P.R.-Stammtisch 1997

Der eine Stern geht auf, der andere geht unter. Der neu entdeckte Komet Hale-Bopp wird „Der Große Komet von 1997“ bezeichnet und löst damit den bisherigen Rekordhalter Flaugergues im Jahr 1811 ab. Hale-Bopp ist mit bloßem Auge sichtbar und wahrscheinlich der am meisten beobachtete Komet des 20. Jahrhunderts. Der Stern von Prinzessin Diana geht am 31. August bei einem Autounfall unter. In Ägypten kommen bei zwei Terroranschlägen viele Touristen ums Leben. In Italien entgeht das Turiner Grabtuch knapp einer Brandkatastrophe.

 

Ebenfalls endet die Pachtzeit der Briten für Hongkong, das an China zurückgegeben werden muss sowie die Romanserie „Wildwest-Roman“, die von BASTEI mit Band 1859 eingestellt wurde.

 

Neu veröffentlicht werden „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von Joanne K. Rowling und das erste große Onlinespiel „Ultima Online“. Katrina and the Waves gewinnen in Dublin mit dem Lied “Love Shine a Light” den ESC. 

 

Die Sonde Pathfinder mit dem Geländewagen Sojourner landet auf dem Mars und die kleinen Uranus-Monde Caliban und Sycorax werden entdeckt. Auf dem arkonidischen Kolonialplaneten Gillam IV. startet die Umformung.

 

Geboren werden in diesem Jahr Bella Thorne und Max Verstappen. Verstorben sind Jacques-Yves Cousteau, James Stewart, Mutter Teresa, Roy Lichtenstein, Fred Zinnemann und John Denver.

Fan-Summary

Ort: Ebbe und Flut

 

Anzahl der Gäste: 115

 

Ehrengäste: Michael M. Thurner

 

Highlights: Osterspaziergang; 1. Besuch von Michi Thurner

Der legendäre Osterspaziergang in Wien
Der legendäre Osterspaziergang in Wien

4. PR-Stammtisch Jänner 1997


Eigentlich wollte ich den Perry Rhodan Stammtisch schon besuchen, seit ich im Oktober des Vorjahres das erste Mal davon gelesen hatte. Es dauerte jedoch einige Zeit, bis ich mich wirklich dazu überwunden hatte und mit äußerst gemischten Gefühlen das Lokal "Ebbe und Flut" betrat, ohne zu wissen, ob da nicht vielleicht nur einige seltsame Typen herumlungern würden. Die Überraschung war dann sehr positiv - nette Leute, gute Unterhaltung, viel Spaß! Ich habe es nicht bereut!

5. PR-Stammtisch Februar 1997


Auch im Februar hat Adi alle Gäste festgehalten, die zugehörige Tagebuchseite findet sich in der Abbildung zum Jänner auf der rechten Seite.

6. PR-Stammtisch März 1997


Im März fand sich eine etwas kleinere Runde zusammen. Dafür wurde bereits die allererste gemeinsame Aktivität der österreichischen PR-Fans geplant - der legendäre Osterspaziergang, zu dem es im Tagebuch beim März 1997 sogar einen ergänzenden Eintrag gibt.

7. PR-Stammtisch April 1997


Im April hatte sich die Runde der PERRY RHODAN-Fans wieder um einige neue Gesichter erweitert und begann allmählich zu wachsen.

8. PR-Stammtisch Mai 1997


Im Mai 1997 verschlug es gleich zwei Autoren das erste Mal zum PERRY RHODAN-Stammtisch - Berhard Schaffer und Michael M. Thurner. Und einer von beiden sollte später einmal zu einem PR-Team-Autor werden ...

9. PR-Stammtisch im Juni 1997


Als ich um 19:00 Uhr in das Hinterzimmer des Beisels "Ebbe und Flut" komme, sind gerade erst drei der P.R.-Fanrunde anwesend, unter ihnen auch der Organisator Adi. Der verteilt an die Neuankömmlinge gleich diverses Fanmaterial und präsentiert stolz eine Karte der neuen Trading-Card-Staffel, die erst in einer Woche offiziell auf den österreichischen Markt kommen soll.

 

Mittlerweile hat es auch Jörg geschafft, zum Stammtisch vorzudringen. In der Wirtsstube vorne überwachen nämlich ein paar Riesenhunde das ganze Geschehen, und dem ständigen lauten Gebell und sonstigen Geräuschen nach weiß man nie ganz genau, ob da nicht gerade einige Perry Rhodan Fans verspeist werden und deswegen niemand mehr kommt.

 

So nach und nach tröpfeln aber schließlich die Stammtisch-Besucher ein, und trotz einiger Absenzen sind es diesmal doch neun P.R.-Fans, die sich hier versammelt haben.

 

Zunächst geht es um die neuen Space-Thriller: Die ersten zwei Bände liegen am Tisch und werden diskutiert. Die Meinungen reichen von "Nicht schlecht" über "Da kann ich ja gleich Jerry Cotton lesen" und "Mehr als 20 Seiten habe ich nicht geschafft" bis "Äußerst ordinär".

 

Die Wirtsleute scheinen immer leicht überfordert. Bestellungen werden immer gesammelt und dann im Stundenintervall serviert. Obwohl - es wurde ihnen auch nicht immer leicht gemacht, etwa, wenn sie auf die Frage, ob es Budweiser oder Grieskirchner Bier sein solle, zur Antwort bekamen: "Ein normales Bier, bitte." Schließlich einigte man sich auf das "Grieskirchner" als das "normalere" Bier.

 

Dann macht da noch ein Playboy-Heft die Runde, in dem angeblich auch irgendetwas über Perry Rhodan drinnen gewesen sein soll.

 

Als nächstes belebt Karl-Heinz die Runde. Er hat einen ganzen Sack voll P.R.-Material mit, das er auch verkauft: ein P.R.-Con-Buch, einen Risszeichnungsband, einen Kalender des ARGE FESTAK und etliche tschechische P.R.-Romane, die bestaunt werden.

 

Nach Abklärung, ob der "Schwarze Tod" aus den John Sinclair Romanen denn nun wirklich tot sei (ja, er ist es!) wechselt das Gesprächsthema zum Comic-Bereich und bleibt fast ein Drittel des Abends dort. Wolfgang erzählt von seinem Besuch eines Festivals in der Schweiz ("Wie bist du da hingekommen?" - "Ich bin hingefahren.") und seiner Reise nach Amerika zum großen alten Carl Barks (Für die Unwissenden: Stichwort "Donald Duck"). Unter anderem gab es dort ein Treffen ausgewählter Fans in Barks Appartement zum Frühstück, Bildpräsentationen und Signierstunden - alles in allem muss es ein tolles Erlebnis gewesen sein.

 

Dann werden noch etwas die Wiener Comic-Granden unter die Lupe genommen (Virt, Pollischansky, Hutterer, Polland), wer gut ist, wer teuer ist, von wem man auch bedenkenlos einen Gebrauchtwagen kaufen könnte (nein, jetzt keine Namen!) und so weiter. Ebenso wird die Sinnhaftigkeit der Comic-Preiskataloge diskutiert, und ein Auktionskatalog von Sotheby's macht die Runde - ab 1.000 $ kann man schon bei ein paar kleineren Postern dabei sein, aber sicher nicht bei Originalseiten aus diversen Comics, Erstausgaben von Superman und Marvel oder einem Plakat vom "Yellow Kid". Als kleiner Trost zeigt uns Wolfgang seine "Prachtstücke" - kleine Büchlein, in denen er auf Conventions Zeichnungen und Widmungen der verschiedensten Comic-Künstler sammelt.

 

Schließlich kommt das Gespräch wieder zu P.R. (deshalb sind wir ja schließlich hier, oder?). Geplaudert wird über die aktuelle Handlung, man schwärmt von den "guten, alten" legendären Zyklen (MdI, M-87, Posbis) und Personen (Melbar Kasom, Don Redhorse), bedauert den Tod von Fellmer Lloyd und Ras Tschubai und fordert dafür den von Tifflor ("Wem geht der schon ab?"). Und schließlich war da noch von einem Ding die Rede, das "Kriechviel" oder so ähnlich hieß.

 

Nicht ganz klar entschieden wurde die Frage, welche die größte Raumschlacht war und welcher Autor diese am besten beschreiben konnte. Ganz eindeutig war aber die Forderung: Rüstet die Milchstraße auf, sowie Romane ab der Nummer 2000 mit Titeln wie "Posbis im Blutrausch", "Schlachtfeld Erde" usw.

 

Gegen Ende des Abends verteilt sich die heute ausschließlich männlich besetzte Runde im Raum, um dann aber gegen halbzwölf gemeinsam aufzubrechen. Zuvor werden noch diverse Dinge, wie Fehllisten, Scanner, Romane u.ä. getauscht, und es muss sich auch noch einer finden, der die noch offenen Spaghetti Carbonara bezahlt.

 

Eine kleine Gruppe macht noch bei Adi in dessen Wohnung weiter, die anderen treten nach einem lustigen, entspannenden und gemütlichen Abend, bei dem man wieder einmal so ganz den grauen Alltag vergessen konnte, den Heimweg an und harren des nächsten P.R.-Stammtisches.

10. PR-Stammtisch im Juli 1997


[Bericht Roman]

 

Wie von allen bereits mit Spannung erwartet, folgt nun der allmonatliche Bericht über den Wiener Perry Rhodan Stammtisch. Aufgrund der allgemeinen Urlaubszeit fanden sich Anfang Juli nur acht Diskutanten ein. Dafür durften wir altgedienten Stammtischbesucher ein neues Gesicht begrüßen.

 

Die erste obligatorische Frage: Wer hat den heute erscheinenden Roman (1872) gelesen?

 

Sie konnte wie üblich nur von einer Person mit ja beantwortet werden. Und wie üblich hat er allen anderen auch verraten, wie der Inhalt lautet - so wurde es auch gleich der erste Diskussionsbeitrag.

 

Die Lösung mit den Ennox finde ich nicht so originell. Nach meinem Geschmack mussten die Autoren mit ihnen irgendetwas machen. Was lag also näher, als sie einfach im Arresum verschwinden zu lassen. Es sind doch drei Teile nötig, um diesen Teil des Universums bewohnbar zu machen. Ich warte jetzt nur noch darauf, dass in hundert Bänden wieder ein Volk verschwindet. Es werden doch vier Teile im Arresum benötigt.

 

Um 19:30 haben wir eine Gedenkminute eingelegt. Pathfinder ist auf dem Marsboden gelandet. Oder sollten wir besser sagen, auf Trokan?

 

Wir haben uns wieder mal beklagt, dass es erstens an dem Techniker im Perry Rhodan Autorenteam mangelt und dass der kosmische Überhang fehlt, beziehungsweise nicht weiterentwickelt wird.

 

Zu vorgerückter Stunde haben wir ein paar Ideen für den Perry Rhodan Storywettbewerb für Sinzig (nachzulesen im letzten Report) diskutiert. Einige Ideen gefällig?

 

Wie kam Perry zu seiner Narbe?

 

Wie haben sich Bully und Perry kennengelernt? (Beide landen im Häfen. Bully aufgrund einer Sauftour und Perry aufgrund einer Drogenparty)

 

Warum ging Perry zur Space Force? (Sein Vater schickte ihn in die Armee, damit er Zucht und Ordnung lernt, weil er doch so ein Lotterleben führte) 

 

Adi wollte unbedingt den Rosewell-Zwischenfall irgendwie einbauen. Nach dem Motto, Perry hat die Untertasse damals abstürzen gesehen. Ich habe den Faden sofort aufgenommen und meinte, dass ihn ein Bruchstück des Ufos an der Nase getroffen hat, womit wir eine Erklärung für die Narbe hätten.

 

Nach so vielen Vorschlägen haben wir beschlossen, ein paar Romane zu verfassen, um sie beim nächsten Mal zu begutachten.

11. PR-Stammtisch im August 1997


Premiere! Heute gab es den wohl ersten und einzigen Perry-Rhodan-Drive-In-Stammtisch. 

 

Als ich um Punkt sieben Uhr beim Lokal eintraf, musste ich zu meinem großen Erstaunen auf einem Pappschild lesen, dass in den Sommermonaten erst ab 20.00 Uhr geöffnet sei. Da ich beim letzten Treffen nicht dabei war, dachte ich mir, man hätte vergessen, mir darüber Bescheid zu sagen. Ich überlegte gerade, wie ich diese Stunde totschlagen könnte, als auch schon Adi, Roman und Thomas eintrafen und gleichermaßen überrascht waren. Nach einigem Überlegen setzten wir uns kurzerhand in Romans Auto, dass genau vor dem Lokal parkte. Dort las er uns dann Kurzgeschichten aus Perrys Jugend vor, die er für den Storywettbewerb geschrieben hatte. Nach kurzer Zeit kam dann Roswitha und das Auto war voll. Als Jörg etwa zwei Kurzgeschichten später kam, musste er mit einem Freiluftplatz an der geöffneten Autotüre Vorlieb nehmen. 

 

Pünktlich um acht Uhr kam der Wirt und wir wechselten in unser gewohntes Hinterzimmer, wo unsere Gruppe bald auf neun Personen anwuchs. 

 

Zunächst einmal ging es um allgemeine Dinge. Wir versuchten wieder einmal herauszufinden, wer wann wo wie viele Titelbildfotos bestellt hatte und wann wieviel wo dafür zu bezahlen ist

 

Dann startete Roman den Versuch, einen gemeinsamen Brief an die P.R.-Redaktion als "Entgegnung" auf Susans Artikel über den Osterspaziergang zu verfassen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an mehreren (neun) unterschiedlichen Meinungen.

 

Unvermeidlich war auch die obligatorische Frage, wer den aktuellen P.R.-Roman (1876) gelesen hat. Der Beginn des Thoregon-Zyklus samt dazugehörigen Erläuterungen im Heft bot dann auch einigen Gesprächsstoff - ernüchternd war vor allem die Tatsache, dass die "Brücke in die Unendlichkeit" nur ein kleines Karussell ist, das Titelbild wurde kritisiert, und es konnten nicht alle kryptischen Hinweise von KNF entschlüsselt werden. Nachdem dieses Thema abgeschlossen war, konnten diejenigen der Runde, die mit dem Heften noch im Rückstand waren, endlich wieder die Hände von den Ohren nehmen.

 

Im Anschluss ging es um Kino. Zurzeit laufen ja mehrere gute Filme, wie etwa Jurassic Parc II, Das fünfte Element (Howalgonium?) und Men in Black (nein, nicht Roman und Adi). 

 

Während man im Hintergrund "Video killed the Radio Star" hörte, gab es im Vordergrund eine Vorlesung zweier Newsgroup-Artikeln aus dem Internet, in denen über Perry Rhodan hergezogen und insbesondere das Heft Nummer 1875 niedergemacht wird. Roman erweist sich dabei als ausdauernder Vorleser, der es mit den Kurzgeschichten zu Beginn des Abends heute sicher auf über 20 A4-Seiten gebracht hat.

 

Zentrales Thema war aber eindeutig Perry Rhodan - The early days. Wir hatten wieder viele Ideen über Begebenheiten aus Perrys Jugendzeit - die Geschichte mit der Narbe (siehe letzter Stammtisch) gibt es allerdings schon. Zwar nicht so elegant gelöst, wie wir uns das ausgedacht hätten, aber ein Autounfall (Heft 1178) war wahrscheinlich doch naheliegender als der Wrackteil eines in Roswell abgestürzten Ufos.

 

Doch es wurde auch über andere Helden der Perry Rhodan Serie spekuliert, etwa darüber, ob sich Gucky beim Essen mit dem Nagezahn in die Unterlippe beißt. Auch die Andeutungen im aktuellen Heft über Tekener und Dao Lin H'ay gaben Anlass zu Spekulationen: Können die Kartanin das Ausfahren ihrer Krallen bewusst steuern oder müssen sie im Schlafzimmer Handschuhe tragen? - Tekener würde sonst wahrscheinlich für seinen Rücken jede Menge Bioplast brauchen!

 

Gegen Ende des gemütlichen Beisammenseins ging es schließlich noch um ein ernsthaftes Thema - die Pensionsvorsorge. Neben den vom Finanzminister vorgeschlagenen Modellen, die alle den Nachteil haben, dass man lebenslänglich arbeiten oder auf drei Viertel seines Gehalts verzichten muss, gibt es für alle Perry Rhodan Fans ein weiteres Modell - wer bereits in der Jugend beginnt, Romanhefte zu kaufen und auf die Seite zu legen, kann in der Pension vom Erlös der verkauften Sammlung gut leben. 

 

Mit der Gewissheit, dass wir in unserer Pension mit wenig Geld auskommen müssen, verließen wir um halbelf den Stammtisch. 

12. PR-Stammtisch im September 1997


Nachdem bereits letztes Mal ein "Drive-In-Stammtisch" stattgefunden hatte, gab es diesmal schon wieder ein Novum: den "Open-Air-Stammtisch"!

 

Unerwarteter Weise hatte das Lokal seine spätere Öffnungszeit bis in den September hinein ausgedehnt. Und so standen wir zu dritt vor der geschlossenen Türe und mussten fast eine Stunde überbrücken. Zum Glück war das Wetter danach, und so ließen wir uns auf einer nahen Steinmauer nieder und Roman erzählte uns einige seiner neuen Kurzgeschichten.

 

Kurz vor acht Uhr kam schließlich der Wirt und zeigte sich gnädig. Recht bald wuchsen wir dann auf sechs Fans an, und dabei blieb es auch für den Rest des Abends. Das zentrale Thema war zunächst der "Handtuchwurf" von Adi Faber. Der Organisator und Gastgeber des P.R.-Stammtisches hatte sein "Amt" zurückgelegt und mehr oder weniger Thomas Wilfert übertragen. Als Gast will Adi dem Stammtisch aber weiterhin treu bleiben.

 

Als nächstes hatte Roman ein Problem, uns den Inhalt des aktuellen Romanes zu verraten: Das Heft war nämlich in ganz Wien nicht erhältlich und wird offenbar erst nächste Woche ausgeliefert - zufrieden stellt man fest, dass es den anderen auch nicht besser ergangen war.

 

Am Tisch kursierten Ausdrucke von News-Groups, Sammelkarten und ein dickes Paket eingescannter Grafiken aus P.R.-Heften. Dazwischen wurde von allen ein Toast - nein, nicht ausgesprochen - gegessen. Verzweifelt wurde versucht, herauszufinden, wer wohl "Sergh" war, der auf einer der Sammelkarten abgebildet ist. Auch konnte nicht eruiert werden, in welchem Jahr genau das Solare Imperium gegründet wurde (Etwaige Antworten bitte an meine E-Mail-Adresse!). Dann hat meine Wenigkeit kurz über diese, damals noch unfertige, Homepage berichtet.

 

Der letzte Punkt, bevor ich für diesmal schon recht zeitig gehen musste, war das weitere Programm für den Stammtisch. Zunächst wurde einmal ein Brief präsentiert, mit dem ein noch nicht näher genannter Bundesminister eingeladen werden soll. Der Politiker hat vor einigen Jahren in einer Zeitschrift unvorsichtigerweise fallengelassen, dass er ein P.R.-Fan ist. Weiters soll der Zeichner von Rüsselmops angeschrieben werden, der angeblich in Wien wohnen soll. Eine noch etwas unausgegorene Idee ist die, C.D. an seinem Wohnsitz in Salzburg zu besuchen. Da muss aber erst noch genauer abgeklärt werden, ob seinerseits Interesse besteht.

 

Zuletzt ging es noch um die Fan-Artikel: Die Uhr wird sich wahrscheinlich keiner kaufen, den Plüsch-Gucky haben allerdings schon die ersten bestellt. Und eines wird hoffentlich ein unbestätigtes Gerücht bleiben - dass nämlich die Perry Rhodan Romanserie eingestellt wird, weil sie schlecht für die Marketingoffensive und den Verkauf der Artikel ist!

13. PR-Stammtisch im Oktober 1997


Beisl "Ebbe und Flut", Hinterzimmer, Punkt sieben Uhr. Roswitha sitzt einsam am Tisch mit einem heißen Tee, sonst gähnende Leere. Nach etwa einer viertel Stunde fragen wir uns, ob der heutige Stammtisch denn vielleicht abgesagt wurde. Nachdem wir unseren Früchte- und Pfefferminztee halb geleert haben, kommt schließlich Roman. Zwischen ihm und der Wirtin beginnt ein interessantes Gespräch:

 

Roman: (Auf Erichs Tee deutend) "Ich hätte gerne einen solchen Früchtetee." - Wirtin: "Gibt es nicht mehr."

Roman: (Auf Roswithas Tee deutend) "Dann hätte ich gerne einen solchen Pfefferminztee." - Wirtin: "Gibt es auch nicht mehr." 

Roman: "Dann bekomme ich irgendeinen Tee!" - Wirtin: "Das lässt sich machen." 

(Letztendlich hat sich dann doch noch ein Beutel Pfefferminztee gefunden …)

 

Bis um halbneun lief es dann wie bei den 10 kleinen Negerlein, nur in umgekehrter Reihenfolge - nach und nach tröpfelten die Fans ein, und schließlich war die Tischrunde voll besetzt. Und bis um halbneun konnte sich Roman, der Verräter, noch zurückhalten, doch dann war es heraus - der KONT ist .... alle, die das zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wissen wollen, sollten jetzt eine Zeile überspringen, und sicherheitshalber werde ich es nun auch in verkehrter Buchstabenreihenfolge schreiben: mrehT nov niresiaK eiD!

 

Auch sonst wurde einiges zur aktuellen Handlung diskutiert: Einige waren der Meinung, dass sich die Terraner von den Dscherro zu leicht überrumpeln ließen und dieses Szenario nicht ganz realistisch war. Außerdem gab es auch einige kleinere Logikfehler. Andererseits wurden jedoch die Romane als äußerst spannend gewürdigt und festgestellt, dass es schon an der Zeit war, dass wieder einmal richtig etwas los ist.

 

Viel los war jedoch auch am Stammtisch - zeitweise liefen mindestens drei oder vier Gespräche kreuz und quer über den Tisch und man tat sich schwer, sein eigenes Wort zu verstehen, geschwiege denn, das des Gegenübers - aber so soll es ja sein!

 

Wie üblich, schweiften die Unterhaltungen wieder teilweise in den Bereich Comic ab, was aber aufgrund des allgemeinen Interesses geduldet wird. Als es dann aber um Formel 1 und Reinhard Fendrich ging, erfolgte doch ein Ordnungsruf.

 

Auch zwei weitere Themen haben sich mittlerweile als Dauerbrenner etabliert. Zunächst ging es um das Unsterblichensterben und -leben. Den Tod von Fellmer und Ras empfanden viele als unnötig, das Überleben von Tekener, der vom Draufgänger zum "Weichei" mutierte, ebenfalls, aber: wir wollen ja nicht ES spielen! Unvermeidlich war in diesem Zusammenhang die Erinnerung an die Szene, in der Dao den Smiler auffordert, erst einmal zu Kräften zu kommen, bevor es zur Sache geht. Und damit wären wir bei dem angesprochenen zweiten Thema. Dazu sei nur mehr erwähnt, dass Wolfgang die Seite aus SOL 7 vorgelesen hat, auf der einige nicht jugendfreie Fanartikeln angeführt sind (Massage-Stab "Bully", aufblasbare Gummipuppe Theta von Ariga, etc.). Um eine Indizierung dieser Seiten zu vermeiden, bleiben hier nun etwa zehn Minuten ausgespart.

 

Das Gespräch kam auch noch einmal auf Adi, der seine "Rolle" als Gastgeber des Stammtisches und Kontakter der Fan-Zentrale zurückgelegt hat. Wir fanden das sehr schade, weil Adi das ganze eigentlich erst aufgebaut hatte. Der neue Gastgeber Thomas war heute nicht anwesend, und den neuen Fan-Zentrale-Mann Michael Marcus glaubten wir auch absent, bis er sich schließlich zu Wort meldete. Für fast alle war das ein Aha-Erlebnis: "Aah, du bist das!" Nachdem er erkannt war, verteilte er dann mehrere Gimmicks der Fan-Zentrale, auf die sich die Anwesenden sofort stürzten - besonders beliebt waren die Aufkleber, die gegen Ende des Abends schon gegen Backstage-Karten für ein Heavy Metal Konzert gehandelt wurden. 

 

Anhand einer Namensliste gingen wir dann nochmal die einzelnen Stammtischbesucher durch. Meistens kennt man zwar die Gesichter, die Namen kann man aber nicht zuordnen. Zurzeit hat der Stammtisch einen harten Kern von etwa sieben bis zehn Personen und umfasst insgesamt etwa zwanzig bisherige Besucher.

 

Irgendwie kamen wir heute vom Thema "Comic" nicht los. Zunächst ging es noch um die zwölfte Wiener Comic-Börse, die hinsichtlich des Angebots an Comic-Heften stark nachgelassen hat. Dann erzählte Wolfgang über eine Veranstaltung, die Anfang Dezember in der Wiener Hofburg stattfinden soll und die sich mit dem Thema Jugendträume, etc. beschäftigt und unter anderem Spielzeug und Comics in den Mittelpunkt stellt. Es wäre durchaus denkbar, dass es dort einen Perry Rhodan Stand geben könnte, an dem auch die Stammtischbesucher mitwirken.

 

Das vorletzte Gesprächsthema war der neue Storywettbewerb. Einige werden sich vielleicht überlegen, daran teilzunehmen und Figuren wie Tipa Riordan, Ribald Corello, Sammy Goldstein oder Alaska zu bemühen. Zum Abschluss des Abends ging es um ein Thema, das schon am Ende des letzten Stammtischtreffens stand und zeigt, dass es sich bei Perry Rhodan Fans nicht nur um weltfremde Spinner handelt: die Pensionen. Es wurden sowohl die Grundlagen des Pensionssystems diskutiert als auch die rechtliche Grundlage der Pensionszusicherung vom juristischen Standpunkt her beleuchtet, wobei die zentrale Frage war: "Wo kommt das Geld hin, das wir nicht mehr bekommen werden?"

 

Gegen 23.15 Uhr wurde dann die restliche Runde durch eine Gruppe Dart-Spieler gestört, die ihre Wurfscheiben leider im gleichen Raum hängen hat, und man nutzte diese Unterbrechung gleich zum gemeinsamen Aufbruch, da sich der Tag ohnehin schon seinem Ende zuneigte. Und fand man dann im Auto keinen Strafzettel vor, war der Tag sowieso gerettet!

 

(Achtung! Hinweis für alle neuen Stammtischbesucher: Das Lokal "Ebbe und Flut" befindet sich im 7. Wr. Gemeindebezirk, in dem eine generelle Kurzparkzone bis 20.00 Uhr gilt. Das heißt, vor halbacht sollte man auf jeden Fall einen Kurzparkschein in die Scheibe legen, sofern man nicht ATS 300,-- zahlen will oder in einer kleinen Nebengasse steht)

14. PR-Stammtisch im November 1997


Und wieder einmal Perry Rhodan Abend - der wievielte eigentlich? Wir haben zwar darüber gerätselt und sind auf ca. eineinhalb Jahre Bestandsdauer gekommen, aber verlässliche Auskunft kann uns wohl nur das Gästebuch von Adi geben, der jedoch heute leider nicht hier ist.

 

Trotz des drückenden Föhnwetters (Anfang November um 20.00 Uhr über 20 Grad!!!) war die Stimmung heute enorm. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Thema Perry Rhodan und Science Fiction allgemein hier je so beackert wurde wie heute. Streckenweise wurden mindestens vier Gespräche kreuz und quer über den Tisch geführt, und das bei zehn anwesenden Fans.

 

Etwas aufgelockert wurde die Runde auch von Daniela und Gerrid, zwei neuen Gästen am Stammtisch. Beide haben die Aufnahmeprüfung bravourös bestanden - 1.) Am Wachhund vorne im Lokal vorbeizukommen und 2.) Mindestens 1.500 Hefte oder über 10 Jahre Perry Rhodan Leser. Gerrid ließ sich auch davon nicht abschrecken, als er auf seine Frage, ob das hier der Perry Rhodan Stammtisch sein, als Antwort bekam: "Nein, das hier ist Star Trek." - ja, ein geschmackloser Scherz. Aber nichts gegen Raumschiff Enterprise, da Daniela mindestens ebenso großer Trekkie- wie Rhodan-Fan ist - ab jetzt heißt es vorsichtiger sein beim Veralbern des Star Trek Stammtisches ...

 

Begonnen hatte der Abend ja eher ruhig. Als ich nach Stau am Gürtel und längerer Parkplatzsuche endlich das Lokal betrat, waren gerade Roswitha, Daniela, Hans sowie Arnold und Antje da. Wolfgang ließ sich entschuldigen, weil er bei der Kölner Comic Börse weilte. Hans (Hans möge mir verzeihen , falls er nicht der Hans ist, ebenso der richtige Hans, weil ich ihn mit dem falschen Hans verwechselt habe, aber ich habe ein sehr schlechtes Hans... äh, Namensgedächtnis, vielleicht setzt sich ja doch noch einmal die Idee mit den Namensschildern auf der Brust durch) erzählte etwas von seinem Beruf als Fahrscheinkontrollor (vulgo "Schwarzkappler") bei den Wiener Verkehrsbetrieben, und man merkte, wie sich plötzlich alle Ohren spitzten (nein, das war jetzt keine Spitze auf Star Trek) und ganz interessierte Fragen gestellt wurden, wie zum Beispiel: "Von wann bis wann wird kontrolliert?", "Auf welchen Linien wird viel kontrolliert?" und "Wie oft wird man erwischt beim Schwarzfahren?".

 

Als nächstes folgte eine kleine Romantauschbörse. Listen wurden gezückt, Nummern verglichen, Adressen von Romane-Shops ausgetauscht und Hefte angekreuzt. 

 

Dann folgte ein Diskussionsthema, das im Verlauf des Abends noch ein paar Mal angeschnitten wurde: die Dscherro! Hier gehen die Tendenzen von Verweigerung bis zur Verfassung von empörten Leserbriefen wegen der wüsten Handlung und der Unfähigkeit der Terraner.

 

Anschließend wurde eine kurze Gedenkminute eingelegt - ich glaube, es war wegen Fellmer Lloyd und Ras Tschubai. Michael, der inzwischen als zehnter und letzter Gast die Runde komplettierte, war jedenfalls froh, als diese Minute vorbei war, weil er dann wieder in aller Ruhe seinen Salat essen konnte, ohne dass ihm alle anderen dabei zusahen und das Knacken der Blätter zu hören war.

 

Dann begann der anspruchsvolle Teil des Abends. Diskutiert wurde über Schwarze Löcher, Einsteins Theorien, Schrödingers Katze, die Vorzüge sexueller Fortpflanzung, Quantenmechanik und Viren.

 

Nacheinander wurden auch alle derzeit laufenden SF-Fernsehserien besprochen und gewertet - Star Trek, Deep Space, Voyager, Babylon, Sliders, Mondbasis Alpha Eins, Millennium, Raumschiff Orion, UFO, Clark und Louis, X-Files und wie sie sonst noch alle heißen. Einhellig gut weggekommen ist Babylon, das in den späteren Folgen eine äußerst dichte und spannende Handlung aufweist, etwas geringer war die Begeisterung bei Voyager.

 

Nach einem eher kurzen Gespräch über Computer und Anwendungen (bei fast keinem funktioniert die CD-ROM, die dem Silberband Nummer 60 beigelegt war), geht es nochmals um die Perry Rhodan und Atlan Romane - wo bekommt man sie, wie verstaut man sie alle in der Wohnung und welchen Wert haben sie? Die Preise in den einzelnen Geschäften sind ja sehr unterschiedlich. Teilweise stimmen sicher auch die Werte des neuen Romanpreiskataloges nicht ganz mit den tatsächlichen Preisen überein. Ganz normale Hefte bekommt man etwa von ATS 3,-/DM 4,50 bis ATS 15,-/DM 2,-. Seltenere Hefte sind wahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Unbezahlbar ist sicher die Sammlung jenes Fans, der sich alle Romane ab der Nummer 1 signieren ließ, aber der nächste Con kommt bestimmt, und man kann ja zumindest für die anwesenden Autoren ein paar Hundert ihrer Romane mitnehmen, die freuen sich bestimmt!

 

So zwischendurch erfährt man auch immer wieder etwas über die aktuelle Handlung, zwar nur in kleinen Dosen, aber doch ... ja, ja, einige von uns (oder sollte ich vielleicht besser sagen, einer) können es einfach nicht lassen (nein, jetzt keine Namen - weiß eh schon jeder, wer gemeint ist ;-))

 

Auch das Sammelkartenspiel kommt naturgemäß zur Sprache. Daniela überlegt, sich eine komplette Serie zu kaufen, also: Angebote willkommen! Mittlerweile soll es ja schon Leute geben, die die Karten nur aus Spekulationsgründen kaufen, um sie dann teuer weiterzuverkaufen.

 

Wer fährt heuer zum Garching-Con? Einige wenige haben schon Karten bestellt, mehrere überlegen noch, sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Auch gab es einen Neubeitritt zur PRFZ, ein weiteres Mitglied wurde bereits geworben.

 

Wer hat schon seinen Tausender gerubbelt? Heute geisterte durch die Medien, dass man bei den neuen Geldscheinen (Für alle nicht-österreichischen Leser: Ab sofort gibt es bei uns neue 1.000 und 500 Schilling Noten, die alten sind noch zirka ein halbes Jahr gültig, danach kann man sie noch 20 Jahre lang auf der Nationalbank umtauschen) nach "nicht widmungsgemäßer Verwendung" die Zahlen wegrubbeln kann, sprich: Wenn man einen Geldschein total zerknüllt, dann ein Geldstück nimmt und über die Wertangabe kratzt, so geht sie runter. Wir haben das natürlich gleich ausprobiert und siehe da: Es hat funktioniert! (Die Wirtin hat dann beim Zahlen eh nichts davon gemerkt).

 

Wem bis jetzt ein bestimmtes Thema abgegangen ist (nein, nicht DAS), der wird auch ganz am Ende des Abends nicht enttäuscht werden: Zack, bumm, Peng, knuff - It's Comic time! Speziell waren heute die Superhelden angesprochen. Batman war zwar der "Dunkle Ritter", aber Superman konnte da als "Schwarzer Taucher" durchaus konkurrieren (kleine Wortspielerei, nur für Comic-Freaks).

 

Um 10 Minuten vor Mitternacht löst sich die Runde, die noch zum Großteil anwesend ist, auf. Einige werden sich wahrscheinlich auf der 1. Film und SF Börse sehen, ansonst gibt es heuer noch einen Termin, an dem man sein Hobby auch öffentlich und nicht nur daheim im stillen Kämmerchen ausleben kann.

 

NACHTRAG bzw. FORTSETZUNG: Außerordentlicher "Stammtisch" am 16. November 1997

 

Nachdem sich am heutigen Tag sechs Freunde des P.R.-Stammtisches getroffen haben, erschien es der Vollständigkeit halber notwendig, obigen Bericht zu ergänzen. Zunächst einmal hatte ich ein virtuelles Treffen mit Roman und Michael im Internet per E-Mail. Am späten Vormittag besuchte ich samt Familie die Film und SF Börse. Dort trafen wir gleich als erstes auf Hans (ja, mittlerweile weiß ich es, es war wirklich HANS!) [Nachtrag: Wieder geirrt! Der aktuelle letztgültige Stand der Namensraterei: FRANZ!), und als wir da gerade so stehen, kommt Roswitha bei der Türe herein - alles rein zufällig! Gemeinsam durchforsten wir das Angebot, und bald sieht man jeden mit einem Säckchen an der Hand - ich habe ein Paket Atlan-Romane erstanden, Roswitha das R. Hodan Parodie-Heft, Hans (=Franz) einige Terra Extra Romane und Michael, der mittlerweile auch noch dazugestoßen war, trug ebenfalls einen Sack mit Romanen bei sich. Michael nahm mir außerdem einen meiner drei Plüsch-Guckys ab, die ich versehentlich mehrfach erhalten hatte. Den zweiten wollte ich zuerst auch hergeben, habe ihn dann aber doch behalten, damit ich mich nicht mit meinem Kind darum streiten muss. Während ich mein Exemplar Nummer 47 sorgsam im Kasten verstaute, wanderte Nummer 48 sofort zu den anderen Figurengefährten und wurde gleich gefüttert, bevor er auf der Schulter sitzend spazieren getragen wurde. Mein Kind meinte dazu nur schlicht: "Jetzt hat die Barbie einen Mann!" (Welch Sakrileg und ES-Lästerung!)

 

Nachdem wir einen Großteil der Zeit des Börsen-Besuches mit Plaudern und Small-Talk hinter uns gebracht hatten, trugen wir alle zufrieden unser Päckchen nach Hause, nicht ohne zu sinnieren: Wohin kann man sich bloß den lebensgroßen Plüsch-Gucky stellen, vorausgesetzt, man macht zuvor noch einen Lottotreffer ...?

15. PR-Stammtisch im Dezember 1997


Als ich heute nach einer Viertelstunde Parkplatzsuche um etwa halbacht das Hinterzimmer des Lokals "Ebbe und Flut" betrete, sind die Perry Rhodan Fans bereits zahlreich rund um den "Stammtisch" versammelt. Sofort verstummen einige Gespräche, denn seit allgemeiner bekannt wurde, dass ich die Abende für das Internet aufbereite, hat jeder (die nicht unbegründete!) Angst, sich auf der Stammtisch-Homepage wiederzufinden. Die Reaktionen gehen von "Das muss unbedingt in der Homepage stehen" und "Das darf aber ja nicht kommen" sowie "Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, dass ich das beim letzten Mal gesagt habe" bis hin zum Wunsch, nicht mehr genannt zu werden. Und sollte sich jemand einen verbalen Ausrutscher oder bösen Scherz erlauben, so kommt gleich die Drohung: " Wirst schon sehen, damit stehst du garantiert auf der nächsten Homepage!" Nachdem sich jedoch jeder versichert hatte, dass es keine versteckten Mikrofone, Kameras oder sonstigen Aufzeichnungsgeräte gab, konnte der gemütliche Teil des Abends beginnen.

 

Insgesamt waren heute elf Leute gekommen: Thomas, Wolfgang, Franz (den ich bisher immer als Hans bezeichnet hatte - aber wer ist denn nun dieser Hans?!), Michael, Manfred, Michael Marcus, Jörg, Arnold, Antje und "Der-nicht-mehr-genannt-werden-will".

 

Als ich mich an den Tisch setze, kommt sofort vorweihnachtliche Stimmung auf - in einer Schachtel warten Schokolade-Nikoläuse und -Krampusse darauf, gegessen zu werden, und daneben liegt ein großer Sack Erdnüsse. Der edle Spender ist Wolfgang, der außerdem noch für alle von Swen Papenbrock signierte Trading-Cards aus Köln mitgebracht hat, über die wir uns sehr gefreut haben. Bestaunt werden auch zwei Perry Rhodan Quartett-Karten-Spiele aus den sechziger Jahren sowie der in Mauritius aufgegebene "Bordeaux-Brief" aus 1847, frankiert mit einer orangeroten One-Penny-Marke und einer blauen Two-Pence-Marke, wobei die zweitere Marke laut einer Umfrage nur 8 von 1.000 nicht kennen. Und falls uns Wolfgang nicht irgendetwas verheimlicht, gehen wir davon aus, dass es sich nur um ein Faksimile handelt. Und falls nicht - seit zehn Tagen gibt es für das gute Stück bereits einen Erben, der ihn heute vorzeitig vom Stammtisch abberuft.

 

Auch sonst schwirren mehrere P.R.-Materialien kreuz und quer umher - ein Ausdruck des aktuellen Logbuches, der neue P.R.-Kalender, ein Stoff-Gucky Nummer 37, signierte Fotos, Anstecknadeln (die schwirren zum Glück nicht herum, sondern stecken), der silberne P.R.-Atlas, etc., etc. So darf es nicht verwundern, dass man bei der Frage nach der Karte zuerst überlegen musste, ob der andere das Quartett, die signierte Trading Card, die Perry Rhodan Sternenkarte, die Der-nicht-mehr-genannt-werden-will als Leihgabe für die Traumland-Kinderwelt-Ausstellung mitgebracht hat, oder bloß die Speisekarte haben wollte.

 

Die Traumland-Kinderwelt-Ausstellung war natürlich einer der Schwerpunkte des heutigen Abends. Auf dieser repräsentativen Ausstellung in der Wiener Hofburg ist unter anderem auch Perry Rhodan mit einem eigenen Stand vertreten. Schon vor einiger Zeit hatte Wolfgang diese Idee präsentiert, jedoch war das Vorhaben aus finanziellen Gründen gescheitert. Letztendlich ist es Wolfgang doch noch gelungen, einen Comic-Aussteller (an dieser Stelle darf wohl gerne geworben werden: POLLISCHANSKY) dazu zu bewegen, für die Präsentation von Perry Rhodan eine Gratis-Koje auf dieser Messe zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung war jedoch, den Stand mit freiwilligen Helfern zu besetzen, die sich aus der P.R.-Stammtischrunde rekrutieren mussten. Michael Marcus gelang es in einer Blitzaktion, für alle vier Tage entsprechende Leute aufzutreiben und einzuteilen. Jetzt wurden die Anwesenheitszeiten noch im Detail besprochen und einige Tipps gegeben (ein ausführlicher Artikel findet sich in NOW! 2 in der Rubrik "Perry Rhodan")

 

Während bei Antje der Erdnussschalenberg immer mehr anwuchs, wurde Der-nicht-mehr-genannt-werden-will als Leserbrief-Vielschreiber enttarnt - in den letzten paar Dutzend Heften fanden sich ganze fünf Briefe von ihm! Die Dunkelziffer liegt aber wahrscheinlich höher.

 

Als nächstes stand eine Abstimmung auf der Tagesordnung. Zum Glück sind wir kein Verein, und so mussten wir auch nicht zuvor abstimmen, ob wir überhaupt beschlussfähig sind. Es ging um die Frage, ob der nächste Stammtisch-Abend vom 2. Jänner auf den 9. Jänner verlegt werden soll. Das Ergebnis der Abstimmung war mehr als eindeutig: 4:3 für den 9. Jänner, bei vier Enthaltungen.

 

Während im Hintergrund "True Love" aus "Die oberen Zehntausend" aus den Lautsprechern dudelte und Antje hinter den Erdnussschalen fast nicht mehr zu sehen war, folgte ein "vermischter Block": die Themen gingen um die Spice Girls und Tic Tac Toe, die Auswirkungen von Haptoglobin, die Dscherro und das Degrading. Dazwischen lief einmal ein Krampus durch den Raum, der mit der roten Maske und langen Eckzähnen eher einem Vampir ähnelte. Es war jedoch rasch abgeklärt, dass das niemand vom Stammtisch sein konnte, und daraufhin verzog er sich wieder nach vorne in den Gastraum.

 

Nachdem der Wirt Antje von ihren Erdnussschalen befreit hatte, die zuvor samt Inhalt einmal einen großen Sack gefüllt hatten, der jetzt leer war, schilderte sie uns ihre nächtlichen Abenteuer (Achtung: Bitte nur weiterlesen, wenn sie folgende Frage mit "Ja" beantworten können: Ich bin über 18 Jahre? - Alle Leser unter 18 Jahren mögen bitte folgenden Absatz überspringen, da er einige äußerst brutale und schonungslose Gewaltszenen enthält!)

 

Ihr war es nicht gelungen, eine Spinne in einem Wasserglas zu ertränken oder die Toilette hinunterzuspülen, und da hatte sie sie kurzerhand mit dem WC-Besen erschlagen, frei nach dem Motto: Spinne in der Nacht - um den Schlaf gebracht!

 

Nachdem uns der Pseudo-Krampus noch einmal mit einer großen schwarzen Hand aus dem Hintergrund erschreckt hatte, begann die Runde allmählich etwas kleiner zu werden. Zuvor wurde noch ausgemacht, eventuell gemeinsam Alien IV anzusehen. Außerdem wurde auf den SF-Tag eines deutschen Privatsenders hingewiesen, an dem nur utopische Filme gezeigt werden. Der von vielen geforderte "SOS im Weltall - Director's Cut" ist aber leider nicht dabei!

 

Zu späterer Stunde gab Der-nicht-mehr-genannt-werden-will ein paar neue Diana-Witze zum Besten und referierte über die aktuellen Börsenkurse und Anlagemöglichkeiten. Und ich habe es zwar nicht gehört, aber er wird sicher wieder etwas über die aktuelle Handlung verraten haben.

 

Kurz vor halbzwölf ging es schließlich noch um juristische Spezialthemen, bevor wir dann recht bald gemeinsam aufbrachen.