Ein Rückblick auf das Jahr 2012 - Reinhard Habecks 50er
[Bericht: Raimund Peter; Fotos: Raimund Peter und Martin Steiner]
10 Jahre ist es nun schon her.
Mir kommt es vor ob's gestern wär‘.
Ein besonderes Highlight. Reinhard Habecks 50-ster Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert muss schließlich gefeiert werden. Natürlich wurde von unserer Seite eine Torte geplant. Aber mit welchem Motiv? Die Zahl 50 würde sich natürlich anbieten.
Doch das allein, das kann's nicht sein,
was fällt uns aber sonst noch ein?
Ein Rüssi, der oben auf der Torte sitzt. Das wäre der Hammer. Der Vater des Rüsselmops hat schließlich ein Anrecht auf seinen Sohn (ob er ihn dann aufisst, ist natürlich seine Sache). Aber ein Rüsselmopspüppchen wäre sehr aufwändig. Wir entschieden uns für eine flache Figur aus Marzipan. Gerti zeichnete einen Entwurf auf Transparentpapier, der dann ausgeschnitten wurde. Jetzt musste nur noch die Form laut Muster aus Marzipan ausgeschnitten werden. Ganz einfach?? Weit gefehlt. Es stellte sich heraus, dass das Marzipan viel zu weich war und beim Ablösen vom Papier deformiert wurde. Das Ergebnis sah nicht mehr aus wie Rüssi. Das Ganze nochmal. Klappte wieder nicht. Da kamen wir auf die glorreiche Idee, das Ganze in den Kühlschrank zu stellen, um das Marzipan ein wenig auszuhärten. Nach einer Stunde war der Rüsselmops trotz eingefettetem Papier daran festgefroren. Beim Runterkratzen haben wir ihn dann wieder demoliert (man sollte ja gar nicht glauben, welche physikalischen Probleme bei solchen Arbeiten auftreten können!). Ich weiß heute nicht mehr genau, wie wir es dann schließlich doch geschafft haben. Jedenfalls hat sich Reinhard riesig gefreut und behauptet, der Rüsselmops sei ja noch schöner als sein Original.
Wir besuchten ihn in seinem Domizil im 16.Bezirk am Familienplatz. Er wohnt dort im letzten Stock einer Altbauwohnung mit hervorragendem Ausblick über Wien. Neben seinem Wohnungseingang gelangten wir über eine Treppe in seinen Terrassengarten. In der Mitte Reinhards Residenz, ein kleiner Pavillon – der "Mopstempel". Darin können aber nicht viele Leute sitzen, deshalb machten wir es uns im Garten gemütlich. Es waren allerdings nicht sehr viele Gäste anwesend. Außer uns und ein paar Bekannten gab es nur noch die "Urgesteine" vom PERRY RHODAN-Stammtisch Wien Wolfgang Zenker, Martin Steiner und Erich Loydl.
Gertis Torte hat allgemeines Aufsehen erregt. Alle Fotoapparate waren in Betrieb. Martin Steiner hat vermutlich seinen halben Chip vollgemüllt. Zuletzt gab es mehr Fotos von der Torte als vom Jubilar.
Dann kam der große Augenblick des besonderen Geburtstagsgeschenks. Wolfgang überreicht Reinhard im Namen des Stammtisches ein flaches Gebilde im A2-Format. Wohl darauf bedacht, dass dem guten Stück nichts geschieht, wird es ausgepackt. Es war ein Original von Johnny Bruck. Das Titelbild vom sagenhaften Jubiläumsheft 60. Eines der begehrtesten Motive im Perryversum. Passend zu Reinhard Habecks außergewöhnlichen Tätigkeiten bei der Jagd auf prähistorische Relikte aus vergangenen Zeiten.
Leider begann es dann zu regnen und wir mussten den Dachgarten fluchtartig verlassen. Und uns in die darunterliegende Wohnung begeben. Beim Betreten des Wohnbereiches im unteren Geschoß machten wir Bekanntschaft mit Reinhards "Privat-Dschungel", der in Form von Büchertürmen Skripten und Bildern auf fast allen freien Bereichen der Wohnung vor sich hin wucherte. Doch gab es schmale Pfade, um von einer Lichtung zur nächsten zu gelangen. Gottseidank keine Schlangen. Ich hasse Schlangen. Und Bücherwürmer? Nun ja. Wenn sie nicht zu groß geraten sind ... Gesehen haben wir keine. Mit der Bemerkung: "Wegen euch räum ich hier nicht extra auf ..." verschwand Reinhard im Dickicht der Buchbotanik.
Nach einer kurzen Wanderung zum Zentrum der Wohnhöhle erreichten wir schließlich eine Lichtung mit einer gemütlichen Sitzecke. Reinhard hatte hier an dieser Stelle die wild wachsenden Bücher doch ein wenig zurückgeschnitten, um ein wenig Platz für die Besucher zu schaffen (wir waren uns aber völlig sicher, dass die expandierenden Buchblätterpflanzen und ihre Ableger ihren angestammten Platz nach unserem Besuch wieder zurückerobern würden). An den Wänden rankten sich Regale mit weiteren Büchern, und deren Blättern bis zur Zimmerdecke. Erstaunlicherweise gab es aber noch freie Wandbereiche für Bilder und Skulpturen, die er von seinen Reisen in die Vergangenheit mitgebracht hat.
Hocherfreut entdeckte Martin im Nebenraum verschlossene Flaschen mit goldgelben Flüssigkeiten. Leider ohne Öffner. Was nun - so nach dem Motto:
Zum Trinken gibt's was jedenfalls,
man zerrt zu zweit am Flaschenhals.
Die Köpfe sind schon sehr gerötet,
der Stöpsel sitzt wie angelötet.
Man findet – höchst erstrebenswert –
die Flüssigkeit, die eingesperrt.
Verflixt noch mal, man muss doch können
den Kork von dieser Flasche trennen.
Man sieht goldgelbes Nass drin glänzen
und kann sich dieses nicht kredenzen.
Die Begeisterung war groß, als endlich doch noch ein Flaschenöffner im Dickicht gefunden wurde ... Kurz darauf tauchte Reinhard wieder im Blätterwald auf – mit einem Buschmesser bewaffnet. Er begann die Torte anzuschneiden, wohl darauf bedacht, den Rüsselmops nicht zu verletzen. Und so verging nach dem Motto
"Bei Kuchen Sekt und Gerstensaft
ist's auch im Urwald fabelhaft!"
ein gemütlicher Nachmittag.