet ihr hier.

Über diese Kartensammelleidenschaft konnte Michael Marcus, der gerade erst wieder einen BAD EARTH-Roman vom Stapel gelassen hatte, nur milde lächeln, als er seine Überraschungseier-Bonbonniere mit eingeklebtem „Herr der Ringe“ Puzzle auspackte. 

 

In der Comic-Ecke war es heute relativ ruhig. Martin hatte das MADDRAX-Comic Nummer 2 mitgebracht, auf das wir auch schon ewig gewartet hatten. 

 

Ggrnkypüezunklertu hatte mittlerweile den letzten Kübel seines gelblich brodelnden und übelriechenden Getränkes geleert und sprach nun reichlich den heimischen Weinen zu. Zuerst wurde der Außerirdische redseliger, dann begann er zu singen und schließlich fing er zu weinen an und erzählte uns, dass er der letzte seiner Art sei und so froh war, bei uns Anschluss gefunden zu haben. Sein Volk war von den Rauchgargarnikdjejr erbarmungslos verfolgt und ausgerottet worden, und falls er noch zufällig irgendwo alte Bekannte sah, dann nur im Regal eines intergalaktischen Feinkostladens, eingedost und mariniert. Als wir Ggrnkypüezunklertu fragend ansahen, fuhr er fort, dass die Quadrigonaher für ihr äußerst wohlschmeckendes Fleisch bekannt waren, das auf dem Schwarzmarkt exorbitante Preise erzielte. 

 

Michael Marcus verzog das Gesicht – wahrscheinlich hatte er sich gerade vorgestellt, ein Stück von diesem grünlichschuppigwarzigen Außerirdischen im Mund zu haben. Aber Ggrnkypüezunklertu ließ sich nicht beirren. „Wir schmecken wirklich gut“, lallte er jetzt schon mit schwerer Zunge, aber er sah wohl deutlich, dass ihm keiner Glauben schenkte. Daraufhin rief er den Wirt und ließ sich ein großes Messer bringen. Der Wirt fiel fast in Ohnmacht, als sich der Außerirdische ein großes Schnitzel aus seinem Bauch schnitt und auf einem Teller zerteilte, meinte dann aber nur dazu, dass man hier keine mitgebrachten Speisen verzehren dürfe. 

 

Es war ekelhaft, aber irgendwer überwand sich dann doch und griff zu. Und – es schmeckte fantastisch, es war ein einmaliges Geschmackserlebnis. Noch nie hatte jemand in der Runde so etwas Gutes gegessen, und vor allem hatte jedes Stück eine andere Geschmacksrichtung. Ggrnkypüezunklertu war ganz begeistert, dass wir ihm jetzt doch ernst nahmen und säbelte und schnitt an sich herum, dass es eine Freude war. Schließlich nahm ihm Emanuel das Messer aus der Pranke und begann selbst weiterzuschneiden, während sich die anderen gierig die Brocken in den Mund schoben. Schließlich lagen nur mehr einige Krallen, zwei Hörner, Zähne und ein langer Schwanz auf dem Tisch. Wir sahen uns betroffen an und ein eisiger Schreck fuhr uns in die Glieder – jetzt konnten wir unsere Abendkonsumationen selbst zahlen, und die 30 Liter Grantinikosul und die halbe Tonne Küfterlüften gingen auch noch auf unsere Rechnung.

Roman steckte sich noch den Schwanz als Andenken ein, den Rest ließen wir abservieren. Es war tragisch, aber nicht mehr zu ändern. Auch sein Raumschiff würde jetzt auf ewig in Graz stehen bleiben, aber vielleicht fand man ja irgendeine anderweitige Nutzung dafür. 

Irgendwie traurig gingen wir nach Hause, aber das Andenken an Ggrnkypüezunklertu würden wir in uns tragen – wenn schon nicht für immer, dann wenigstens bis morgen.