P.R.-Stammtisch 2000

Die Öresundverbindung zwischen Kopenhagen und Malmö wird eröffnet und die Terraner besiedeln mit Plophos ihre erste extrasolare Kolonie. Auf Terra hingegen kommt es zu gewaltigen Spekulationsverlusten, als die Dotcom-Blase platzt. In Österreich kommt es zur furchtbaren Brandkatastrophe im Tunnel der Gletscherbahn Kaprun.

 

Microsoft bringt Windows 2000 auf den Markt, und In Portland startet Dave Ulmer die GPS-Schnitzeljagd Geocaching mit dem Verstecken des ersten Behälters. Beim Pechtropfenexperiment, das seit dem Jahr 1927 läuft, fällt der achte Tropfen. Am Hort des Glaubens in Rom wird das dritte Geheimnis von Fátima verkündet, das das Hirtenkind Lúcia dos Santos im Jahr 1917 „empfangen“ hat und das seither unter Verschluss war. Im Sonnensystem stehen die Planeten von Venus bis Saturn auf einer Linie – eine solche Konstellation wird es erst im Jahr 2675 wieder geben, also 5 Jahre vor der Besiedelung des Planeten Birachy-Chan durch Insassen eines abgestürzten arkonidischen Raumschiffes. Und die erste Besatzung startet zur Internationalen Raumstation ISS.

 

Nach mehr als 50 Jahren wird die Stardust gefunden. Das Flugzeug verunglückte in einem Schneesturm über den argentinischen Anden.

 

Verstorben sind in diesem Jahr einige Comic-Größen wie Charles M. Schulz, Carl Barks, Don Martin und Rolf Kauka, aber auch Friedensreich Hundertwasser, Alec Guinness, Hedy Lamarr, Phil Katz (Erfinder der ZIP-Kompression) und Ernst Jandl.

Fan-Summary

Ort: Ebbe und Flut

 

Anzahl der Gäste: 213

 

Ehrengäste: Michael M. Thurner, Reinhard Habeck, Michael Wittmann, Andreas Findig

 

Hubert Haensel samt Familie besucht den Wr. PR-Stammtisch
Hubert Haensel samt Familie besucht den Wr. PR-Stammtisch

40. PR-Stammtisch im Jänner 2000


Ich gehe zum Perry Rhodan Stammtisch und nehme folgende Dinge mit: Fliegende Schweine, eine Bibel, Pilze, ein Krawakzabonx mit rotglühenden Augen, Sardinen, ein T-Shirt und einen Präsidenten. Okay, nun haben wir sieben Stunden Zeit, einen geselligen Abend daraus zu machen:

 

Eigentlich wollte ich ja heute einmal auftrumpfen beim Stammtischabend, indem ich mir schon am Vormittag den neuesten Perry Rhodan Band besorgte und mir den Nachmittag freihielt, um mich für alle Verräter zu wappnen oder um selbst einmal Verräter spielen zu können - und dann bin ich bei Seite dreizehn eingeschlafen! Um jetzt allen wilden Spekulationen vorzubeugen: Es lag nicht an der Story von Rainer Castor, ich hatte nur ein paar anstrengende PC-Nächte hinter mir und eine kleine Verkühlung hoffentlich nicht vor mir. Dafür war ich aber am Abend frisch und munter und gehörte zu den Letzten, die nach Hause gingen. Davor lagen jedoch noch mehrere kurzweilige Stunden.

 

Daniela ließ wieder einmal eine Liste herumgehen, auf der sich alle verewigen konnten, so dass ich mir eine mühsame Durchforstung der Gäste und eine Folterung meines Namensgedächtnisses ersparte. Zwar kannte ich natürlich die meisten der 16 Gesichter, aber in letzter Zeit sind erfreulicherweise immer wieder ein paar Newbies dabei, deren Namen noch ein bisschen Zeit brauchen, um sich in den offenbar leicht angekalkten Gehirnwindungen festzusetzen. Platzmäßig waren wir jedenfalls wieder ziemlich am Limit, und auch dem ständigen Näherzusammenrücken waren irgendwann natürliche Grenzen gesetzt. So, und wer waren nun die Sardinen in Tee und Bier? Daniela, Reinhart, Franz, Günther und Beatrix, Roman, Milan, Max, Erich, Kurt und Christine, Thomas, Archie, Michael, Wolfgang und Michael Marcus.

 

Eines der ersten Themen war natürlich der WeltCon in Mainz. Die meisten von uns waren ja dort und sind nicht nur vollbepackt, sondern auch vollbefriedigt nach Hause gekommen (einen Bericht mit Fotos über die Veranstaltung wird es in Kürze auf der "Cons und Events" Seite geben). Wolfgang hatte Fotos mit, und wir zogen ein kleines Resümee über das Wochenende in Deutschland. Groß gelobt wurde zunächst einmal Klaus Bollhöfener, der wirklich ganze Arbeit geleistet hatte. Ungewohnt sein Outfit mit Anzug und Schlips, aber auch Ernst Vlcek präsentierte sich mit der Krawatte, die er von uns beim Austria Con II bekommen hatte, etwas anders als sonst. Dann wurde etwas über die kommende Handlung spekuliert, und alle sind schon äußerst gespannt auf Roman Nummer 2020, den ja ein neuer Gastautor schreiben wird.

 

Nachdem alle anwesend waren, begann Thomas Glücksbringer zu verteilen. Da man heute seinen Platz nur schwer verlassen konnte (siehe oben), musste er die Glücksbringer durch gezielte Schüsse an den Mann und an die Frau bringen, und so flogen Rauchfangkehrer, Schneemänner, Schweinsköpfe und sogar ganze Schweine durch die Luft - selbstverständlich nicht in Originalgröße, sondern in kleinen, verzehrbaren Marzipanversionen. Romans Schneemann konnte allerdings nur wenige Sekunden vor sich hinlächeln, dann wurde er zuerst bestialisch geköpft und danach ... Friede seinen Krümeln. Die anderen in der Runde hielten ihre Hände gleich schützend über ihre Süßigkeiten, als Roman kurz den Tisch musterte - wenn Blicke essen könnten!

 

Die nächste Diskussion, bei er es darum ging, wie sich Epsaler kratzen und Haluter aufs Klo gehen, möchte ich nun überspringen und gleich zu einem weiteren Programmpunkt kommen. In der Zeitung "City" war ein großer Bericht über Perry Rhodan abgedruckt, der sehr positiv war. Interessant war übrigens die Feststellung, dass nicht einmal die Bibel auch nur annähernd an die Gesamtauflage der deutschen Science Fiction Serie herankommt. Da wurde dann darüber diskutiert, dass man die Bibel vielleicht in Heftform mit Fortsetzungen hätte herausgeben sollen (... im nächsten Band: Moses teilt das Meer!) und ... na ja, gehen wir wieder ein Stück weiter.

 

Demnach ich neben Roman saß, hatte ich sicherheitshalber meinen Schneemann auch aufgegessen. Den Tee würde mir keiner wegtrinken, da schwammen nämlich seltsame weiße, kleine Klümpchen drinnen, die ich vor dem Trinken erst mit dem Löffel rausfischen musste. Wolfgang hingegen entdeckte die ekelige bräunliche Substanz am Boden seines Teehäferls natürlich erst nach dem Trinken und war entsprechend satt, obwohl er noch gar nichts gegessen hatte.

 

Als nächstes las Michael Marcus einen Brief von Hubert Haensel vor, in dem er uns nicht nur Glückwünsche für das Neue Jahr schickte, sondern auch das von ihm am Austria Con II ersteigerte Leiberl mit dem "verschönerten" Bild von Robert Feldhoff. Er hatte das T-Shirt am WeltCon mit, wo er es von allen Autoren unterschreiben ließ und nun dem Wiener Stammtisch zum Geschenk machte! Vielen Dank, Hubert! Der Vorschlag, dass es abwechselnd jeder Stammtischbesucher für ein Monat ununterbrochen und ohne zu waschen tragen sollte, um es dann nach einem Jahr in die Ecke unseres Lokals stellen zu können, wurde aber verworfen.

 

Mittlerweile verließen die ersten Gäste die Runde. Bingo - Schwein gehabt, da hat jemand sein Schwein vergessen! Roman und ich teilten uns stammtischkollegial die süße Sau, ich bekam die Ohren und er den kümmerlichen Rest.

 

Mit meinem Parallelleser Max bin ich seit dem letzten Mal etwas auseinandergedriftet. Während er bei den aktuellen Romanen bei 2001 und beim letzten Zyklus bei 1956 steht, bin ich bereits bis 2003 vorgedrungen, ansonst allerdings bei 1950 hängengeblieben. 1:1 also, ganz im Gegensatz zum Match Rapid gegen Austria, das 7:0 ausgegangen ist.

 

Anschließend führte ich mit Daniela ein Fachgespräch über die Homepage-Erstellung und Internetanbieter. Die restliche Runde unterhielt sich über das Mysterium der Pilzdome und deren Entstehung ("fleißig gießen ...") Von den Cappins kamen sie schließlich auf Hundefutter, von dem auf Blindenhunde und Ravioli, und letztendlich erzählte Michael Marcus von seinem Schriftstellerseminar in Wolfenbüttel, bei dem man anhand mehrerer bunt zusammengewürfelter Begriffe eine Geschichte schreiben musste.

 

Als nächstes musste ein Rauchfangkehrer dran glauben (Kopf und Arme für mich, Körper für Roman, der Zylinder war leider ungenießbar). Dann ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurde ein möglicher Austria Con IV angesprochen, der sehr schon sehr konkret im Raum steht. Während einige mit der Planung für das Jahr 2001 am liebsten gleich anfangen wollten, schlugen andere noch einen 9-Jahres-Rhythmus für die Abhaltung des Cons vor. Bis April soll jedenfalls abgeklärt werden, ob es eine größerer "40 Jahre Perry Rhodan" Convention werden soll/kann oder nicht.

 

Gleich anschließend eröffnete Wolfgang die erste konstituierende Generalversammlung des "Fördervereins Perry Rhodan Wien", schließlich musste man ja dem Vereinsregister eine entsprechende Unterlage schicken. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie wurde das von keinem so richtig ernst genommen, vor allem gab es wesentlich mehr Ämter zu verteilen, als wir Mitglieder waren. Thomas wusste gar nicht, dass er stellvertretender Präsident ist, und die Rede der Präsidentin Daniela bestand nur aus einem einzigen Satz, nämlich dem Schlusssatz. Schade, dass Leo Lukas nicht dabei war, der hätte das ganze gleich 1:1 in sein nächstes Kabarettprogramm eingebaut.

 

Nachdem auch das überstanden war, widmeten wir uns wieder völlig dem Erben des Universums. Wir plauderten über Autoren, Zyklen, Personen, einzelne Heftromane, mögliche Handlungsverläufe und über die Atlan-Serie. Erst kurz nach Mitternacht kamen wir doch noch zu einem Thema, das mir heute schon abgegangen war: Comics! Wir schwelgten in kollektiven Erinnerungen an "QRN ruft Bretzelburg", einen genialen Marsupilami-Comic aus unserer Kindheit. Es ist schon interessant - da gibt es zigtausend Comicgeschichten, und von genau der einen kann jeder mit glänzenden Augen bestimmte Szenen schildern und Texte rezitieren, so als wäre es nicht schon fast 30 Jahre her, dass man sie gelesen hat.

Pit kämpft gegen seinen "Folterkoch" Kilikil
Pit kämpft gegen seinen "Folterkoch" Kilikil

Um halbeins neigte sich der heutige Stammtischabend langsam dem Ende zu, obwohl es sicher noch Gesprächsstoff für ein paar weitere Stunden gegeben hätte, aber ab einem gewissen Alter braucht man ganz einfach seinen Schlaf.

 

Das Erste, das ich daheim zur Hand nahm, waren entgegen der sonstigen Gewohnheiten nicht ein Glas Cola und irgendetwas Essbares, sondern das Fix und Foxi Taschenbuch Nummer 2 mit der Bretzelburg-Geschichte. Als Betthupferl aß ich noch einen Schweinskopf, den jemand beim Gehen am Stammtisch vergessen hatte und den ich ein paar Sekunden früher als Roman entdeckt hatte.

 

Dann habe ich mich hingelegt, und was glaubt ihr, wovon ich geträumt habe? - Von einem Krawakzabonx mit rotglühenden Augen ...

41. PR-Stammtisch im Februar 2000


Zunächst einmal vielen Dank, liebe Perry Rhodan Freunde, dass ihr so eifrig meine Stammtischberichte lest! Ich bin immer ganz erstaunt, wenn ich auf Musen, Krawakzabonxs (hat sich das so geschrieben?) oder Teesiebe angesprochen und angemailt werde. Das bringt mich natürlich auch in Zugzwang, weil dann denkt man sich, wenn das schon so viele lesen, dann muss man auch halbwegs etwas unterhaltsames und Gescheites schreiben - und dann kommt meistens das Gegenteil dabei heraus. Nichtsdestotrotz - diese Berichte sollen ja keine literarischen Meisterwerke sein, sondern schlicht und einfach eine kleine Nachlese für die Stammtischgäste, die dabei waren, und Information für diejenigen, die nicht kommen konnten oder noch überlegen, ob sie uns einmal einen Besuch abstatten wollen.

 

Eigentlich hatte ich mich dazu entschlossen, zum bisher wahrscheinlich längsten Stammtischabend den bisher kürzesten Bericht zu schreiben. Nach kurzer Recherche musste ich jedoch feststellen, dass Daniela schon vor einigen Monaten eine nicht mehr zu unterbietende Vorgabe geliefert hatte und außerdem schon alleine die Aufzählung der über 20 Gäste einen solchen Rahmen sprengen würde.

 

Tatsächlich ist diesmal nicht viel passiert - keiner hat am Tisch getanzt, die Hunde haben niemanden aufgefressen und Andreas Findig hat nichts über die zukünftige Perry Rhodan Handlung verraten. Ansonst wurde in der Runde über einiges geplaudert, das man nicht wirklich ins Internet stellen sollte, und dann gab es noch ein paar zitatreife Aussprüche, für die man mir bereits viel Geld geboten hat, wenn ich sie nicht veröffentliche (und vor allem nicht den Personen zuordne, die sie gesagt haben). 

 

Wenn die Hochrechnungen von Hermann und mir richtig waren, drängten sich heute 24 Gäste im Hinterzimmer des Lokals "Flut und Ebbe" (oder umgekehrt). Ich hoffe, ich bekomme das jetzt einigermaßen richtig hin: Daniela, Hermann Urbanek, Max, Andreas Leder (Stardragons), Franz, Thomas Sch., Michael Wittmann, Roman, Karl Heinz, Reinhart, Archie, Thomas C., Kurt und Christine, René, Günther und Beatrix (die Wölfe), Michael R. mit Freundin, Michael Marcus, Andreas Findig, Reinhard Habeck, Wolfgang und Erich.

 

Durch wie viele neue Gäste unterscheidet sich diese Aufzählung von der bisherigen Runde der Stammtischgäste? Wer vier davon angekreuzt hat, liegt damit relativ richtig. Thomas Sch. war zwar neu, wollte aber nur eine P.R.-Sammlung verkaufen; Thomas C. war nur halbneu, da er bereits in Mainz mit dabei war; die Freundin von Michael R. war nur kurz da; René war "Der-mit-dem-Sieb-kommt" und auch zum ersten Mal da - dazu ist an dieser Stelle vielleicht eine kleine Aufklärung angebracht. Mit René hatte ich zuvor bereits Mailkontakt, der sich unter anderem auf den Bericht vom letzten Stammtischabend bezog:

 

"Den Tee würde mir sicher keiner wegtrinken, da schwammen nämlich seltsame weiße, kleine Klümpchen drinnen, die ich vor dem Trinken erst mit dem Löffel rausfischen musste. Wolfgang hingegen entdeckte die ekelige bräunliche Substanz am Boden seines Teehäferls natürlich erst nach dem Trinken ..." (Auszug aus dem Bericht vom 7.1.00)

 

"... eine Frage hätte ich dann noch: Sollte ich am 4. Februar kommen, muss ich dann ein feinmaschiges Sieb für den Tee (USO-Unbekannte Schwimmobjekte, Schlammablagerungen) mitbringen, oder gar "Antivergiftungspillen"?:-)) Schöne Grüße, René" (Mail vom 19.1.00)

 

"... also, ein Sieb wäre nicht schlecht. Erstens können sich das dann die anderen ausborgen und zweitens ist das gleich ein gutes Erkennungszeichen, wir tun uns in letzter Zeit eh immer schwer, die neuen Gäste auseinanderzuhalten. Tschau, cu!" (Re-Mail vom 21.1.00)

 

Zum Glück haben wir dann das kleine, gelbe Stielsieb, das René beim Kommen aus seiner Jacke zog, nicht gebraucht.

 

Am Beginn des Abends wurde zunächst wieder die Bazar-Viertelstunde ausgerufen. Romane, Agema-Spiele, Comic-Hefte, Fanzines, ein John Sinclair Buch, Autogrammkarten und sogar das brandaktuelle Traversan-Buch wanderten über den Tisch und fanden neue Besitzer. Zum Anschauen gab es auch ein Egozine von KNF, das "Sabberheinz" (Sabberheinz? Na hoffentlich habe ich das jetzt richtig in Erinnerung) hieß. Ich war mit vierzehn Kuverts ausgestattet, in denen sich Fotos vom Austria Con II befanden. Zum Verteilen brauchte ich zum Glück nicht so lange wie vorher zum Heraussuchen und Sortieren. Auch heute Nachmittag war ich noch gesessen, um die Bilder einzusacken, anstatt den neuen Perry Rhodan Roman zu lesen. Und natürlich war Undank des Stammtisch Lohn, da ich mir brühwarm den Clou der aktuellen Story mit dem Zeitsprung anhören musste.

 

Ansonst liefen meistens Gespräche im kleineren Kreis, aber bei so vielen Gästen wäre das auch nicht anders möglich gewesen. Wir saßen zeitweise in drei Reihen hintereinander um den Tisch. Am schlimmsten dran war sicher Max, der in der hintersten Ecke saß und nicht raus konnte - sieben Stunden an einem Tee zu nuckeln, den er sich beim Kommen im Vorbeigehen an der Theke bestellt hatte, war sicher hart, hatte aber den Vorteil, dass er auch nicht zwischendurch aufs WC musste. Ab und zu konnte man beobachten, wie er still und heimlich ein paar Krümel von den Tellern seiner Nachbarn stibitzte, aber beim nächsten Mal wollte er sich ohnehin die eigene Verpflegung mitnehmen.

 

Dass Archie einige Zeit auf dem Boden saß, lag nicht etwa daran, dass wir zu wenige Sessel hatten, sondern dass man schwere Jacken nicht auf die Rückenlehne hängen sollte, wenn man kurz aufstehen muss, um sich etwas von der Mitte des Tisches zu holen - ein Klassiker jeder Hoppala-Sendung im Fernsehen.

 

Nach wie vor ein Thema war der WeltCon in Mainz. Der wahre Höhepunkt der Veranstaltung war aber nicht die Präsentation des Bandes 2000, sondern die Ehrung von Ernst Vlcek mit Standing Ovations der gesamten Rheingoldhalle, die nicht nur ihm, sondern auch allen Fans noch lange in Erinnerung bleiben würde.

 

Gegen Mitternacht bildeten sich zwei Gesprächsrunden. Die eine gruppierte sich um Andreas Findig und diskutierte über die Perry Rhodan Handlung, die andere plauderte mit Reinhard Habeck über dessen zukünftige Projekte. Unter anderem reist er in Kürze nach Südamerika, um für eine große Ausstellung im nächsten Jahr geheimnisumwitterte Fundgegenstände aufzutreiben. Roman hatte "Gagarins Galaxis" mit, um sie von Andreas signieren zu lassen.

 

Mittlerweile hatten sich zwar einige Gäste verabschiedet, aber auch um ein Uhr nachts war noch der komplette große Tisch besetzt. Gemeinsam schmiedeten wir zu später Stunde Pläne über die weiteren Aktivitäten des Stammtisches, zu denen ab sofort eine "Operation Tattergreis" gehören wird.

 

Es muss dann irgendwann so gegen halbzwei oder halbdrei gewesen sein, als ich aufbrach. Und nachdem ich aufgestanden war, konnte auch Max jetzt endlich raus.

42. PR-Stammtisch im März 2000


[Bericht Roman]

 

Anmerk. der Red.: Hallo, liebe Perry Rhodan Freunde! Nachdem wir beim letzten Mal ja einen wahren Besucherrekord hatten, war der diesmalige Stammtischabend von einigen Ausfällen geprägt: Milan weilte in Deutschland, René war schulisch verhindert und Daniela und Michael Marcus stießen erst später dazu, weil sie Rapid 1:0 gegen Austria siegen sehen wollten. Meinereiner kurierte gerade eine Verkühlung aus und bürdete deshalb die schwere und verantwortungsvolle Last des Schreibens des Stammtischberichtes Roman auf, der wacker die Feder schwingen wollte und versprach, den Bericht nicht in irgendeinem finst'ren Winkel seiner Wohnung verschwinden zu lassen. Nun, ich bin genauso gespannt darauf wie ihr! Also: Bühne frei für Roman!

 

Erich, du Virenfänger!

 

Warum musst du dich ausgerechnet dann krank melden, wenn ich eine Schreibblockade habe? Ich sitze jetzt nämlich seit zwanzig Minuten vor dem Bildschirm und versuche einen ordentlichen Anfang hinzubekommen. Sieben verschiedene Anfangsabsätze zieren das Blatt – und keiner gefällt mir. Frust macht sich breit!

 

Da freut man sich, dass man den alten 486er gegen einen 700er mit neuen, tollen Programmen ausgetauscht hat und trotzdem fällt einem nichts ein. Vielleicht sollte ich die Musik-CD im Player wechseln? Wie wäre es zum Beispiel mit "Bridge to Eternity"? 

 

Funktioniert auch nicht, verdammt! Und außerdem, wie fasst man einen PERRY RHODAN Stammtisch zusammen, wenn über PR sehr, sehr wenig geredet wurde, zumindest zu Beginn?

 

Ihr habt richtig gelesen, Leute! Die versammelte Mannschaft (Thomas, Karl-Heinz, Andreas, Beatrix, Günther, Charly, Franz, Max, Hermann, Michael R., Wolfgang, Neuzugang Emanuel und ich) kommt nach einem Kurzanlauf in Richtung Perry Rhodan auf die derzeitige politische Lage zu sprechen. Jawohl, auch die Perry Rhodan-Gemeinde ist an den politischen Vorgängen in diesem Land interessiert! Wir sind aber im Gegensatz zu vielen in diesem Lande in der Lage, unsere Emotionen im Zaum zu halten und auf sachlicher Ebene die unterschiedlichen politische Standpunkte zu erörtern. Tja, Perry Rhodan-Leser sind eben toleranter und diskussionserprobter, behaupte ich jetzt einmal so. 

 

Nach einer Stunde gelingt es uns wieder, zu Perry Rhodan zurückzukehren. Es entbrennt eine Kurzdiskussion über den Zeitbezug der Serie: Ist die Schlacht gegen MATERIA jetzt 17 Jahre oder 20 Wochen her? Karl-Heinz plädiert schmunzelnd für 17 Jahre, während Thomas der zweiten Zeitspanne den Vorzug gibt. 

 

Mitten in unserem Rhodan-Gespräch kommen Michael Marcus und Daniela. Beide schweben auf "Wolke Sieben" (Daniela mehr als Michael), weil Rapid zum x-ten Mal in Folge die Austria geschlagen hat. Selbst Wolfgangs Kommentar zu dem "proletoiden Rapid-Schal" (Zitat) drückt nicht aufs Gemüt. Erfolgreich ersticken die restlichen Stammtisch-Mitglieder jede Diskussion über Rapid und Fußball im Allgemeinen im Keim. 

 

Einigkeit herrscht bei dem Wunsch, die Posbis wieder stärker in die Serie zu integrieren. Und damit bleiben wir bei den Völkern der Galaxis hängen. Wir besprechen zum dritten Mal den Einwand von Max, dass sich ein Epsaler aufgrund seines Körperbaus nicht an der Schulter kratzen kann – zumindest nicht ohne sich sehr, sehr stark zu verrenken. Ein weiteres Rätsel der Perry Rhodan-Serie könnte aber bald in Uwe Antons Fußball-Roman (2020?) geklärt werden: Können Blues beim Fußballspiel köpfeln? Und dürfen sie das hintere Augenpaar verwenden, um eine Abseitsfalle aufzubauen?

 

Interessant wäre auch die Klärung der Frage, wer die schnellere Reaktionszeit hat: Ein Haluter oder ein Siganese? Man stelle zwecks Veranschaulichung des Problems folgendes Gedankenexperiment an: Ein Siganese steht unter einem angehobenen Bein eines Haluters. Wer ist jetzt schneller? Der Siganese, der längs der Sohle läuft, oder der Haluter, der den Fuß in Richtung Boden bewegt?

 

So schnell kann ich gar nicht mitschreiben, wie Wolfgang dafür aus dem Biologiebuch zitiert. Die Muskelkraft steigt mit der dritten Potenz und die Sehnenkraft nur mit der zweiten, oder so ähnlich. Folgen kann ich ihm allerdings bei seinem Einwand in Bezug auf das Vorhandensein der Siganesen. Für einen schrumpfenden Körper gibt es zwei Möglichkeiten - entweder seine Moleküle komprimieren sich und er fällt irgendwann durch den Boden, oder er verliert durch die Schrumpfung Moleküle, dann ist er so dumm wie ein Fußballfan einer nicht näher zu bezeichnenden Mannschaft. Bevor mir Daniela und Michael jetzt Drohbriefe nach Hause schicken: Entspannt euch, ihr wart nicht gemeint, und selbst wenn, war ja alles nur Spaß! 

 

Trotz Heranziehung wissenschaftlicher Logik können wir das Gedankenexperiment mit dem Siganesen und dem Haluter nicht wirklich lösen. Etwaige Lösungsvorschläge bitte an die Homepage-Adresse.

 

Weiter geht es mit der aktuellen Handlung. Das Konzept von Mokhero Seelenquell wird nicht besonders gut aufgenommen. "Altbekanntes Schema" ist noch das Harmloseste, was uns zu diesem absolut Bösen einfällt. 

 

Dann verlassen wir kurz das Perry Rhodan Universum und besprechen erste Einzelheiten zur nächsten Aktivität des Stammtisches. Ein Koordinator wird mehr oder weniger freiwillig bestimmt und wir legen auch eine Art Vor-Deadline fest. 

 

Der Austria Con IV wirft ebenfalls seine Schatten voraus. Die alten, längst geklärt geglaubten Fragen werden wieder aufgeworfen: Welcher Veranstaltungsort? Welche Gäste? Welche und wie viele Autoren? Auch einige neue Fragen tun sich auf: Wird es während des Cons nur zu einer Spontanhochzeit kommen oder zu einer Spontanhochzeit und einer Zwillingstaufe? Keine Unklarheiten gibt es bezüglich des Datums, denn das steht mittlerweile bereits fest und wurde auch schon offiziell von Verlagsseite publiziert: 8. und 9. September 2001. Leider wird es nichts mit der angedachten Autorenkonferenz rund um diesen Con – der Verlag wird Garching 2001 für die offiziellen Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Serie nützen. Werden wir eben eine österreichische Feier abhalten. Wäre doch gelacht, wenn wir Garching da nicht um Längen schlagen, hüstel!

 

Enttäuscht sind wir über die Auflösung des Begriffes NACHT. Mystisch und geheimnisvoll wurde diese "NACHT" am WeltCon angekündigt, und was ist es dann? Ein paar dämliche Asteroiden, die in der absoluten Dunkelheit platziert sind. Leute, Leute, weckt nicht Lesererwartungen, die dann nicht erfüllt werden können. Und außerdem, der Begriff "dunkle Nacht" klingt auch etwas sonderbar - wir warten alle bereits auf die "helle Nacht". Gut, Mitternachtssonne gibt es zwar, aber trotzdem. Oder wie wäre es mit Tagesmond?

 

Dann kommen wir auf dem armen, gefangenen Bully zu sprechen. Wie viel werden ihm die Arkoniden entlocken? Oder haben sie bereits seinen Willen gebrochen? Auch aus einem Bull kann man alles rauskriegen, wenn man will. Mir fällt da eine Foltermethode ein, die ich aber hier nicht wiedergeben kann. Nachzulesen in dem spannenden Roman "Vaterland".

 

Wir beenden den Stammtisch mit einer kurzen Diskussion, welche Person aus unserer Zeitebene für den Imperator Bostich Pate gestanden hat. Aufgrund der Fülle der Kandidaten kommen wir zu keinem befriedigenden Ergebnis und lassen diese Frage unbeantwortet. Vielleicht können wir sie bis zum nächsten Mal klären.

 

PS.: Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, ist dieser Stammtischbericht mit einer Länge von zwei Seiten der kürzeste, den ich jemals abgeliefert habe. Das liegt wohl daran, dass ich die drei zum Teil zeitgleich laufenden Diskussionen nicht wiedergegeben habe. Für alle Interessierten hier die Titel: 1. Mein Hobby sind Comics – na und!? 2. Wie werde ich mit Aktien in einem Jahr Millionär, sofern ich es noch nicht bin? 3. Welches Gebot gibt man bei einer Internet-Versteigerung ab, um den Zuschlag für ein begehrtes Stück zu bekommen?

 

Eine volle Transkription kann gegen eine kleine Schutzgebühr über die E-Mail-Adresse der Homepage bezogen werden. 

 

Anmerk. der Red.: Also, diesmal komme ich nicht ohne ein paar Anmerkungen aus. Ich möchte zwar nicht überall meinen Senf dazugeben, aber es juckt mich in den Fingern, noch einen kleinen Kommentar anzuhängen. Virenfänger bin ich übrigens keiner - die verdammten Dinger fangen immer mich, also sollte man besser die Bezeichnung "Virengefangener" verwenden. Der Ausgang des Experiments mit dem Haluter und dem Siganesen hängt meiner Meinung nach über die oben angesprochenen Faktoren hinaus noch von einigen weiteren ab: Wie hoch hat der Haluter den Fuß gehoben? Welche Schuhgröße hat er? Ist der Siganese ein Leistungssportler oder ein Schlaffi?

Das mit der Spontanhochzeit auf dem Con ist auch eine gute Idee - das müssen wir gleich planen! Und bis November ist ja auch noch Zeit für die Planung der Zwillinge. Den Wortlaut zur ersten Diskussion hätte ich dann gerne so zirka in einem Jahr, wenn man weiß, ob die Sache auch funktioniert. Die dritte Diskussion kann allerdings nicht lange gedauert haben, denn spätestens nach dem Einwand "Das höchste Gebot" hätte sie eigentlich zu Ende sein müssen. Ansonst: Vielen Dank für den Bericht, Roman. Weiter so! Und noch eines: In der Kürze liegt die Würze! *g* (Die nächste Ausgabe von NOW! wird es Dir danken!) 

43. PR-Stammtisch im April 2000


Früher war es wesentlich einfacher, einen Stammtischbericht zu schreiben. Da trafen sich fünf oder sechs Leute, saßen ein paar Stunden beisammen und unterhielten sich ein bisschen. Jetzt kommen zwanzig Gäste, bleiben bis lange nach Mitternacht und plaudern kreuz und quer und gleichzeitig über ein Dutzend verschiedener Themen. Dazwischen wird getauscht, gehandelt, hergezeigt und manchmal sogar Dart gespielt. Kein Zweifel - der Austria Con II in Wien hat Leben in die Fan-Szene gebracht und einige weitere Perry Rhodan Leser von ihrer Wohnzimmerbank in das Hinterzimmer des Lokals "Flut und Ebbe" verschlagen. Und man bekommt auch einiges geboten hier - Unterhaltung, neueste Informationen und Materialien zur Serie, Vurguzz, Videovorführungen, Smalltalk mit Autoren und Zeichnern, Fanzine-Verkauf und mehr.

 

Zugegeben: Teilweise war es heute so laut, dass man sich nicht wirklich unterhalten konnte, die neuesten Informationen beschränkten sich hauptsächlich darauf, dass einem der Inhalt des neuesten P.R.-Romans verraten wurde, an Materialien gab es lediglich ein paar alte Comic-Hefte, die Flasche Vurguzz wurde nicht geöffnet, der Videorecorder, auf dem der WeltCon-Zusammenschnitt gezeigt werden sollte, war kaputt und von den prominenten Gästen aus der Szene war nur einer da, nämlich Michael Wittmann. Aber dafür ist das alles gratis! Man darf sich sogar seinen eigenen Sessel aussuchen - vorausgesetzt, man findet wo einen - und sich selbst seine Bestellungen von der Schank holen! Und wenn man ganz großes Glück hat, findet man beim Nachhausefahren einen dieser kleinen, lustigen Zettel hinter dem Scheibenwischer, auf dem Kreuze und Zahlen stehen.

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Tatsächlich war es heute unmöglich, den kompletten Überblick über das Stammtischgeschehen zu haben. Alleine die Erstellung einer Anwesenheitsliste war eine fast unlösbare Aufgabe angesichts der umhergehenden, hockenden oder später gekommenen Gäste, aber schließlich schaffte ich es doch (glaube ich zumindest): Roman, Daniela, Archie, Franz, Milan, Max, Karl Heinz, Andreas, Thomas, Michael Marcus, Michael Wittmann, Hermann, Christine und Kurt, Wolfgang, Emanuel (heute zum zweiten Mal da) und unser Neuzugang Lukas (mit 13 Jahren übrigens auch der jüngste Besucher zur Zeit).

 

Eine der ersten Fragen des Abends war natürlich: "Wer hat schon den neuesten Perry Rhodan Roman von Andreas Findig gelesen, den es seit heute gibt?" Die meisten schüttelten den Kopf (Michael Marcus lief außer Konkurrenz), Roman war im Stop-and-Go Verkehr am Gürtel bis Seite sechs gekommen, und ich glaubte schon, mit Seite 15 das Rennen zu machen (wirklich gut die Beschreibung der Wasserstadt), als sich schüchtern unsere beiden Greenhorns Emanuel und Lukas zu Wort meldeten, und es sich herausstellte, dass sie den Veteranen um eine Romaneslänge voran waren - peinlich, peinlich. Ihr erstes Leseurteil: Sehr gut, soll weitermachen! Der Autor selbst war heute leider nicht anwesend, weil er zurzeit in irgendeinem einsamen Winkel Österreichs in Schreibklausur weilte - na ja, wer weiß, wer weiß, woran er gerade schreibt ...

 

Milan war vor kurzem in Deutschland und bekam vom Leipziger Stammtisch eine Flasche selbstgebrauten Vurguzz als Geschenk für den Wiener Stammtisch mit. Danke, Kollegen! Allerdings haben wir die Flasche nicht geköpft, sondern wollen sie zur Feier des nächsten Stammtischabends gemeinsam mit Ernst Vlcek, Andreas Findig und Reinhard Habeck leeren, die bereits ihr Kommen angekündigt haben.

 

Dann war small-talk angesagt, bevor wieder in der großen Runde drei wichtige Themen angeschnitten wurden. Zunächst ging es um den Perry Rhodan Austria Con IV am Wochenende des 8. September 2001 - wo soll er stattfinden, wer soll kommen, wie wird er finanziert? Einige Dinge haben eine sehr lange Vorlaufzeit, wie etwa das Sponsoring, die Reservierung einer Räumlichkeit oder der geplante Kurzgeschichtenwettbewerb.

 

Das nächste Thema war leider top-secret und darf über die Stammtischrunde noch nicht hinausdringen. Stammtischbesucher mit der Verwendung "PRSGL1A" (Perry Rhodan Stammtischgast Level 1 Autorisierung) können bald auf einer eigenen Seite die wesentlichen Dinge nachlesen (bitte Code und Bedienungsanleitung anfordern samt einer Erklärung, die Seite nur zum persönlichen Gebrauch zu verwenden und widrigenfalls einen Tag vor dem Fernseher angebunden zu werden, in dem non-stop die Teletubbies laufen).

 

Die dritte Sache war zwar nicht wirklich geheim, soll aber auch noch nicht breitgetreten werden. Im Sommer wird ein P.R.-Autor samt Familie Wien besuchen und wahrscheinlich auch den Fans hier einen kurzen privaten Besuch abstatten. Da muss man sich natürlich ein gutes Programm überlegen.

 

Anschließend verteilte die Frau Präsidente (in Anlehnung an die Donaldisten, die weibliche Vorsitzende als PräsidENTE und männliche als PräsidERPEL bezeichnen) Daniela an alle Stammtischbesucher eine aktuelle Adressen- und Telefonnummernliste, die sie zusammengestellt hatte, denn viele Kontakte beschränken sich nicht nur auf einen Abend im Monat. Daniela zog allerdings die Bezeichnung "Residente" vor.

 

Andreas Leder hatte mehrere "Light on Fandom" CD-ROM's mit, von denen er einige unters Volk brachte, ebenso wechselten alte Perry Rhodan Risszeichnungen, die letzte Ausgabe von NOW! sowie einige Lobo-Hefte ihren Besitzer. Wer jedoch etwas auf sich hält, hat natürlich eine der Hauptfiguren aus der Perry Rhodan Serie daheim. Daniela etwa teilt sich die Wohnung zumindest mit einem Perry Rhodan Pappkameraden, aber dass sie auch einem alten, nackten Plüsch-Gucky Unterschlupf gewährt, bestritt sie vehement. Max glaubte ihr das nicht ganz und outete sich seinerseits als Kannibale, der einen halbgegessenen Swoon daheim im Kühlschrank liegen hat. Ob jetzt Daniela von Max zum Swoon-Dinner eingeladen wird oder Max zu Daniela fahren wird, um ihren nackten Gucky zu suchen, erfuhren wir dann nicht mehr.

 

Zu späterer Stunde wurden wieder Themen angerissen, die nicht wirklich typisch für eine Stammtischrunde von Science Fiction Fans waren. Da ging es um die Unfehlbarkeit des Papstes, um Jugenderinnerungen an die Religionsstunden, die Tante Jolesch und Druuna (Lukas war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr anwesend). Daniela und Michael begannen bereits auf ihren Stühlen zu wetzen, schließlich wussten sie noch immer nicht, wie das Fußballmatch von Rapid heute ausgegangen war. Aber kurz vor ein Uhr war es dann soweit, dass wir uns aufrafften und den Heimweg antraten, hinaus in eine regnerische und kalte Nacht.

 

Nachtrag 1: Rapid hat das Match 4:0 gewonnen.

 

Nachtrag 2: Anfragen zum Verbleib des Stammtischberichtes am Tag danach, wie etwa die vom 8. April 2000 um 14:26 geschriebene, werden grundsätzlich ignoriert.

 

Nachtrag 3: Max hat noch keinen Termin bei Daniela, um zu prüfen, ob sie jetzt wirklich einen alten Plüsch-Gucky besitzt oder nur einen neuen ausgezogen hat.

 

Nachtrag 4: Die Anzeige vom Star Trek Club war nicht bezahlt.

44. PR-Stammtisch im Mai 2000


Man sagt, dass es ohne das Eingreifen des Unsterblichen Atlan und einigen seiner Leute nie zum GESAB gekommen wäre. Die tatsächlichen Geschehnisse des ausklingenden zweiten Jahrtausends auf Terra konnten nie lückenlos und befriedigend rekonstruiert werden, jedoch weiß man heute mit Sicherheit, dass nur eine von ES initiierte Zeitreise dazu beigetragen hatte, die Vereinigung zweier Superintelligenzen zum GESAB zu ermöglichen. Die eine der beiden trug den Namen AFI und war eine blutjunge Superintelligenz, die gerade erst aus dem illustren Völkchen der Pe-Er-Leseroniden hervorgegangen war. Die andere hingegen, EVL, war bereits älter und erfahrener und hatte AFI einen Teil ihrer Mächtigkeitsballung abgetreten, in der sie sich nun beide in friedlicher Koexistenz um ihre Schäfchen kümmerten. Bereits nach kurzer Zeit - auf Drängen ihrer Völker hin - beschlossen die beiden Superintelligenzen, einen GESAB abzuhalten, wie es ihn zuvor in der wechselhaften galaktischen Geschichte schon ein paar Mal gegeben hatte.

Manche meinten zwar, in GESAB nur eine andere Bezeichnung für "Geselliger Abend" zu sehen, aber für die meisten war es etwas ganz Großes.

 

[Aus: Hoschperics unautorisierte Chronik des 20. Jahrhunderts AGZ; Kapitel 5.5.2000; Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus]

 

* * * * * *

 

Du weißt, was Du schreiben darfst? fragte mein Extrasinn, um gleich darauf ein homerisches Gelächter ertönen zu lassen, das ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gehört hatte.

 

Erschrocken fuhr ich zusammen. Die historische Tintenfeder, mit der ich gerade zum Schreiben ansetzen wollte, entfiel meiner Hand und hinterließ einen hässlichen Klecks auf dem echten und deshalb sündteuren Bogen Pergamentpapier.

 

"Sei still", entgegnete ich ärgerlich. "Mit solchen Dingen treibt man keine Scherze!"

 

Es war noch nicht lange her, dass ES mit uns Kontakt aufgenommen hatte. ES wollte, dass wir einen Auftrag ausführen, bei dem es um nicht mehr oder weniger als die Rettung des Universums ging. "Ihr müsst nach Viennoch-Kaixo 7, um dort die Geschichte eines Jungg-Autoriers zu bergen", hatte uns der Bote aufgetragen. Er war plötzlich in unserer Kommandozentrale wie aus dem Nichts erschienen. "ES hat mich beauftragt, euch ein Geschenk zu übergeben, das das Volk der Leipziger in ihrem Auftrag hergestellt hat."

 

Er zog etwas aus der Tasche und stellte es auf unseren Tisch. "Diese Flasche", sagte er, "wird euch am richtigen Ort und zur richtigen Zeit weitere Hinweise geben. Bewahrt sie wohl." Dann verschwand er genauso schnell, wie er gekommen war, ohne uns auch nur eine der Fragen beantwortet zu haben, die uns ins Gesicht geschrieben standen.

Da stand sie nun, diese Flasche mit einer giftiggrünen, leuchtenden Flüssigkeit, in der vom Boden her immer wieder weiße Schlieren aufstiegen, um dann an der Oberfläche explosionsartig zu zerstäuben und wieder hinabzusinken. Alle Versuche, die Flasche zu entkorken, scheiterten. 

 

Bei unserer nächsten Einsatzbesprechung stand die Flasche noch immer unberührt auf dem Tisch. Ich weiß nicht mehr, was mich dazu veranlasste, die Flasche an mich zu nehmen, aber als wir zu später Stunde die Lokalität verließen, trug ich sie jedenfalls in der Hand. Wir hatten einen langen und anstrengenden Abend hinter uns, und es traf uns alle völlig unerwartet. Wir öffneten die Türe und waren plötzlich – in der NACHT.

 

Dunkelheit umgab uns, und nur ein paar milchigweiße Balkengalaxien erhellten in regelmäßigen Abständen die an sich sonst absolute Schwärze. Und da ließ sich auf einmal die Flasche öffnen! Wie von selbst ergoss sich die scharfe Flüssigkeit in uns, und nach etwa einer halben Stunde sprach ES zu uns und offenbarte sich.

 

Der Jungg-Autorier, den ihr finden müsst, weilt ganz in eurer Nähe. Er hat die Geschichte des Mächtigen Ganerc niedergeschrieben, die unbedingt ihr Ziel erreichen muss. Diese Schrifttafeln werden ihm seinen zukünftigen Weg ebnen, doch ein unachtsamer Bote hat sie am Weg verloren. Wenn ihr nicht eingreift, werden sie nie an ihrem Bestimmungsort, den Berg der Schöpfung, gelangen. Ihr habt nur wenige Stunden Zeit, sie zu finden und rechtzeitig vor dem Aushebetermin auf den richtigen Weg zu bringen. Ihr müsst nach einem viereckigen, dünnen, orangefarbenen Behältnis suchen. Aber jetzt sputet euch, die Zeit wird knapp!

 

Und so begannen wir, die ganze Umgebung abzusuchen, krochen auf allen Vieren, um auch den Boden Stück für Stück zu prüfen, torkelten orientierungslos durch die schwarzen Gassen, bis wir plötzlich unter einem gelben Kasten fündig wurden.

 

Ihr müsst den Umschlag in diesen Kasten werfen, ertönte da die Stimme von ES in unseren Köpfen. Beeilt euch! 

 

"6:00 Uhr" stand in der linken unteren Ecke des Kastens. Ich blickte auf meinen Zeitmesser. 5:59 Uhr! Mit letzter Kraft raffte ich mich auf, öffnete die Klappe und warf den Umschlag in das Behältnis. 

 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in meinem Bett, vollständig bekleidet, mit großen Kopfschmerzen und einem ausgetrockneten Hals. Sofort sah ich mich um – wir hatten es geschafft, wir hatten die NACHT hinter uns gelassen. Ich hatte keine Erinnerung mehr an die vorangegangenen Ereignisse, ich wusste nur mehr, dass wir den Auftrag von ES erfüllt hatten, ab dann war eine große Leere in mir.

 

* * * * * *

 

Viele hochrangigen Staatsmänner, Journalisten oder Karaketta-Champions hätten ihren letzten Solar und ihr letztes Hemd dafür gegeben, bei diesem GESAB dabei zu sein, doch es war nur einer auserwählten, kleinen Schar von Terranern vorbehalten, diesem Ereignis beizuwohnen. Von nah und fern strömten sie an den Ort der Zusammenkunft, ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder Hautfarbe.

Und eine ganze Milchstraße, ja, das ganze Universum fieberte einem ganz bestimmten Geschehnis entgegen, das sich entweder jetzt oder nie ereignen musste: Wird die dritte ultimative Frage beantwortet – "Was ist der GESAB und wer hat ihn initiiert?"

 

[Aus: Hoschperics unautorisierte Chronik des 20. Jahrhunderts AGZ; Kapitel 5.5.2000; Die großen Rätsel der Geschichte der Menschheit]

 

* * * * * *

 

Der GESAB! Auch davon waren nur mehr ein paar verschwommene Eindrücke vorhanden.

 

Narr, du hast doch ein fotografisches Gedächtnis!

 

Die Ereignisse hatten mich damals überwältigt. Der GESAB hatte bedrohliche Ausmaße angenommen. Es war nicht leicht, den Überblick zu behalten, verteidigte ich mich.

 

Ich ging in das Arbeitszimmer, um ein paar meiner alten Aufzeichnungen zu holen, begleitet vom spöttischen Gelächter meines Extrasinns. Bereits als ich die ersten Seiten aufschlug, überkamen mich jedoch wieder die Erinnerungen, die wie eine gewaltige Woge über mir zusammenschlugen und mich hinwegtrieben ...

 

Es war kein Abend wie jeder andere. Für heute war wieder einmal hoher Besuch angesagt, der insgesamt fast dreißig Fans mobilisiert hatte, ins "Ebbe und Flut" zu kommen. Ernst Vlcek war zuletzt vor über einem halben Jahr bei uns und war auch Ehrengast beim Austria Con II in Wien gewesen. Andreas Findig, der schon seit längerer Zeit Stammtischgast ist, war hingegen das erste Mal in seiner Funktion als Perry Rhodan Autor da.

Von links nach rechts: Reinhart, Gerhard K., Heimo, Roswitha, Peter H., Karl Heinz, Stefan (stehend), Christine, Kurt, Arnold, Franz
Von links nach rechts: Reinhart, Gerhard K., Heimo, Roswitha, Peter H., Karl Heinz, Stefan (stehend), Christine, Kurt, Arnold, Franz
Andreas Findig und Ernst Vlcek
Andreas Findig und Ernst Vlcek

Die ersten Besucher hatten bereits die Tische und Sessel so gruppiert, dass sie auch einen größeren Ansturm von Fans überstehen würden, aber trotzdem blieben am Schluss nur mehr einige Stehplätze über. Noch war es recht ruhig im Raum, da jeder schon gespannt auf das Eintreffen der Autoren wartete. Diese kamen pünktlich zum Beginn des Stammtischabends und wurden in eine strategisch günstige Ecke gesetzt, in der sie von allen gut zu sehen waren und aus der sie vor allem nicht mehr so leicht wegkamen. Nachdem sie die ersten Blitzlichtgewitter und Signierangriffe überstanden hatten, eröffnete Michael Marcus die rituelle Fragestunde: "Warum wird ein Gastautor zur Autorenkonferenz eingeladen?"

 

Du weißt, was du schreiben darfst? wisperte mein Extrasinn.

 

Was willst du? dachte ich schroff. KNF hat schon auf dem Weltcon gesagt, dass man von diesem Mann noch mehr zu hören bekommen wird!

 

Ja, zu hören, aber nicht zu lesen!

 

Sei nicht so spitzfindig. Der Job eines Autors ist es schließlich, zu schreiben, und nicht, große Reden zu schwingen.

 

Touché, merkte mein Extrasinn nur lapidar an.

 

Dann ging es ans Perry Rhodan Eingemachte. Wie geht die Handlung weiter? Stimmt es, dass das Hypertakttriebwerk nicht funktionieren kann? Wird es eine Revolte gegen Bostich geben? Was passiert mit .... Zwar kam es zwischen Ernst und Andreas immer wieder zu kleinen Rempeleien unter dem Tisch, aber dafür flogen heute die Feuerzeuge nicht so tief wie beim letzten Mal. Ernst tat sich diesmal überhaupt leicht, da seine Standardantwort auf die interessantesten Fragen war: "Ich weiß nicht, was der Robert vor hat ..." Jedenfalls können sich die Fans schon auf Band 2030 freuen, der wieder aus der Feder des Expokraten kommen wird.

 

Auf der Autorenkonferenz wurde die Handlung bis Band 2099 festgelegt. Man wird noch mehr über ES und seine Geschichte erfahren, die Alashaner sollen noch einmal ins Spiel kommen, und bis 2050 dürfte der Auftrag der SOL soweit abgeschlossen sein. Die Romane werden verstärkt in der heimatlichen Milchstraße spielen, und auch von Alaska wird man wohl früher oder später wieder etwas zu hören bekommen.

 

Dann schweiften wir zu den VPM "Nebenserien" ab. Der Dämonenkiller kommt wieder, aber voraussichtlich werden weder Ernst noch Kurt Luif daran mitschreiben. Mythor wird als Hardcover neu aufgelegt, und wer weiß, was sich da sonst noch alles tun wird. 

Von links nach rechts (Wand): Roman, Andreas Findig, Ernst Vlcek, Emanuel, Beatrix und Günther, Max, Franz H., Heimo (stehend), Archie Von links nach rechts (Mitte): Milan, Reinhart, Gerhard K.
Von links nach rechts (Wand): Roman, Andreas Findig, Ernst Vlcek, Emanuel, Beatrix und Günther, Max, Franz H., Heimo (stehend), Archie Von links nach rechts (Mitte): Milan, Reinhart, Gerhard K.
Von links nach rechts (stehend): Michael R., Andreas L., Hermann, Michael Marcus Von rechts nach links (sitzend): Daniela, Roman, Thomas, Wolfgang, Franz Von links nach rechts (Vordergrund): Gerhard K., Reinhart, Milan
Von links nach rechts (stehend): Michael R., Andreas L., Hermann, Michael Marcus Von rechts nach links (sitzend): Daniela, Roman, Thomas, Wolfgang, Franz Von links nach rechts (Vordergrund): Gerhard K., Reinhart, Milan

Aber jetzt ist es einmal Zeit, die versammelte Crew vorzustellen. Die Neuzugänge kamen aufgrund einer Aussendung, die Daniela gemacht hatte ("Schau mal, Du hast Post von Perry Rhodan bekommen ..."):

 

Die Kommandantin: Daniela

 

Der Kapitän: Thomas

 

Der Funker: Michael Marcus

 

Die Stammbesatzung: Milan, Franz, Archie, die Wölfe, Reinhart, Heimo, Kurt und Christine 

 

Besatzung – Teilzeitkräfte: Roswitha, Andreas Leder, Stefan, Franz H., Hakikat

 

Besatzung – Neuzugänge: Arnold Sch., Emanuel, Syntronik-Abteilung (s.u.)

 

Geschützleitstand: Roman

 

Technischer Ingenieur und Außeneinsatzleiter: Wolfgang

 

Leiter der Handelsdelegation: Karl Heinz

 

Die Schatztaucher: Hermann, Michael R.

 

Syntronik-Spezialisten: Gerhard Kasbach, Peter Holzer

 

Leiter des Epsaler-Einsatzkommandos: Max

 

Bord-Chronist: Eric

 

*  *  *  *  *

 

Zum Glück hatte nicht jeder die aktuellen Romane der Autoren mit, sonst wären sie mit dem Signieren nicht mehr fertiggeworden, aber als Ernst nach dem Titelbild seiner Nummer 2018 fragte, wurde trotzdem ein Dutzend Romane in die Höhe gehalten.

 

Schließlich zerfiel die Fanmasse in mehrere kleinere Gesprächsrunden, wobei sich die Gäste natürlich vorzugsweise um die beiden Autoren scharten. Wie man sich denn die Kosmokraten vorzustellen habe und was darüber stehe, wollten einige wissen, oder, warum sich Adams von Monkey herumkommandieren lässt, was hinter dem Blauen Blond steckt, usw.

 

Du weißt, was du schreiben darfst? meldete sich mein Extrasinn. 

 

Ich stöhnte gequält auf. Ich schreibe doch nur nieder, was ich gehört habe.

 

Eben das befürchte ich ja, meinte der Extrasinn. Manchmal ist weniger mehr, sagt man, aber es gibt auch Fälle, in denen mehr weniger sein kann.

 

"Die letzte Bemerkung fasse ich als Beleidigung auf", sagte ich laut.

 

2:1, lachte der Extrasinn nur spöttisch.

 

Einige Fragen wurden beantwortet, andere nicht. Wie es um einen Perry Rhodan Film steht, kann zurzeit auch niemand sagen. Eines der Hauptthemen war natürlich der neue Roman von Andreas Findig, der allgemein sehr guten Anklang gefunden hatte. Auch in den berüchtigten Newsgroups, von denen heute zwei Vertreter da waren, war die Stimmung sehr positiv.

 

Zu später Stunde verließ Ernst die Stammtischrunde und wurde mit lauter Beifallskundgebung, die sogar den Kellner wieder aufweckte, verabschiedet. Andreas Findig und der harte Kern der Fans harrten bis in die Morgenstunden aus und es wurde noch das eine oder andere interessante Thema angeschnitten. Und dann war es endlich soweit – die Menschheit und alle anderen Lebewesen des Universums standen unmittelbar davor, die Antwort auf die dritte ultimative Frage zu bekommen: Was ist der GESAB und wer hat ihn initiiert?

 

[Aus: Hoschperics unautorisierte Chronik des 20. Jahrhunderts AGZ; Kapitel 5.5.2000; An der Schwelle zur Erkenntnis]

 

* * * * * *

 

Da ertönte dieses berühmt-berüchtigte Gelächter, und diesmal war es nicht mein Extrasinn, der mich zum Narren halten wollte. Hastig legte ich meine Aufzeichnungen beiseite.

 

Narr! Ich habe doch immer gesagt, dass man Dir eines Tages auf die Schliche kommen wird!

 

"Äh ... glaube mir ES, es ist alles ganz harmlos. Ich versuche nur, für die Nachwelt einige Dinge festzuhalten, die sie sonst nie erfahren würde ..."

 

"Das gefällt mir", sagte ES, "und darum habe ich auch einen neuen Auftrag für dich. Nimm dir für die nächsten paar hunderttausend Jahre nichts vor – du darfst meine Memoiren schreiben ...!"

 

Wieder ertönte ein homerisches Gelächter, das nicht enden wollte, und dazwischen hörte ich noch einen letzten Satz heraus, bevor ES mich mitnahm: "... mit deiner geliebten Tintenfeder!"

 

K.O. nach Punkten, du Narr!

45. PR-Stammtisch im Juni 2000


[Ein Bericht von Roman und ERiC]

 

An den regelmäßig wiederkehrenden Dingen erkennt man auf erschreckende Art und Weise, wie schnell die Zeit vergeht - so auch bei der Veranstaltung, der ich an diesem Freitag wieder einen Besuch abstatte. Wie lange ist es her seit dem letzten Mal – Minuten, Stunden, Tage, Jahre? Egal! An so einem schönen, sonnigen Tag sollte man nicht solche Gedanken wälzen.

 

Vor dem Eingang ist eine Tribüne aufgebaut, von der jetzt allerdings keine Livemusik erklingt, sondern nur ein paar riesige Lautsprecherboxen den Inhalt einer aktuellen CD in die Gegend plärren. Menschenmassen, wohin man schaut. Es gibt nur wenige Hobbys, die so viele Leute an einem Ort versammeln können, aber dieses gehört sicher dazu. Die Besucher sind zwar überwiegend männlich, aber das stört hier niemanden. An allen Ecken steht man beisammen, fachsimpelt, treibt Tauschhandel oder präsentiert seine Schätze. Trotzdem geht es sehr gemütlich zu, aber Stress ist auch nicht wirklich ein Umstand, den man in seiner Freizeit ausleben möchte.

 

Gemütlich geht es auch in der Menschenschlange zu, die sich langsam weiterbewegt. Man kann in aller Ruhe plaudern und sich nebenbei auch noch umsehen, welche Kostbarkeiten seines Hobbys rundherum angehäuft wurden. Da entdecke ich Wolfgang drei Meter hinter mir und geselle mich zu ihm. Wir stehen ziemlich genau in der Mitte zwischen dem Bordeaux-Brief mit den beiden Mauritius-Marken und dem schwedischen Tre Skilling Banco Fehldruck ....

 

Äh ... entschuldige bitte, aber ich verstehe nur Bahnhof!

 

Hoppla, da habe ich wohl den falschen Bericht eingelegt! Aber auch auf so einer Großausstellung wie der WIPA 2000, der Wiener Internationalen Postwertzeichenausstellung, ist man nicht davor gefeit, auf gute alte Bekannte aus der Perry Rhodan Stammtischrunde zu treffen. Das letzte Mal war ich vor 19 Jahren mit meinem Großvater hier, heute mit Frau und Kind. Ja, ja, wie die Zeit vergeht.

 

Drei Stunden später. Bis auf die Bühne vor der Türe stimmt alles. Auch Wolfgang ist wieder da, wenn auch etwas abgekämpfter als bei unseren vorherigen Zusammentreffen. Neben der zur Zeit üblichen großen Besucherhorde finden sich auch zwei neue Gäste ein – Stefan, der Sohn von Charly, und Martin, der aus dem Lager der Comicbegeisterten kommt. Ich möchte zwar an dieser Stelle nicht schon wieder zum Jammern anfangen, aber durch die hohe Besucherzahl ist es wirklich schwierig geworden, einen Bericht über den Abend anzufertigen. Es gibt immer viele Gesprächsrunden und Aktivitäten gleichzeitig, die schwer festzuhalten sind, und außerdem will man sich ja unterhalten und nicht immer nur ans Schreiben denken.

 

Wenn ich mir meinen heutigen Notizzettel betrachte, dann herrscht dort gähnende Leere - drei oder vier Stichworte, mehr nicht. Aber vielleicht hast Du Dir ja mehr notiert, Roman?

 

Mal sehen. Hm.

Auf den ersten Blick finden sich dort jedenfalls mehr Wörter als auf Deinem Stichwortzettel. Hat allerdings damit zu tun, dass ich die eintreffenden Personen in der Reihenfolge ihres Erscheinens notiert habe. Fangen wir mal an, diese Liste abzuschreiben. Da wären: Roman, Emanuel, Stefan, Charly, Daniela, Reinhart, Martin, Andreas, Fam. Heindl, Kurt und Christine, Max, Erich, Thomas, Michael Marcus, Hermann, Wolfgang. 

 

Und was findet sich noch auf Deinem Zettel?

 

Das Wichtigste zuerst! Bei den verschiedensten Libro-Filialen gibt es die PR-Taschenbücher vom Burgschmiet-Verlag komplett zu erstehen. Und auch die Computerspiele, wie "Operation Eastside" kann man um sagenhafte 79,90 österreichische Alpendollar kaufen.

 

Äh, Roman, ich komm' gleich wieder!

 

Eric, du hast den Autoschlüssel …

Und weg ist er. Kommt aber bestimmt gleich wieder ...

Was kann ich noch auf meinem Blatt Papier entziffern? Genau! Emanuel und Thomas bekamen große Augen, als Erich ihnen nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen (einmal vergessen, einmal nicht da) mehrere uralte, postergroße, Risszeichnungen überreichen konnte, die er in Holland für sie erstanden hatte. Die Zeichnungen wurden nur in den Heften veröffentlicht und nie in die alten Risszeichnungsbände übernommen. 

 

Die nächste Überraschung lieferte Charly. Unser Krawattenkünstler hat sich mit dem Titelbild von Band 2 wieder selbst ...

 

Roman, ich habe ...

 

... den Autoschlüssel vergessen, ich weiß. Hier, fang auf. 

 

Danke. 

 

Und wieder ist er draußen. Wo war ich? Ach ja. Charly und seine Krawatten. Mit dem Motiv von Band 2 hat er sich selbst übertroffen - selbst Johnny Bruck hätte es nicht vom Original unterscheiden können. Die Krawatte war von Wolfgang in Auftrag gegeben worden, der sie Clark Darlton zum 80. Geburtstag schenken wird. 

 

Der nächste Programmpunkt war das Erscheinen von Reinhard Habeck. Nach eigenen Aussagen war er nur gekommen, um einigen Leuten etwas vorbeizubringen. Für mich hatte er die Kopie seiner Freddy Mercury-Karikatur aus dem Jahre 1984 mit, angefertigt anlässlich eines Berichts über das Wiener Queen-Konzert in der größten österreichischen Tageszeitung. Eine Zeichnung zu Clark Darltons 80-stem Geburtstag hatte er gleich für jeden kopiert, und alle freuten sich riesig über die mitgebrachten Geschenke. Und dann stellte ich die Frage nach der Mysterien-Ausstellung, die im Juni und Juli 2001 in Linz stattfinden wird.

 

Als erstes zückte Reinhard ein Foto des "präkolumbianischen Rhodans". Das Erstaunen war groß, als das Bild die Runde machte. Auf dem Foto war ein 2.000 Jahre alter Kopf aus Ton zu sehen, der von einem Helm umgeben war. Der sah aus wie ein Taucher, ein Motorradfahrer oder ein ... richtig, ein Weltraumfahrer. Dann erzählte Reinhard von seinen Erlebnissen und Entdeckungen während der Recherchen zu der Ausstellung. Er und zwei weitere Veranstalter sind rund um den Globus geflogen, um diese außergewöhnliche Ausstellung auf die Beine zu stellen. Erstmals in der Geschichte der Menschheit werden rund 150 derartige Schaustücke aus den verschiedensten Museen der Welt an einem Ort zu sehen sein. Einige Prunkstücke gefällig?

 

Der Kristallschädel von Lubaantan, das Modell einer pharaonischen Glühbirne, altägyptische Segelflugzeuge, "Goldflugzeuge" aus Kolumbien, Pater Ernettis Zeitmaschine, Artefakte aus der Unterwasserstadt von Yonaguni, die Steine und Tonfiguren von Ica uvam. Reinhard geriet bei seiner Schilderung des Überflugs der Ebene von Nasca richtig ins Schwärmen. Erstens, weil er durch den zweistündigen Flug im "Rübenbomber" von seiner Flugangst geheilt wurde, und zweitens, weil er alle Objekte "in Ruhe" fotografieren konnte. Prompt wurde er von Daniela nach der Theorie für die Entstehung der Objekte von Nasca gefragt. Stellvertretend für die vielen Theorien seinen hier nur einige genannt:

 

- es ist eine Landkarte

- es ist ein astronomischer Kalender

- die Linien und Zeichnungen sind "Abfallprodukte" eines "olympischen Marathonlaufs"

 

Zwischendurch kam Wolfgang, stellte fest, dass er etwas vergessen hatte und verschwand wieder. Angeblich soll er leise geflucht haben, aber genau ließ sich das nicht eruieren. Reinhard ließ sich dadurch nicht stören und erzählte weiter von der Mysterien-Ausstellung im nächsten Jahr. Erstmalig werden in Linz auch unerklärliche chinesische Objekte der Weltöffentlichkeit präsentiert. Es gibt zum Beispiel ein großes Wandtuch, auf dem eine genaue Landschaft, wie sie sich aus der Luft darstellt, eingezeichnet ist. Die Frage, wie die Chinesen vor 3000 Jahren in luftige Höhen aufgestiegen sind, wird wohl bis zur Erfindung einer Zeitmaschine ungeklärt bleiben. 

 

Nach dieser spannenden und interessanten Erzählung Reinhards hat der Wr. PR-Stammtisch einstimmig einer Exkursion nach Linz zur Mysterien-Ausstellung zugestimmt. Wahrscheinlich kommen wir als Freunde des Mitorganisators Reinhard sogar zu der Ehre einer Sonderführung.

 

Neues gab es auch vom Lausbiber-Buch Nummer 2. Falls ein solches noch erscheinen wird, dann sicher nicht vor 2002. Reinhard ist leider durch verschiedene Buchprojekte und die kommende Ausstellung in Linz so gebunden, dass er mit dem Zeichnen nicht mehr nachkommt. 

 

Und mittlerweile war Wolfgang auch wieder von seinem Ausflug nach Hause zurückgekehrt. Er hatte Perry Rhodan Briefpapier geholt und gedachte, es für den Stammtisch zu opfern, genauer gesagt, für Clark Darlton. Auf diesem Briefpapier verewigte sich der gesamte Wiener PR-Stammtisch mit individuellen Glückwünschen für das achtzigjährige Geburtstagskind. An dieser Stelle rufe ich zu einem gemeinschaftlichen "Hoch soll er leben!" und "Alles Gute zum 80. Geburtstag, Walter!" mit dem Leser dieser Zeilen auf. Gut, Walter hört es zwar nicht, aber der Gedanke zählt, oder?

 

Hallo, ich bin wieder da. Was!? Du schreibst immer noch an dem Bericht!? Da werde ich wieder Platzprobleme bekommen, das alles im nächsten NOW! unterzubringen. Dabei hast Du noch gar nichts zur Con-Besprechung geschrieben! Und die Comic-Ecke fehlt ja auch noch ...!! 

 

Con-Besprechung? Argh! Nicht schon wieder. Sind doch eh immer die gleichen Fragen. Das will doch kein Sch...

 

Wie bitte?

 

... kein Schöngeist mehr lesen. Oder vielleicht doch?

 

Lass mich mal ran, Roman. Wenn es uns schon nicht erspart geblieben ist, dann sollen die Leser auch etwas davon haben, oder? 

 

Grundsätzlich vertritt die conaktive Perry Rhodan Fangemeinde zwei Glaubensrichtungen. Die einen, die "Weisen Vorausplaner", vertreten die These, dass eine Planung mindestens ein Jahr vorher beginnen und alle Eventualitäten berücksichtigen sollte. Die anderen, die "Last Minute Worker", sind der Meinung, dass die Planung erst zum letztmöglichen Zeitpunkt – kurz vor der Veranstaltung – beginnen sollte, da dieser Druck erst zu produktivem und effizientem Arbeiten motiviert. Letztendlich landen aber dann doch alle unweigerlich beim dritten Weg: Lange vorausplanen, und trotzdem erst im letzten Moment alles erledigen. So haben wir es schließlich auch beim letzten Perry Rhodan Con gehalten. Nichtsdestotrotz schwebt uns wieder ein Con der Superlativen vor, schließlich wollen wir nicht nur den Besuchern, sondern auch uns selbst etwas bieten. Begonnen bei interessanten Gästen über philatelistische Schmankerl bis hin zu speziellen Präsentationen darf man sich einiges erwarten. Ob wir uns für die geplante Bilderausstellung einen Wachdienst nehmen werden oder ob Daniela des Nächtens auf dem Feldbett mit der Pumpgun Wache schiebt, ist noch offen. Ebenso ungeklärt ist, wer aufpassen wird, dass Daniela nicht geraubt wird, aber die Auswahl an unverheirateten Männern ist noch relativ gu.... äh, groß. 

 

Räumlichkeit haben wir natürlich auch noch keine, aber jeder kennt ein paar Veranstaltungsorte, die in Frage kommen. Ebenso wartet der Bettelbrief darauf, neu geschrieben zu werden, um einige Sponsoren an Land ziehen zu können. Tja, und die obligatorischen Quizfragen haben wir natürlich auch schon besprochen, nicht wahr, Roman?

 

Klar, das Wichtigste zuerst! Aber wolltest Du nicht auch noch etwas zu unserem Comic-Thema schreiben?

 

Natürlich, alles der Reihe nach. 

 

Was gibt es aus der Comic-Ecke zu vermelden? Demnächst stehen zwei Comic-Auktionen ins Haus. Das Wiener Dorotheum hat es gerade noch geschafft, 200 Rufpositionen aufzubieten, die aber nicht viele Fans hinter dem Ofen hervorlocken werden (NOW! 9 wird über diese Auktion berichten und eine Preisanalyse liefern). Die Oberklasse spielt jedoch in Amerika, wo unzählige Spitzencomics und Artworks unter den Hammer kommen, von Action Comics Nummer 1 bis hin zu großartigen Batman-Paintings von Alex Ross. Natürlich sind auch die Preise dementsprechend, und die meisten der Runde gaben den Sotheby’s-Katalog, den Wolfgang mitgebracht hatte, mit sehnsüchtigen, aber traurigen Augen weiter. Für Aufsehen sorgte auch ein brandneuer Ehapa Händlerkatalog, der bereits das Ausgabeprogramm bis April 2001 beinhaltete. Es werden viele neue Mangas erscheinen (darüber gibt es übrigens bereits in NOW! 8 einen großen Bericht), aber auch etliche interessante nicht-japanische Comics. Phantomias (auch darüber soll es in NOW! 8 einen Artikel geben, nicht wahr, MacGyver?) wurde endgültig eingestellt, aber dafür wird eine neue Paperback-Serie herauskommen.

 

Wolfgang musste bereits einige Wunschzettel für Erlangen entgegennehmen, da er wahrscheinlich unser einziger Vertreter beim diesjährigen Comic-Salon sein wird. Interessiert hörten wir uns dann seinen Bericht über das letzte Comic-Festival in Sierre an, und auch das schwarze Buch wurde bewundert, in dem sich die dort anwesenden Comiczeichner verewigt hatten.

 

Anschließend gab es einen kurzen Vortrag von Erich zu "Cels", den Produktionsfolien von Zeichentrickfilmen. Jede einzelne Bewegung der Figuren wird auf Zelluloid-Folien festgehalten und dann abgefilmt, wobei diese Cels oft richtige Kunstwerke sein können. Auf der Vorderseite werden die Umrisslinien aufgetragen, und von der Rückseite her werden sie – weil durchsichtig – bemalt. Dazu gibt es dann oft noch Hintergründe, Vorzeichnungen, Timetables, in welcher Reihenfolge die Cels gefilmt werden und vieles mehr. Das praktische Demonstrationsobjekt war ein Cel von Angel Daisy aus Wedding Peach.

 

Na ja, ganz nett - wenn man Mangas mag!

Was hast Du denn jetzt eigentlich beim Libro erstanden, Eric?

 

Die Computer-CD und zwei Taschenbücher. Ja, und dann war ich noch zufällig beim Saturn. Da gibt es die neuen Perry Rhodan Hörspiele um 80 Schilling!

 

Ähem. Ich hab da noch einen wichtigen Termin. Bis später!

 

Und weg ist er. Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass ich gerade die letzten Hörspiel-CDs gekauft habe, aber das wird er schon selbst merken. Immerhin haben wir es endlich geschafft, den Bericht fertigzubekommen, aber Roman ist natürlich fort, ohne dass wir noch einen großartigen, gemeinsamen Schlusssatz kreiert hätten. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal!

 

[Fortsetzung folgt …]

46. PR-Stammtisch im Juli 2000


Mit einem Bein noch auf der Hochzeit eines Freundes, mit dem anderen Bein schon auf Urlaub - dazwischen bleibt fast keine Zeit, einen Bericht über das vorsommerliche Stammtischtreffen zu schreiben. Mit heraushängender Zunge und einem ständigen Blick auf die Uhr werde ich einmal versuchen, zumindest fünfzehn Minuten herauszuschinden, in denen ich einige Zeilen in den PC klopfen kann. Also - let's go, 15:00 Minuten ab jetzt!

 

Wer war heute da? Mittlerweile ist es fast schon üblich geworden, dass mindestens zwanzig Fans zum monatlichen Stammtischtreffen kommen, und dabei waren einige gar nicht da, die sonst immer kommen, wie etwa Karl Heinz, Roman oder Milan. Aber auch so war das Hinterzimmer des Ebbe und Flut gesteckt voll, nämlich mit Daniela, Thomas, Emanuel, Bernd, Andreas Leder, Hermann, Max, den Wölfen, Franz und Christine, Martin, Wolfgang, Archie, Reinhart, Peter, Erich und den drei Michaels - Marcus, Wittmann, Rossmann.

 

12:00 Minuten

 

Der Star des heutigen Abends war jedoch ein alter Stoff-Gucky, den Christine am Dachboden gefunden und mitgenommen hatte. Jeder wollte diese Ikone der Perry Rhodan Geschichte einmal angreifen und näher begutachten. Leider hat sich Daniela bereits ein Optionsrecht auf das braune Plüsch-Ding gesichert, aber sie wollte ja schon immer einen nackten Gucky haben. 

 

10:00 Minuten

 

Dann kam der Auftritt von Bernd Hubich. Er kündigte den Perry Rhodan Austria Con III in Gleinstätten an und hatte jede Menge Werbematerial mitgebracht. Außerdem konnte er schon über einige Details des Programmes berichten, und ich denke, die Wiener Fans werden sich diesen Event nicht entgehen lassen.

 

Anschließend war Michael an der Reihe. Er hatte in seiner Funktion als PRFZ-Kontakter einen Stapel Werbematerialien aus Deutschland bekommen, das er jetzt unter die Fans bringen wollte. Zu dem anschließenden Tumult fallen mir nur die bekannten Worte aus einer Möbelwerbung ein: Wie die Geier, wie die Geier ....

 

Etwas gesitteter ging es dann bei der Ausgabe der Mitbringsel und Gimmicks aus Erlangen zu. Wolfgang war gemeinsam mit Archie beim Comic-Salon gewesen und hatte dort kräftig zugelangt, um auch die Daheimgebliebenen etwas damit zu trösten. Vorsorglicherweise und wahrscheinlich aus Angst um seine Brillen und seine Kleidung hatte er das meiste davon einkuvertiert und bereits mit Namen beschriftet, vom losen Rest waren ausreichende Mengen vorhanden, um alle zufriedenzustellen.

 

6:00 Minuten

 

Schließlich kam auch die neue Ausgabe von NOW! auf den Tisch. Ich hatte für heute zunächst einmal nur die Hälfte der Exemplare binden lassen, und ich konnte mit Müh und Not drei Stück zurückhalten, die ich fürs Verschicken brauche. An dieser Stelle - sorry, Milan, aber Deine niedrige Nummer ist leider weg, aber Du weißt, wer nicht kommt zur rechten Zeit .... na ja, beim nächsten Mal, versprochen. Wolfgang habe ich übrigens für die nächste Ausgabe als Korrekturleser engagiert, da er gleich beim allerersten Aufschlagen des Fanzines einen Fehler fand.

 

4:00 Minuten

 

Hermann hatte eine der Perry Rhodan Ausgaben von Bertelsmann mit, die er stolz in der Runde präsentierte. Dann wurden Erfahrungen über Kaufmöglichkeiten und Preise der Risszeichnungsbände ausgetauscht, die etwa auch bei eBay immer wieder auftauchen. Daniela hatte dort vor kurzem alte P.R.-Zinnfiguren erstanden, die zu dem Wahnsinnspreis von DM 20,- per Stück weggingen.

 

3:00 Minuten

 

Wer kennt Harry Potter? Der elfjährige Zauberlehrling mit seiner dicken Nickelbrille ist angeblich der liebenswerteste Romanheld der Gegenwart, und hat seine Schöpferin Joanna K. Rowling vom Sozialfall zur Multimillionärin gemacht. In Kürze sollen diese Geschichten auch als deutsche Ausgabe erscheinen.

 

2:00 Minuten

 

Viele Stammtischbesucher brachen heute bereits sehr früh auf. Ab halbelf waren nur mehr fünf oder sechs Fans versammelt, die bis kurz vor Mitternacht durchhielten. Wir nutzten die Gelegenheit, ein bisschen über den Austria Con IV zu plaudern und Überlegungen für eine eigene Domain anzustellen, die wir gerne für diese Veranstaltung bzw. den Stammtisch einrichten wollen.

 

1:00 Minute

 

Was ich fast zu erwähnen vergessen hatte - in der abschließenden kleinen Plauderei kurz vor dem Nachhausegehen gelang es uns, das größte Rätsel der Menschheit zu lösen und die alles entscheidende Frage zu klären, deren Antwort nicht "42" ist, sondern ...

 

0:00 Minuten

 

Okay Leute, das war's. Bis zum nächsten Mal!

47. PR-Stammtisch im August 2000


In der Presselandschaft mag zwar die alljährliche Saure-Gurken-Zeit angebrochen sein, jedoch nicht so bei uns - wir bieten nach wie vor Abenteuer, Spannung, Kontroversen, Unterhaltung, Eifersucht, Komik, Wahnsinn, Dramatik, Enthüllungen, Skandale, Gerüchte und vieles mehr. Mit Mord und Totschlag (ausgenommen einige erschlagene Stechmücken), blauem Blut (na ja, zumindest haben wir das noch nicht nachgeprüft), Sex (wir sind ja kein Swinger-Club, aber ein paar zweideutige Witze nach Mitternacht sind allemal drinnen), Drogen (abgesehen von Perry Rhodan und Vurguzz) und ähnlichem können wir allerdings nicht dienen und verweisen dazu auf die einschlägigen Boulevardzeitungen. Wer ein Anhänger der alten Rechtschreibung ist, war auf diesen Seiten auch immer richtig (zumindest meistens ;-) und braucht nicht zur FAZ greifen, die sich mittlerweile wieder reumütig zur herkömmlichen Schreibweise bekannt hat.

 

Trotz Urlaubszeit waren fast alle Stammtischgäste da: Roman, Karl Heinz, Martin, Daniela, Erich, Andreas L., Hermann, Thomas, Franz, Alex, die Wölfe, Kurt und Christine, Max, Michael Marcus, Wolfgang und Reinhart versuchten wieder einmal, im fast schon zu klein gewordenen Hinterzimmer des "Flut und Ebbe" (oder umgekehrt) einen halbwegs bequemen Platz zu ergattern. Außerdem besuchte uns Karl Heinz vom Perry Rhodan Stammtisch Graz und nahm dafür wieder eine mehrstündige Bahnfahrt durch halb Österreich in Kauf. Und fast zur Geisterstunde schneite noch Christopher Marx herein, der als Weltranglisten-Zweiter des Perry Rhodan Sammelkartenspieles natürlich einige Neuigkeiten zu berichten wusste und in einer Woche sogar um den Titel kämpfen wird. Toi, toi!

 

Zunächst gab es jedoch am Beginn des Abends einen kurzen formell-offiziellen Teil. Daniela hatte an alle eine Aussendung gemacht, dass die Möglichkeit bestehe, dem "Förderverein P.R.-Stammtisch Wien" beizutreten. Da sind dann Lachnummern immer vorprogrammiert, wenn etwa auf die Frage "Was habe ich davon?" die Antwort "Nix. Du finanzierst damit den nächsten Austria Con!" kommt oder Thomas ein Anmeldeformular ausfüllt und ihm dann gesagt wird, dass er ohnehin schon längst zum Vorstand gehört. Soviel dazu. Damit das Ganze nicht gar so traurig dasteht, möchte ich an dieser Stelle gleich einen Vorstoß wagen. Jedes Vereinsmitglied bekommt auf der nächsten Science Fiction Börse am Perry Rhodan Stand 10% Nachlass (aber bitte nur unter Vorlage des Mitgliedsausweises)!

 

Hermann kam heute mit einer riesigen Schachtel Bücher. Er hatte für den Stammtisch eine Sammelbestellung der Festschrift zu Walter Ernstings 80. Geburtstag "Herr über Raum und Zeit" gemacht, und die meisten Exemplare fanden einen Abnehmer. Außerdem hatte er noch eine andere Publikation des Ersten Deutschen Fantasy Clubs dabei, die Hugh Walker alias Hubert Straßl als "Meister des Horrors" würdigte. Als Nächster packte Karl Heinz seinen Karton aus und verteilte "Die Explorer-Flotte" des PRC Arge Festak. Zum Drüberstreuen gab es von Andreas noch den "Barden" und das aktuelle "Future Magic" des SFC Stardragons, womit meine Tasche gefüllt und meine Geldbörse geleert waren. Hätte ich nicht noch selbst einige Exemplare "NOW!" verkauft, wäre ich wohl Gefahr gelaufen, meinen Tee und den Toast in der Küche abarbeiten zu müssen (und wer die Wirtin kennt, wird meine Angstgefühle nachvollziehen können).

 

Danach gingen wir - mit einer kurzen Unterbrechung - zum ruhigeren Teil des Abends über. Es wurde über das Phänomen "Harry Potter" geplaudert, über Stephen King, der gerade einen Internet-Roman schreibt, und über Comics wird sowieso immer geredet. Der Rest des Abends wurde von vier großen Perry Rhodan Themen beherrscht. Zunächst einmal ging es um den Besuch von Hubert Haensel samt Familie in Wien. Zum einen wollten wir ihnen ein bisschen die Stadt zeigen, zum anderen war ein großer Sonderstammtisch am Abend geplant. Bis zuletzt wurde noch am Programm gefeilt, das alle Eventualitäten berücksichtigen sollte.

 

Danach gab es einen kurzen Informationsaustausch zum Austria Con III in Gleinstätten, der ja quasi schon vor der Türe steht. Sind noch Zimmer frei, wer fährt wann mit wem, welche Gäste werden da sein, kommt der Francis, wer baut noch schnell ein Raumschiff für den Modellbauwettbewerb zusammen, wer spielt beim PRSKS mit, was …. nun, der Countdown läuft! 

 

Folgerichtig fand anschließend eine Besprechung zum Austria Con IV in Wien statt. Zum 40. Geburtstag von Perry Rhodan soll diese Veranstaltung natürlich entsprechend groß aufgezogen werden und alle sind schon voll Eifer bei den Vorarbeiten. Am Beginn stand wieder einmal die uralte Frage der Menschheit: Woher kommen wir, wohin gehen wir? - sprich, wie viele Besucher sind zu erwarten und wo soll der Con stattfinden. Eines ist jetzt schon klar - wenn nur ein kleiner Teil unserer Ideen verwirklicht wird, dann gibt es nächstes Jahr einen spektakulären Con!

 

Zuletzt ... 

 

Damit endet der erste Teil des Stammtischberichtes. Eine Fortsetzung wird es nur geben, wenn mindestens 75% der Leser je einen Dollar auf das Vereinskonto überwiesen haben (der Stephen King hat das schließlich auch geschafft ...) oder der Präsidentin schicken.

 

An dieser Stelle noch schöne Grüße an Uwe (ich hoffe, Du nimmst mir den Comic-Strip mit den Tidnabs nicht übel ...) und Rainer, von denen ich gehört habe, dass sie auch ab und zu hier vorbeischauen. 

48. PR-Stammtisch im September 2000


11. September 2436

Bei den Einbauarbeiten auf Homeside sterben mehrere Terraner an Folgen der Aktionen der Kollektivintelligenzen des Planeten

 

"Fast wie in alten Zeiten", meinte Daniela, als sie die Runde der Perry Rhodan Stammtisch Gäste musterte. Gerade ein Dutzend Fans war heute zwischen sieben und halbacht Uhr eingetroffen: Emanuel, Roswitha, Karl Heinz, Thomas, Roman, Andreas L., Michael R., Martin, Hermann, Wolfgang und Erich - das war zwar nicht wirklich wenig, aber wenn man sich die letzten Stammtische in Erinnerung rief, bei denen wir einige Male fast wegen Überfüllung schließen mussten, so war es diesmal wirklich eine überschaubare Runde um den großen Tisch versammelt, und das bei einer Zimmerlautstärke, bei der man sogar noch das eigene Wort verstehen konnte. Direkt unheimlich. Zum Glück kamen dann später noch Reinhart und Heimo, der angesichts der letzten Sommertage mit kurzer Hose erschien und Michael R. zumindest moralische Unterstützung gab, da dieser ob seines luftigen Outfits bereits einige humorigen Komplimente über sich ergehen lassen musste.

 

20. September 2420 

Die IMPERATOR III trifft unter dem Titularkommando von Gys Reyht in Quinto-Center ein

 

Michael Marcus weilte auf Urlaub und ließ sich ebenso entschuldigen wie Milan, der diesmal zwar nicht selbst ein Auto zu Schrott gefahren hatte, aber immerhin daran beteiligt war. Der zweite Tisch wäre aber ohnehin nicht frei gewesen, da er von einigen der Gäste kurzerhand zu einem Wühlstand umfunktioniert worden war, wo sie Bücher und Hefte feilboten oder sogar zur freien Entnahme auflegten.

 

8. September 2397

Coucoulou wir als außerdimensionales Wesen (Cordaeker) enttarnt und konfrontiert; er stirbt.

 

Emanuel ließ eine Ausgabe des Star Observers herumgehen, in der ein langer Bericht über Perry Rhodan abgedruckt war. An sich eine gute Sache, aber ein paar haarsträubende Fehler zeigten, dass der Verfasser des Artikels keine sehr fundierten Kenntnisse der P.R.-Materie aufzuweisen hatte. Erich und Martin hatten Fotos vom Besuch der Haensel-Familie mit, die ebenfalls die Runde machten. außerdem gab es ein paar Bilder vom Interview mit Ernst Vlcek, das wir vor kurzem für die nächste Ausgabe von NOW! gemacht hatten.

 

17. September 2306

Harl Dephin wird auf Siga geboren

 

Nach diesem kurzen themenbezogenen Vorgeplänkel zettelten jedoch einige Revoluzzer einen Comic-Umsturz an. Über eine Stunde ging es um Superman, Batman, Watchmen und wie die Männer sonst noch alle hießen, bevor wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehrten und etwa über die Gehirnodyssee von Perry Rhodan sprachen. Es wurde die Frage nach dem besten Zyklus gestellt - die Favoriten waren MdI und M-87 - und es wurde über den aktuellen geplaudert. In den Bänden kurz nach 1950 soll es ja entscheidende und überraschende Wendungen geben, und es wurde wild darauf los spekuliert, ob nicht hinter den Arkoniden noch eine höhere Macht oder ein anderes Volk stehen.

 

18. September 2144

Swalff und Lancer bekommen von Gucky ein Haus auf Chronos geschenkt 

 

Um nicht als reine Belustigungsgesellschaft verschrien zu werden, schwenkten wir zwischendurch in den Bereich der österreichischen Innenpolitik, wobei man auch hier nicht alle Themen und alle Personen ernsthaft behandeln konnte. Am Schluss jedenfalls beschlossen wir, demnächst einer Einladung von Heimo zu folgen, einmal zu Besuch ins Rathaus zu kommen, wobei allerdings nicht das Interesse, einige Politiker zu treffen, im Vordergrund stand, sondern eher die Aussicht, den Turm zu besteigen und dem Rathausmann die blecherne Hand schütteln zu können.

 

8. September 2104

Arkon II wird von Speckmoossporen verseucht

 

Am Ende des Abends stand wieder die unvermeidliche Con-Besprechung. Bezüglich der aktuellen Diskussionen verweise ich auf die Con-Berichte von vor zwei Jahren - same time, same station, same problems! Das finanzielle Problem wurde zwar durch die Einzahlung zweier neuer Vereinsmitglieder geringfügig abgeschwächt, aber das Ortsproblem erweist sich wieder einmal als größter Hemmschuh des gesamten Unternehmens "Austria Con", den es noch auszuziehen gilt. Auch der geplante Kurzgeschichtenwettbewerb bedarf noch einer eingehenden Abklärung der Abwicklung. 

 

1. September 2000 

Der "Wiener Perry Rhodan Stammtisch" trifft sich im Lokal "Ebbe und Flut" (oder umgekehrt)

 

Als wir um Mitternacht aufbrachen, blieb nur ein einsames Handy zurück, das mittlerweile auch wieder zu seinem Herrl gefunden haben dürfte. Was jedoch keiner einzustecken vergaß, war die Jahrmillionen-Chronik von Heiko Langhans, aus der Roman im Laufe des Abends immer wieder Lesungen gehalten hatte. Die Kommentare gingen von "wahnsinnig" bis "genial", und man war immer wieder aufs Neue überrascht von der Detailgenauigkeit des Inhalts. Zweifellos kann dieses Buch uneingeschränkt empfohlen werden, vor allem deswegen, weil es den DMR-Test (Dr.-Michael-Rossmann-Test) mit Bravour bestanden hat - selbst nach längerem Durchblättern konnte Michael keinen Fehler finden, und auch seine Fachgeplänkel mit Andreas L. über Heftnummern und Zeitangaben bestätigten durchaus den Inhalt. 

 

1. September 2400

Vor genau 400 Jahren trafen sich mehrere Fans von Perry Rhodan beim sogenannten "Perry Rhodan Stammtisch Wien". Außerdem ... tja, wer das jetzt wissen möchte, muss sich das Buch kaufen! (P.S.: Wir bekommen keine Provision von Heiko!) 

49. PR-Stammtisch im Oktober 2000


[Bericht Roman]

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wie jedes Monat melde ich mich aus der ehrwürdigen Halle, in der das monatliche Treffen der Perry Rhodan Fangemeinde abgehalten wird. Hinter mir tobt das Publikum. Die Spannung ist kaum mehr zu überbieten. Wenn ich nicht so ein Profi wäre, hätte ich jetzt eine Gänsehaut. Aber, wie gesagt, ich bin Profi.

 

Sehen wir uns einmal die Startliste an. Sofort fällt das Fehlen von zwei Topleuten, Daniela und Erich, auf. Niemand weiß bis jetzt, wo sie .... Ah, Moment! Die Regie teilt mir gerade mit, warum die beiden ihre Nominierung für heute zurückgezogen haben. Daniela weilt bei einem Wettkampf in Florida und Erich hat im letzten Augenblick eine Verkühlung bekommen. Es ist jetzt zehn Minuten vor 19:00 Uhr und ich gebe zurück in die Zentrale für eine kurze Werbeeinschaltung. 

 

Lange erwartet, noch länger angekündigt! Das neue Paracity-Hochquellwasser ist endlich da! Die Parakräfte der Mutanten ergeben die besondere prickelnde Frische!

 

Perry Rhodan ist ein Weichei! Wenn Sie dieser Meinung sind, dann kaufen Sie sich das neue Strategiespiel "Nieder mit Arkon!" und zeigen Sie es diesem Möchtegernimperator Bostich!

 

Sie suchen eine Hand? Wir besorgen Sie Ihnen! Wählen Sie 0800-Seelenquell!

 

Willkommen zurück, meine Damen und Herren. Wie üblich distanziere ich mich von den Inhalten unserer Werbesendung - ich bin nicht verantwortlich für deren Auswahl.

 

Es ist jetzt fünf Minuten vor 19:00 Uhr. Obwohl der Starttermin immer näher rückt, sind noch nicht alle Teilnehmer am Start! Bei so einem wichtigen Meeting nicht pünktlich zu erscheinen, gibt natürlich Anlass zu vielen Spekulationen. Sind die Athleten vielleicht in eine Dopingkontrolle geraten und spricht das Ergebnis gegen sie? Wurden sie gar disqualifiziert? Gibt es noch eine letzte Trainerbesprechung? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Deswegen widme ich mich den bereits erschienenen Wettkämpfern.

 

In der ersten Reihe bereiten sich Martin, Thomas, Andreas und Franz auf den Start vor. Die ersten Lockerungsübungen werden gemacht. Thomas hebt das volle Bierglas und nimmt einem kräftigen Schluck daraus. Andreas überprüft zum x-ten Mal den Sitz seines Handys. Diese Geste ist nur allzu verständlich, wenn man weiß, dass er es beim letzten Wettkampf im Lokal vergessen hat. Franz testet seine Lungenfunktion, indem er tief an einer Zigarette zieht. Und Martin lässt es sich nicht nehmen, bis knapp vor dem Wettkampf Muskelaufbau zu betreiben. Immer und immer wieder stemmt er sein fünfzehn Zentimeter dickes Fotoalbum mit Fotos vom Haensel-Besuch und vom Gleinstätten-Con in die Höhe.

 

Gerade betritt ein weiterer Athlet die Kampfarena, obwohl man bei ihm nicht von einem Athleten ... Äh, bevor ich die journalistische Objektivität verliere, sage ich ihnen den Namen des neuen Teilnehmers: Roman. Er macht heute nicht gerade den besten Eindruck und lässt sich deswegen auch sofort in einen der Sessel fallen.

 

Kurz nacheinander treffen Christoph, Reinhart, Michael W., Michael T., Michael R. und K.H. ein. Michael T. schleppt eine Kiste voller Dopingmittel mit. Wie, so frage ich mich, hat er die durch die Kontrollen gebracht? Egal! 

 

Der Startschuss fällt und wir hängen gebannt an den Lippen der Wettkämpfer. Alle sprechen vom Con in Gleinstätten - die Besucherzahl war zwar nicht so hoch wie erwartet, aber dafür waren die Vorträge höchst interessant. Die Teilnehmer des diesmonatigen Stammtisches übertreffen sich gegenseitig in Erinnerungen an die Aussagen von Klaus Bollhöfener, Andreas Findig und Ernst Vlcek. Gelächter erschüttert die Körper der Athleten, als sie den Briefwechsel zwischen der Redakteurin der Dämonenkiller-Serie und Ernst Vlcek wiedergeben: "Sehr geehrter Herr Vlcek. Wie immer hat mir ihr Exposé hervorragend gefallen. Allerdings sollten Sie auf die Leichenteile am Buffet verzichten. Das Menschenopfer während der Schwarzen Messe war schon hart an der Grenze, aber die Leichenteile sollten wir wirklich streichen ..." 

 

Da! Meine Damen und Herren, ich bin völlig fassungslos. Ein weiterer Kämpfer betritt die Arena und das, obwohl er einige Verspätung hat. Allerdings sollte uns sein siegessicheres Lächeln zu denken geben. Seine Stimme hallt durch den Raum, als er spricht: "Der Veranstaltungssaal für den Austria Con IV vom 08. bis 09. September 2001 steht! Das Palais Eschenbach wird ein würdiges Ambiente für unseren Con sein!" Dann wirft er den völlig überraschten Mitkämpfern eine rote Broschüre zu und alle beginnen konzentriert darin zu blättern. Mit dieser genialen Finte holt er den Rückstand locker auf und geht in Führung. Es gelingt ihm sogar diese noch weiter auszubauen.

 

Was tut sich jetzt? Wie erwartet, erinnert sich Michael R. an seine speziellen Fähigkeiten und beginnt erneut die Jahrmillionen-Chronik von Heiko Langhans zu überprüfen. Enttäuscht wirft er das Handtuch - er findet keinen Fehler. Plötzlich laufen zwei Wölfe in die Arena. Es sind Beatrix und Günther - sie halten sich allerdings eher am Rand des Geschehens auf und beobachten die Athleten aufmerksam. Vermutlich wollen sie ihre Studien abschließen, um im nächsten Kampf gerüstet zu sein.

 

Erneut wird es spannend! Michael R. erhebt seine Stimme und erläutert das Ur-Konzept der PR-Serie anhand einer Analogie zu Jim Parker. Da wie dort gab es drei Haupthelden, Rhodan, Bull und Pounder. Nur in PR nimmt Perry Rhodan am Schluss von Band 1 den Abschied. Alle stimmen Michael R zu. Dieses Konzept war für damalige Verhältnisse geradezu revolutionär!

 

Was passiert jetzt? Ah, die Mehrzahl der Sportler gibt für heute auf - zu groß war die Anstrengung, schließlich ist es bereits Mitternacht. Drei übertrainierte Kämpfer buhlen allerdings weiter um die Gunst des Publikums: Michael, Wolfgang und Roman. Doch was tun die drei? Sie schließen sich zusammen und reden über Interna! Was soll das? Das will niemand sehen!

 

Die ersten Zuseher beginnen zu buhen, Pappbecher fliegen in die Arena. Doch all das scheint die Drei nicht zu stören. Sie ignorieren auch, dass sich die Reihen der Zuseher lichten. Meine Damen und Herren, es ist jetzt 01:10 Uhr und ich stehe hier allein mit den Kämpfern in der Arena. Ich weiß nicht, ob irgendwer zu Hause an den Hologeräten noch zusieht. Aber ich hoffe, dass die Athleten bald ein Einsehen haben, weil ich .... uuuhaaa ... müde bin.

 

Ah, offensichtlich haben sie mich erhört. Sie stehen auf, schütteln sich die Hände und verlassen die Kampfarena. So wie jedes Monat gibt es auch diesmal keinen Verlierer. Ich freue mich schon auf nächstes Monat, wo ich Sie wieder zu den spannenden Wettkämpfen im Ebbe und Flut begrüßen darf. Allen, die bis jetzt durchgehalten haben, wünsche ich schöne Träume und einen angenehmen Schlaf. Gute Nacht!

50. PR-Stammtisch im November 2000


Liebe Leser,

 

ich hoffe, ihr verzeiht es mir, wenn auch der heutige Bericht nicht aus meiner Feder kommt (den vorhergehenden Bericht hatte aufgrund meiner krankheitsbedingten Abwesenheit dankenswerter Weise Roman geschrieben). Zugegeben, es war nicht alleine das Zeitproblem - ich hätte den Bericht noch locker am 5.11.2000 zwischen 3:15 und 3:27 Uhr morgens schreiben können - sondern auch eine gewisse Bequemlichkeit, die mich auf fremde Hilfe zurückgreifen ließ. Dabei machte ich mir den Umstand zunutze, dass PERRY RHODAN seit dem AUSTRIA CON II auch in Österreich äußerst populär geworden ist - vorbei die Zeiten, in denen sich die Fans daheim im stillen Kämmerchen ihrem Steckenpferd widmeten, unüberschaubar die Zahl derer, die öffentlich auftreten und sich zu ihrem Hobby bekennen, ja sogar aktiv im Fandom tätig sind. Es nimmt also keinen Wunder, dass dieses Thema auch in der Tagespresse immer wieder seinen Niederschlag findet. Ich habe mir deshalb kurzerhand in der Trafik um die Ecke einen Schwung Zeitungen besorgt und bin auch wirklich in einigen fündig geworden. Die interessantesten Artikel möchte ich hier wiedergeben: 

 

Werfen wir zunächst einmal einen Blick in Österreichs renommierteste Tageszeitung, "DIE PRESSE", wo der Wiener Perry Rhodan Stammtisch gleich zwei Mal Erwähnung findet. In der Freitag-Ausgabe vom 3.11.2000 gibt es in der "Kleinen Chronik" auf Seite 13 einen Veranstaltungshinweis:

 

Der Wiener Perry Rhodan Stammtisch trifft sich heute, am 3. November, zu einem geselligen Beisammensein im Lokal "Ebbe und Flut" im 7. Wr. Gemeindebezirk, Kaiserstraße 94 ab 19:00 Uhr. Diskussionen über die größte Romanserie der Welt, Tausch von Fanartikeln und vor allem viel Spaß stehen im Mittelpunkt dieses Meetings.

 

 

In der Samstag-Ausgabe vom 4.11.2000 schreibt wave im Kultur-Teil auf Seite 34 folgenden kurzen Artikel unter dem Titel "Flucht aus dem Alltag":

 

Flucht aus dem Alltag

Perry Rhodan, der Science Fiction Held, auf Zwischenlandung in Wien.

 

Beim monatlichen Stammtischtreffen, das es in dieser Form bereits seit dem Jahr 1996 gibt, hatten sich auch an diesem Freitag wieder 13 Fans versammelt, um die Romanfigur Perry Rhodan samt ihren Mitstreitern, die etwa so klingende Namen wie "Monkey" haben, hochleben zu lassen. Man diskutierte nicht nur über die Romanserie, die vom Umfang her ihresgleichen sucht, sondern es wurden auch ernsthafte literarische Themen angeschnitten. Unter anderem wurde das Buch "Kristallprinz in Not" aus der Moewig fantastic Buchreihe des Verlages VPM präsentiert, aber auch nicht minder anspruchsvolle Fan-Publikationen waren einer Vorstellung und Besprechung wert. Eine solche ist etwa das "Future Magic", das von Andreas Leder herausgegeben wird und ganz aktuell mit der Nummer 29 vorliegt. Ebenso wurde das Fanzine namens "NOW!", das bereits seit einigen Monaten im Handel erhältlich ist, an die anwesenden Besucher ausgegeben. Für September 2001 wird anlässlich des vierzigjährigen Jubiläums der Serie bereits jetzt eine Veranstaltung - ein sogenannter "Con" - geplant, der in den historischen Räumlichkeiten des Palais Eschenbach stattfinden wird, und zu dem mehrere Autoren und Verlagsmitarbeiter erwartet werden. 

 

 

Soweit also die "PRESSE". Im "KURIER" vom 4.11.2000 schreibt Werner Hufnagl in der Rubrik "Kopfstücke" auf Seite 9 der Wien-Chronik:

 

Da sollte man meinen, Perry Rhodan ist nur reines Lesevergnügen. Wenn man sich aber so die Runde des Wiener Perry Rhodan Stammtisches betrachtet, der sich jeden ersten Freitag im Monat im Lokal "Ebbe und Flut" im siebten Wiener Gemeindebezirk trifft, wird man bald feststellen, dass viel mehr dahintersteckt. Man verschenkt kleine Micky Maus Heftlein, tauscht Erfahrungen über das Ersteigern von Comic-Heftchen im Internet-Auktionshaus eBay aus, diskutiert über die sexuellen Neigungen von fiktiven Figuren und hört aus einem Handy-Lautsprecher die allseits bekannte Titelmusik von "Star Wars", die ja nun wirklich nicht hierher passt. Zugegeben, als dann einer der anwesenden Gäste eine Stunde lang über PERRY RHODAN und die literarisch-wissenschaftlichen Aspekte der Serie referierte, war man sich bewusst, bei der richtigen Veranstaltung zu sein, auch wenn das übrige Star Trek Universum so gut wie nie zur Sprache kam. Und in Kürze wird man vielleicht sogar nach "Voyager" auch diese Serie im TV zu sehen bekommen, was der Popularität sicherlich einigen Aufschwung bringen wird, die seit dem ersten Kinofilm in den 60er-Jahren etwas abgeflaut ist. Also - auf zu neuen Welten! Live long and prosper!

 

 

Das "BEZIRKSJOURNAL" Neubau bringt in der Ausgabe Nummer 45 einen fast halbseitigen Bericht zu unserem Stammtisch (Seite 15 unten): 

 

Großes PERRY RHODAN Fantreffen in der Neubaugasse

 

"Ich freue mich über jeden einzelnen Wiener, der unsere Bemühungen, die obere Kaiserstraße wieder stärker in die städtische Urbanisierung unseres Bezirkes zu integrieren, unterstützt", meinte Bezirksvorsteher Herbert Krammer zu diesen äußerst begrüßenswerten Revitalisierungsversuchen der Beisl-Szene im Bezirk Neubau.

Einmal im Monat kommen von nah und fern die Anhänger der größten Science Fiction Serie der Welt zusammen und treffen sich zu einer gemütlichen Stammtischrunde im Lokal "Ebbe und Flut" in der Kaiserstraße 94. Hier diskutiert man über die nun seit fast vierzig Jahren wöchentlich erscheinenden Romane, in denen die Akteure immer neue Abenteuer erleben und bis in die hintersten Winkel des bekannten und unbekannten Universums vordringen. Es wird aber auch die Möglichkeit geboten, Fanartikel zu erstehen oder mitgebrachte Dinge zu tauschen. Immer öfter kann man bei den Fan-Abenden Autoren und Zeichner der Serie antreffen und Neuigkeiten erfahren, die vielleicht erst in ein oder zwei Monaten in den Romanen zu lesen sein werden, wie etwa die Wandlung einer Hauptfigur namens Monkey, die zu der Gruppe der relativ Unsterblichen gehört. Bezirksvorsteher Krammer wies in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Einrichtung der "Rosa-Lila-Villa" hin, für deren Planung er im Jahr 1983 neben einem großen Turnhallen-Projekt mitverantwortlich zeichnete.

 

 

In der "KRONEN ZEITUNG" (Wien Krone) vom 4.11.2000 schreibt Herbert Strasser im Krone Lifestyle Teil des Blattes auf Seite 22 unter dem Titel "Ist Monkey schwul?" folgenden Beitrag:

 

IST MONKEY SCHWUL?

 

Nicht ganz so bieder wie der Schach-Klub im Café Museum, aber auch nicht so exzessiv wie das Punker-Treffen in St. Klausen, über das in der letzten Lifestyle-Ausgabe berichtet wurde, präsentierte sich der Perry Rhodan Stammtisch Wien, dessen Mitglieder sich einmal monatlich im Beisl "Ebbe und Flut" treffen, um gemeinsam ihr Hobby zu zelebrieren. Dabei geht es jedoch nicht ausschließlich um die größte Zukunftsromanserie der Welt, sondern man greift die unterschiedlichsten Themen auf. Unter anderem wurden Erfahrungen über Versteigerungen beim Online-Auktionshaus Ebay ausgetauscht, man diskutierte über Micky Maus Hefte und Plastikspielzeug und versuchte zu analysieren, warum die PERRY RHODAN Serie so und nicht anders geschrieben worden war. Ansonst war hier eine sehr illustre Gruppe von dreizehn Fans quer durch alle Altersschichten versammelt - Martin S., Michael R., Karl Heinz S., Milan K., Franz H., Reinhart P., Erich L., Andreas L., Heimo F., Wolfgang Z., Roman Sch., Archie Z. und schließlich noch Daniela B., die einzige Frau in der Runde. Großteils wirkten die Teilnehmer durchaus seriös, auch wenn einige langhaarige oder flinserltragende Gestalten zu sehen waren, wie man sie aber auf jeder Veranstaltung antreffen kann. Man sollte nicht glauben, wie ernsthaft die Anwesenden fiktive Dinge diskutierten, wie etwa das Sexleben der Hauptfiguren - ein gewisser 'Monkey', der in der Serie vorkommt, soll sogar ein Outing vor sich haben. Und solche skandalösen Dinge passieren in einem Unterhaltungsroman-Heftl, wie man es in jeder Trafik zu kaufen bekommt! Zugegeben, diese anrüchigen Themen wurden erst nach 22:00 Uhr besprochen, als sich die Runde schon bis auf vier oder fünf Gäste dezimiert hatte, aber trotzdem halte ich es für keine Veranstaltung, zu der man seine minderjährige Tochter schicken sollte.

Nächste Woche im Lifestyle: Auf Besuch beim Verein der Gartenzwergfreunde Hernals.

 

 

In den Zeitschriften "GEWINN" und "NEWS" gab es zwar keinen eigenen Beitrag zum Stammtischabend, aber immerhin konnte man kurze Textstellen finden, die auf das diesmalige Treffen Bezug nahmen:

 

Im "GEWINN" Nr. 45 vom 4.11.2000 stand auf Seite 25 im Beitrag "Sammeln macht reich" folgender Satz:

 

"Auch beim Wiener Perry Rhodan Stammtisch kann der interessierte Laie gute und fundierte Informationen zum Thema Comics einholen, aber selbst Sammlerprofis können dort noch einiges dazulernen, wenn es um Batman-Masken, Micky Maus Adventkalender oder seltene Sonderausgaben von Superman & Co geht ..." 

 

Die Zeitschrift "NEWS" ging im Bereich "Leute, Kino, TV" auf den geplanten PERRY RHODAN Film ein (Ausgabe 44/2000; Seite 59; kran):

 

"... ist der Wiener PERRY RHODAN Stammtisch immer eine gute Anlaufstelle, um über den Nachfolgefilm zu 'SOS im Weltraum' Neuigkeiten zu erfahren oder über die Art der Verfilmung zu diskutieren. Beim November-Treffen in Wien verteilte die Vereinspräsidentin einen umfangreichen Fragebogen der Produktionsfirma, der die Meinungen der Fans zu diesem Projekt sammeln und in die Vorbereitungsphase mit einfließen lassen soll."

 

Zufällig fiel mir auch noch die aktuelle Ausgabe der "BILD"-Zeitung vom 5.11.2000 in die Hände, die sogar ihren ganzen Kultur-Teil auf Seite 69 dem Erben des Universums widmet: 

 

MONKEY IST SCHWUL!!! 

Insider spekulieren bereits über das nahende Ende der PERRY RHODAN-Serie. Dieter Schöngerber war für "BILD" in Wien, um die aktuelle Stimmung in der Fanszene auszuloten. 

 

Jeden Freitag trifft man sich in Wien im Beisl "Flut und Ebbe" in der Kaiserstraße 49, um über sein liebstes Hobby zu quatschen - PERRY RHODAN, eine Romanreihe, die nach Star Trek und Star Wars sicher zu den beliebtesten Fantasy-Serien im deutschsprachigen Raum gehört. Zuletzt fand 1999 in Mainz ein großes Treffen der Fangemeinde statt. Die Akteure der Serie düsen in ihren Raumschiffen durch das Universum und müssen dabei Aufträge für ein geheimnisvolles Wesen namens "ES" ausführen. Für große Unruhe sorgte nun die Tatsache, dass sich Monkey, der Hauptakteur der PERRY RHODAN-Serie, als schwul geoutet hatte. Der absolut unsterbliche Terraner, der nur durch zwei Glasaugen sehen kann und den Spitznamen seinem hässlichen Äußeren verdankt, ist die erklärte Lieblingsfigur der Leser der größten Romanserie der Welt und wird sie wahrscheinlich auch nach seinem Outing noch bleiben. "Das ist voll fett, Mann", meinte einer der Fans am Stammtisch dazu. 

Aber auch zwei andere Akteure der Serie aus dem Volk der "Schwuulns" (nomen est omen, wie hier der Litauer sagen würde) - kleine, verschrumpelte, gurkenförmige Dinger - werden diesbezüglich in den nächsten Geschichten eine große Rolle spielen.

Zu tumultartigen Szenen kam es schließlich bei der Diskussion über Band 2043. Der Verlag hatte auf Seite 5 die Schlüsselszene des Romans zensuriert und wollte den fehlenden Satz nur gegen die Einzahlung von 29,90 Mark an die Leser weitergeben. Während die einen nur meinten: "Was soll's, das muss dir dein Hobby eben wert sein!", äußersten die anderen lautstark ihren Unmut über diese Praktiken. Der Verlag hat hier aber noch rechtzeitig die Notbremse gezogen und den fehlenden Satz in Roman Nummer 2046 nachgedruckt. Es ist also wieder Ruhe eingekehrt im Lager der Rhodanisten, und man darf zu Recht vermuten, dass die Serie auch noch ihre 3000. Fortsetzung erleben wird.

Da kann man nur sagen: Möge die Macht mit dir sein, Perry Rhodan! 

 

Zum Abschluss noch ein kleines Bonmot aus der Zeitschrift "NEUE POST" Nummer 43 vom 18.10.2000, die ich zufällig im Altpapier gefunden habe. Da konnte man im "großen, abgeschlossenen Roman" mit dem Titel 'Annas große Liebe' auf den Seiten 26 bis 27 folgende kurze Textpassage entdecken:

 

" ... fühlte ich mich wie Perry Rhodan - Milliarden von Lichtjahren entfernt von der über alles geliebten Frau und dem kleinen Benji, den ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte."

 

Wenn ich es nicht schwarz auf weiß gesehen hätte, hätte ich nie geglaubt, dass es in der heimischen Medienlandschaft ein derartig großes Echo auf PERRY RHODAN gibt. Und wenn einige der Journalisten beim nächsten Mal besser recherchieren, könnte man durchaus den einen oder den anderen Artikel als Stammtischbericht durchgehen lassen. Aber ich fürchte/hoffe, wirklich arbeitslos werde ich da wohl nie werden ... ;-) 

51. PR-Stammtisch im Dezember 2000


[Bericht Roman - auf den Spuren von Thomas Bernhard ^_^]

 

Leute es reicht!

 

So kann es einfach nicht mehr weitergehen! So nicht! Es gibt nämlich für alles Grenzen - und diese Grenzen wurden eindeutig beim letzten PERRY RHODAN-Stammtisch erreicht!

 

Dieser PERRY RHODAN-Stammtisch war nämlich eine einzige Zumutung! Schon allein, wenn ich mir die Leute ansehe, die beim letzten Treffen waren. Lauter ... nun, ich überlasse es dem Leser, zu urteilen. Und ich überlasse es dem Leser auch, Worte für diese ... diese Personen zu finden. Gehen wir diese ... Personen einmal durch: Emanuel, Karl-Heinz, Franz, Martin, Andreas, Roman, Michael T., Michael R., Wolfgang, die beiden Wolfs und Reinhart. Erich wollte kommen, aber nach einer Stunde vergeblicher Parkplatzsuche hatte er es aufgegeben.

 

Blieben somit Zwölf! Zum Glück! Andererseits, die reichten auch schon! Wobei, sie sehen ja alle harmlos aus - bis sie mit ihren Themen und Theorien daherkommen. Zuerst sprachen sie über das Thema ES und ESTARTU. Schon allein die erste Frage ließ den normal intelligenten Durchschnittsmenschen grün und blau im Gesicht anlaufen: Ist ES jetzt ES und ESTARTU als ein Wesen oder ist ES jetzt ES und ESTARTU, wobei ESTARTU eine separate Hälfte ist - eigenständig sozusagen? 

 

Die nächste Frage folgte sofort: Diese Zeitschleife, die ES durchbricht, als es Delorian in die Vergangenheit schickt, ist unlogisch, weil ES diese Zeitschleife gar nicht durchbrechen kann. Und außerdem ist die Entstehungsgeschichte von ES gar nicht erklärt, weil wir nicht wissen, woher es kam. Wer bei solchen Fragekomplexen keine Schreikrämpfe bekommt, vor dem ziehe ich den Hut. Und außerdem bewundere ich seine oder ihre Selbstbeherrschung!

 

Als nächstes wurden zum Themenkomplex ES und ESTARTU die Nocturnen angesprochen. Angeblich sind sie nun doch nicht so wichtig, wie gedacht. Obwohl - ohne sie wäre ja wieder alles anders geworden.

Dann stellte K.H. fest, dass die Chaotarchen und die Kosmokraten ein und dasselbe »Pack« sind. Weil Hismoon - oder wie der sonst heißt - hat sowohl für die Kosmokraten wie auch für die Chaotarchen gesprochen. »Warum«, so fragte er, »warum sollen sich die Chaotarchen an etwas halten, das ihre Feinde mit einem Dritten ausgemacht haben? Außerdem hat man noch nie einen Chaotarchen zu Gesicht bekommen, oder?«

 

Argh, wie soll das gehen, ihr, du.... äh ... Egal! DAS IST NICHT REAL! DAS IST EINE SCIENCE FICTION SERIE! HALLO! AUFWACHEN! Ich kann nur hoffen, dass ich wenigstens zu einem dieser ... Leute durchdringe! Naja, man soll die Hoffnung nie aufgeben!

 

Wer jetzt gedacht hat, dass das alles war, der hat sich getäuscht. Es ... nein, diesmal nicht dieser Großgeschriebene ... ging nämlich weiter. Arkon III wurde mit 2050 wiederhergestellt. Was immer das auch sein mag.

Roman hat dies übrigens kommentiert: »Ah, wenn es Arkon III gibt, dann haben die Blues wieder etwas zum Niederbomben«. Alle inklusive ihm lachten darüber! Frechheit, nicht wahr! Die reden über Bomben und .... lachen!

Weiter ging es im Zerstören. Einer forderte, dass Ertrus jetzt endlich befreit werden soll. Worauf wieder einer meinte: »Geh, das ist doch fad! Nieder mit Ertrus!« Und erneut brandete Gelächter auf! Ich verstehe nicht, wie man so ein Zeug verkaufen kann! Das macht ja aggressiv!

 

Interessant wurde es, als sich die anwesenden Gäste bemüßigt fühlten, das Thema Minderheiten in PERRY RHODAN zu diskutieren. Obwohl, das Thema »Homosexuelle« haben sie sogar sachlich diskutiert, bis ... nun, bis einer eingeworfen hat, dass es eh schon die ultimative Minderheit in den PERRY RHODAN Romanen gäbe: Diesen Ara, der sich selbst kastriert hat!

 

Wem es jetzt noch nicht reicht, dem ist nicht mehr zu helfen. Und es hilft auch nichts, dass sie danach über neue REVELL-Modellbausätze gesprochen haben. Und darüber, dass die Flucht der SOL zurück in die NACHT garantiert gekürzt worden ist. Das alles konnte die vorherigen Gespräche nicht mehr gut machen! Auch nicht diese Episode mit dem Dragonball-Comic. Diese Hefte haben den Titel Dragonball 1, Dragonball 2 ... usw. bis zum aktuellen Heft Nummer 42. Michael R. hat bei einem Wiener Comic-Händler die Hefte 1-17 bestellt. Der Comic-Händler bekam von dem Verlag die Hefte 1 - 6 und den Vermerk: Bezüglich der restlichen Bestellung ersuchen wir sie um präzisere Angabe der Hefttiteln. Nun ja, es gibt offensichtlich immer noch eine Steigerung.

 

Eine weiteres »Highlight« möchte ich noch anbringen. Gegen 22:00 Uhr machte Michael T. mit den Worten auf sich aufmerksam: »Leute in neun Monaten ist unser Con ... «

Roman unterbrach ihn: »Wie? Du drängst zur Eile? Den Tag muss ich rot im Kalender anstreichen!«

»Lasst mich bitte ausreden!« verlangte daraufhin Michael T. »Also, in neun Monaten ist Con - wir haben also noch mindestens sechs Monate Zeit.« Wieder wurde gelacht. Nun, jeder findet halt was anderes lustig.

 

Zum Glück beendeten diese ... Leute ihr Trauerspiel um 23:00 Uhr. Viel länger hätte es eh kein normaler Mensch ausgehalten. Angeblich treffen sie sich nächstes Mal eine Woche später als zum üblichen Termin - am 12. Jänner 2001.

Hm. Das sollten wir Normalbürger umgehend verhindern! Wer macht mit bei der Unterschriftenaktion gegen die Abhaltung des PERRY RHODAN-Stammtisches? E-Mail bitte an Tostan@rhodanitis.com .... 

Ähem ... Verdammt, jetzt habe ich mich mit dieser E-Mail-Adresse selbst als PR-Leser geoutet ….